Lotus-Teamchef Tony Fernandes hatte einen Plan. Er wollte kein geteiltes Q1, was sich im Nachhinein als richtig erwies. Er war aber gegen die Teilung, um möglicherweise von etwas Chaos zu profitieren und so ins Q2 zu gelangen. Der Plan ging nicht auf, das einzige bisschen Chaos löste sein eigener Fahrer aus, als sich Heikki Kovalainen im letzten Angriff drehte.

Trotzdem war der Finne nah dran am Sprung in die zweite Session. "Bei den letzten Rennen war es unvermeidlich, dass wir es nicht schaffen würden", sagt Fernandes. "Aber hier gab es einen festen Glauben daran, dass wir eine Chance hatten." Kovalainen sah diese Möglichkeit auch und gab alles. "Ich entschloss ich, ein paar Risiken einzugehen", erklärt er. Das ging schief.

Nur 2,3 Sekunden Rückstand

"Wenn ich die Runde hinbekommen hätte, wäre ich vielleicht ins Q2 gekommen, aber es lief aus dem Ruder und ich ging über das Limit", gesteht der Finne. "Letztlich konnte ich mich aber wenigstens vor allen anderen neuen Teams platzieren." Und damit auch seinen Teamkollegen Jarno Trulli schlagen.

Der Italiener hatte einen schwierigen Tag und machte seine letzte Setupänderung erst kurz vor dem Qualifying. "Davon abgesehen gab ich mein Bestes und wir waren viel näher an den Leuten vor uns dran, als viele erwartet hatten." Diesen Fortschritt lobte auch Technikchef Mike Gascoyne. "Wir haben einen weiteren Performance-Schritt gemacht und die Lücke zu den Teams vor uns weiter geschlossen, diesmal auf unter drei Sekunden." Auf 2,3 Sekunden, um genau zu sein.

Tony Fernandes ist auf diese Leistung seines Teams stolz. Im Rennen träumt er sogar von mehr. "Hier kann alles passieren", betont er. "Natürlich müssen wir acht Plätze gutmachen, um einen Punkt zu holen - das ist eine schwierige Aufgabe, aber wer weiß? Vielleicht können wir für eine Überraschung sorgen."