Nachdem schon Jenson Button nach dem Qualifying nicht gerade glücklich darüber war, dass Felipe Massa ihm im Weg gewesen war, war auch Martin Whitmarsh nicht besonders glücklich über die Situation. Er hatte erwartet, dass der Brasilianer eine Strafe bekommen würde. "Die Stewards sagen, er hat sein Bestes probiert, aber das Beste geben war einfach nicht gut genug. Es war eindeutig, dass Jenson vom Gas musste. Er war auf einer schnellen Runde und man würde erwarten, dass das zu einer Strafe führt. Aber ich denke, wir müssen akzeptieren, dass sie eine Entscheidung getroffen haben", sagte der McLaren-Teamchef.

Er wollte sich mit der Sache aber auch nicht zu lange aufhalten, sondern lieber darauf schauen, dass das Team mit seiner eigenen Arbeit vorankommt, denn das Qualifying war doch eher schwierig für McLaren gewesen. "Wenn wir nicht zwei tolle Fahrer hätten, wären wir gar nicht in Q3. Kubica konnte seine Reifen schnell aufwärmen, das haben wir nicht geschafft. Wenn die Reifen dann warm sind und sie ihre beste Leistung schon verloren haben, ist es schwer, so eine Zeit zu holen. Diese Jungs mussten wirklich kämpfen, um durchzukommen", meinte Whitmarsh. Von den Plätzen fünf und acht war er trotzdem ein wenig enttäuscht, vor allem weil Monaco früher meist eine Strecke war, die dem McLaren lag. "Deswegen ist es für uns nicht einfach, wenn wir einen schlechten Tag haben und merken, dass wir im Qualifying nicht die Pace haben."

Niemals aufgeben, niemals kapitulieren

Wieder einmal musste Whitmarsh auf die gute Rennpace der McLaren bauen, aber er gab auch selbst zu, dass es dieses Jahr schon zu oft zu dieser Konstellation gekommen ist, da das Qualifying doch sehr entscheidend ist. Den Fahrern habe man es nicht leicht gemacht, meinte er. "Sie geben beide nie auf. Sie werden heute ins Bett gehen und darüber nachdenken, was sie im Rennen machen werden, genauso wie wir. Viele Dinge können passieren, wir können unsere Reifen schonen und Möglichkeiten suchen. Wir hatten schon schlechte Qualifyings und diese Jungs haben es dann umgedreht. Ich denke, es ist viel verlangt, auf einer Strecke wie Monaco viel zu überholen." Aufgegeben werde jedenfalls nicht, betonte Whitmarsh.

Was die Taktik betrifft, so sah Whitmarsh klarerweise nur bei den Reifen eine Möglichkeit, etwas zu tun. "Wenn möglich, wird man länger auf dem Option-Reifen fahren. Das ist Teil der Taktik; wie konserviert man die Reifen, wie stimmt man dann das Auto ab, um das zu tun, wie müssen die Jungs das Auto fahren? Ansonsten schaut man darauf, was die Natur macht und auf der Strecke passiert und wenn was los ist, muss man darauf reagieren." Das sei Teil des Spiels, auch wenn Whitmarsh seine Autos lieber in der ersten Reihe hätte und darauf hoffen könnte, dass sie vorne weg fahren. "Ich bin mir sicher, die Leute in der ersten Reihe werden das probieren."