In zwei Stunden schlägt die Stunde der Wahrheit: Dann beginnt das Qualifying auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Die beste Ausgangsposition dafür, sicherte sich im 3. Freien Training Michael Schumacher. Die Tifosi dürfen also weiter auf die 66. Pole Position des Deutschen hoffen.

Der Rundengeiz Das frühe 3. Training um 9:00 Uhr mag in diesem Jahr gestrichen worden sein, aber auch das verlegte einstündige Abschlusstraining um 11:00 Uhr begann in Imola etwas verschlafen. Erst nach gut 20 Minuten hatten fast alle Piloten mindestens eine Runde vorzuweisen. Von übermäßigem Fahrbetrieb konnte trotzdem wie üblich nicht die Rede sein.

Die Zwischenfälle Das dritte Training begann mit einem Dreher von Yuji Ide. Danach dauerte es knapp 20 Minuten, bevor wiederum der Japaner für den nächsten Dreher sorgte. Zum Hattrick reichte es für den Super Aguri Piloten aber nicht: Tonio Liuzzi vermasselte ihm den dreifachen Dreher in Folge und drehte seinerseits eine Pirouette. Den ersten Mauerkontakt des Tages erlebte Nico Rosberg, der zehn Minuten vor Trainingsende in der Villeneuve-Schikane durchs Kiesbett rodelte und in die Mauer küsste. Der letzte Zwischenfall des Trainings gehörte wieder Yuji Ide: Der Japaner drehte sich zum dritten Mal.

Die Technik Auf der Strecke plagten keinen Fahrer technische Probleme. Dafür verbrachte Juan Pablo Montoyas MP4-21 den gesamten Vormittag aufgebockt in der Box. Am Chrompfeil mit der Startnummer 4 musste die Benzinpumpe gewechselt werden.

Die Reifen Aus Sicht der Reifenhersteller präsentierte sich die Spitze am Samstagmorgen bunt gemischt: Bridgestone und Michelin wechselten sich munter ab. Das Kräfteverhältnis für das Qualifying und Rennen scheint also momentan ausgeglichen zu sein.

Die Platzierungen Mit knapp drei Zehnteln Vorsprung setzte sich Michael Schumacher gegen Fernando Alonso druch. Allerdings schien der Spanier noch ein paar Zehntel in der Hinterhand zu haben. Platz 3 ging an Giancarlo Fisichella, der sich hauchdünn vor dem zweiten Ferrari von Felipe Massa einreihte. Erst auf Rang 5 rangierte sich der beste Silberpfeil von Kimi Räikkönen ein. Platz 6 ging an Ralf Schumacher, der damit noch vor Jenson Button, Jacques Villeneuve, Christian klien und Tonio Liuzzi landete. Nick Heidfeld kehrte nach seiner Magenverstimmung vom Freitag ins Cockpit zurück und belegte Rang 15.

Die Analyse Wer holt die Pole? Diese Frage lässt sich nach den drei Trainingsstunden in Imola nur schwer beantworten. Eins ist sicher: Ferrari und Renault scheinen gleichauf an der Spitze zu liegen. Aber auch McLaren Mercedes sollte man noch nicht abschreiben: Sollten die Silbernen wirklich wie erwartet mit einer großen Spritladung unterwegs sein, könnten sich die acht Zehntel Rückstand von Kimi Räikkönen spätestens im Rennen relativieren. Honda scheint hingegen im Moment nicht in den Kampf an der Spitze eingreifen zu können.