Valentino Rossi hatte zwei harte Jahre bei Ducati hinter sich, als er Anfang des Jahres wieder in der Yamaha-Box andocken durfte. Die vermeintliche Traumehe des Italieners mit der roten Rennfraktion aus Bologna hatte sich zum Horrortrip entwickelt. Doch bei Yamaha sollte alles wieder besser werden. Sieben Rennen dauerte es, dann stand der siebenfache MotoGP-Champion in Assen ganz oben. Es sollte aber sein einziger Sieg 2013 bleiben.

Das Rennen

29. Juni, TT Circuit Assen: Für Rossi begann das Wochenende in den Niederlanden wie die meisten in dieser Saison. Im Training erzielte er die viertbeste Zeit und stellte seine Yamaha im Qualifying auf P4 in die zweite Reihe. Rossis Vorteil: Die Konkurrenz zeigte an diesem Wochenende Schwächen. Dani Pedrosa bekam seine Bridgestones nicht unter Kontrolle und Jorge Lorenzo brach sich bei einem Trainingssturz das Schlüsselbein. Beide fuhren am Samstag im Rennen zwar mit, hatten mit der Entscheidung um den Sieg aber nichts zu tun. Rossi hingegen lief zu alter Form auf, schnappte sich in Runde eins Stefan Bradl, im fünften Umlauf Marc Marquez und nur eine Runde später auch Pedrosa. Seine Führung ließ er sich nicht mehr abluchsen und so kam er mit einem soliden Vorsprung von 2.170 Sekunden auf Marquez ins Ziel.

Der Magic Moment

Seine Fans hatten Rossi immer die Treue gehalten, Foto: Yamaha Factory Racing
Seine Fans hatten Rossi immer die Treue gehalten, Foto: Yamaha Factory Racing

Seit 10. Oktober 2010 lief Rossi einem Sieg hinterher. Satte 44 Rennen hatte der Doktor nicht mehr gewonnen, als er nach Assen kam. Umso größer war die Freude beim Italiener, seiner Mannschaft, vor allem aber seinen Fans, die ihn bedingungslos bei jedem Rennen mit einem gelben Fahnenmeer unterstützten. "Ich habe mir in diesen Jahren oft selbst die Frage gestellt, ob ich es noch einmal auf Platz eins schaffen werde oder nicht. Das war eine harte Zeit", gestand Rossi, dass ihm bei der Zieldurchfahrt des Niedelande-GP ein riesiger Stein vom Herzen fiel.

Für den 34-jährigen Italiener war es der 106. Sieg in der WM, der 80. der Königsklasse und der 47. mit Yamaha. Vor allem war der Erfolg aber einer der emotionalsten für Rossi. "Ich bedanke mich bei allen Menschen, die mir dabei geholfen haben, wieder dahin zu kommen, wo ich jetzt bin", dankte der Italiener für die Unterstützung. "Nun müssen wir genau auf diesem Niveau weitermachen", sagte er. Dieses Niveau konnte er allerdings nicht halten. Bis Saisonende sollte er es nur noch vier Mal als Dritter auf das Podium schaffen.