Tech 3 startete mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Silverstone-Wochenende der MotoGP. Während Bradley Smith bei seinem Heimspiel eine seiner besten Freitagsleistungen der Saison brachte, lief bei Rookie Pol Espargaro nicht alles nach Wunsch. Der aktuell WM-Siebte belegte mit einer Bestzeit von 2:03.542 Minuten lediglich den zwölften Gesamtrang, und muss so um eine direkte Qualifikation für Q2 bangen. Smith hingegen zauberte sich mit einer 2:03.070 nicht nur auf Platz vier der Zeitenliste, sondern ließ zudem die beiden Werks-Yamaha von Jorge Lorenzo und Valentino Rossi deutlich hinter sich.

Nachdem im ersten Freien Training am Vormittag beide Satelliten-Yamahas außerhalb der Top-10 landeten, zeigte Smith in der zweiten Session vor allem gegen Ende sein ganzes Potential. Bei typisch englischem Wetter mit niedrigen Sommertemperaturen, starkem Wind und vereinzelten Regentropfen blühte er förmlich auf: "Der Tag verlief für mich alles in allem sehr positiv und ich bin natürlich sehr glücklich, bei meinem Heimrennen so gut ins Wochenende zu starten. Das Bike lief einfach von Anfang an super, wir hatten auch bei kühlen Temperaturen Grip und waren schnell unterwegs." Obwohl das Team nach dem Rennen in Brünn keine großen Setup-Veränderungen vornahm, kam der Engländer umgehend bestens zurecht.

Pol Espargaro ging mit seiner Crew in Q2 hohes Risiko, Foto: Milagro
Pol Espargaro ging mit seiner Crew in Q2 hohes Risiko, Foto: Milagro

Espargaro geht in Q2 hohes Risiko

Jedoch sieht Smith trotz seiner Leistung weiter Potential für Verbesserungen - auch aufgrund des Rückstandes von knapp einer Sekunde auf die Spitze. "Vor allem in den schnellen Kurven verlieren wir noch zu viel Zeit. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Strecke hier welliger geworden ist als noch in den Jahren zuvor. Wir müssen uns schnell und deutlich steigern, und konstante Runden in den 2:02ern hinbekommen, wenn wir hier auch im Rennen stark sein wollen", erklärt Smith. Teamkollege Espargaro brachte zwar keine wirklich schnelle Runde auf die Strecke, erzielte mit 321,5 km/h jedoch immerhin die Höchstgeschwindigkeit des Tages. Auch in Sachen Setup machte der 23-Jährige mit seiner Crew gute Fortschritte.

Für das Qualifiying zeigt sich Espargaro dennoch zuversichtlich: "Obwohl ich heute nicht wirklich schnell unterwegs war, denke ich, dass ich einen guten Start ins Wochenende hatte. Wir haben einige wichtige Einstellungen am Setup verfeinert und vor allem herausgefunden, in welche Richtung wir hier weiter gehen müssen." Gegen Ende der zweiten Session verzichtete Espargaro dann auch darauf, auf einem frischen Satz Reifen noch einmal den Versuch einer Top-Zeit anzugehen. "Ich gebe zu, das war ein Risiko, denn ich stehe momentan nicht automatisch in Q2. Sollte es morgen regnen, hätte ich natürlich verloren, aber ich habe mich entschlossen, auch am Ende noch hart für das Setup zu arbeiten. Ich hoffe, dass mir das am Sonntag einen Vorteil bringt, und drücke mir selbst die Daumen, dass es morgen früh trocken bleibt."