Drei Finger streckte Fernando Alonso nach der Zieldurchfahrt in die Höhe. Während die italienischen Tifosi ihren "Schumi" mit Sprechchören feierten, durfte der neue spanische Volksheld über seinen dritten Sieg in Folge jubeln.

Den drei erhobenen Fingern, sollten in den kommenden Rennen der Saison 2005 noch einige weitere folgen. An jenem Sonntag in Imola, hätte Alonsos Geste aber auch einen anderen Grund haben können: Eine verkrampfte Hand nach dem rundenlangen harten Fight gegen den Ferrari-Star. Dieser hing für einen Großteil der Schlussphase mit einem bis zu zwei Sekunden schnelleren F2005 im Getriebe des R25.

Umgekehrte Vorzeichen: Diesmal siegte das rote Auto., Foto: Sutton
Umgekehrte Vorzeichen: Diesmal siegte das rote Auto., Foto: Sutton

In Imola gilt jedoch eine der großen F1-Weisheiten mehr als auf fast allen anderen Strecken: Heranfahren ist eines, überholen etwas ganz anderes; vielleicht sogar unmögliches. Ein Jahr nach diesem Duell der Generationen, dem Zweikampf der Weltmeister von 2004 und 2005, drehte der Altmeister den Spieß um: Alonso musste Schumacher das halbe Rennen lang jagen. Aber obwohl sein Renault deutlich schneller als Schumachers Ferrari war, fand der Spanier keinen Weg vorbei.

"Auf jeder anderen Strecke hätte ich gewonnen", verstand Alonso die Lektion von Imola. Selbst Michael Schumacher musste während des Rennens im Cockpit "einige Male" an das Vorjahr zurückdenken und fragte sich "wie Fernando nun mit dieser Situation umgehen" würde. Nur für das Herz von Luca di Montezemolo war die Wiederholung des Vorjahres-Thrillers "Gift".

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Vor dem ersten Heimspiel in Imola wünscht sich jeder Ferrari-Fan nur eins: Einen Sieg der heiß geliebten roten Renner aus Maranello. Als großer Fußballanhänger ist Michael Schumacher sonst eher dafür bekannt, dass er den Ball vor dem Rennwochenende flach hält. Verfrühte Siegvorhersagen gibt es beim siebenfachen Champion kaum.

Umso erstaunlicher fiel seine Zielsetzung am Freitag aus: "Morgen wollen wir die Pole und am Sonntag den Sieg." War das wirklich Michael Schumacher, der da sprach? Ja, er war es und er schloss sich damit als letzter seines Ferrari-Teams der großen Zuversicht vor Imola an. Denn nach den vorhergehenden Testwochen hatte der gesamte Fahrerkader samt der Chefetage ein erfolgreiches Europa-Debüt vorhergesagt.

Wenn die Roten einmal ihre Philosophie des Tiefstapelns durchbrechen, dann muss das einen Grund haben. Das dachte sich wohl auch Mario Theissen: "Ferrari hat das Potenzial und das Know-how", sagte er am Samstag. "Deshalb darf man sie niemals abschreiben."

Nach der überlegenen 66. Pole Position für Michael Schumacher, sah es im Rennen urplötzlich gar nicht mehr nach dem 85. GP-Erfolg des Deutschen aus. "Ich dachte schon, dass das Rennen für uns verloren geht", gab Jean Todt im Nachhinein zu. Denn zur Rennmitte war Schumacher einmal "verdammt langsam" unterwegs. "Um diesen Speed zu gehen, musste ich das Auto sehr hart ran nehmen. Es kann also sein, dass wir das Auto etwas überstrapaziert haben", versuchte er sich den schwachen Mittelteil zu erklären. "Aber wir müssen das erst noch genauer analysieren."

Alonso versuchte alles, aber gegen die Strecke hatte er keine Chance., Foto: Sutton
Alonso versuchte alles, aber gegen die Strecke hatte er keine Chance., Foto: Sutton

Todt wusste nach dem Rennen mehr: "Die Reifen waren zu weich für diese Temperaturen, sie warfen auch ein wenig Blasen", sagte der kleine Franzose. "Da musste ich aber auch schon schmunzeln. In Australien hatten wir zu harte Reifen für die Temperaturen dort, hier zu weiche." In Melbourne wünschte man sich höhere Temperaturen, in Imola niedrigere.

Aber letztlich sollte Mario Theissen Recht behalten: Man darf Ferrari niemals abschreiben - auch nicht, wenn der Renault im Rückspiegel deutlich schneller unterwegs ist. Und besonders nicht, wenn man auf einer Strecke unterwegs ist, auf der Überholen beinahe unmöglich ist. Dann lassen sich auch Versprechen und Wünsche erfüllen: Erst die Rekord-Pole, danach der nächste Rekord-Sieg.

Aufregung bei den Punktehamstern

Im letzten Jahr wurde Fernando Alonso oft vorgeworfen, dass er zu sehr auf Ergebnis und Sicherheit fahre. Er würde zu wenig riskieren und lieber WM-Punkte sichern als den Sieg zu attackieren. Obwohl der doppelte Titelgewinn ihm und seinem Team Recht gab, kündigte der Spanier für die Anfangsphase dieser Saison einen aggressiveren Grundton an. Erst in den entscheidenden Rennen für die Meisterschaft, wollte er wieder auf Ergebnis fahren.

In Imola schien Alonso diese Vorgabe schon am Samstag vergessen zu haben. "Ich gehe gar nicht ins Rennen mit der Absicht, unbedingt gewinnen zu müssen", sagte er. "Mein Ansatz ist eher, immer so viel Punkte wie möglich zu holen." Diese Ansicht teilte auch sein Teamchef Flavio Briatore: "Man kann nicht überall gewinnen und überall auf der Pole stehen. Erst der morgige Tag wird zeigen, was hier geht. Aber wenn Ferrari hier morgen gewinnen sollte, ist das doch nur gut für die Formel 1 und das Business."

Aus dieser Warte konnten am Sonntag auch die Gelb-Blauen zufrieden sein. Alonso konnte seinen Vorsprung auf seine beiden ärgsten Titelrivalen vergrößern und die Formel 1 bekam endlich ihren ersten roten Sieg seit Indianapolis 2005. Oder wenn Sie dieses 'Rennen' nicht zählen, seit dem Großen Preis von Japan 2004.

"Ich versuchte in den letzten fünf Runden alles und drehte den Motor voll aus, aber der Ferrari war am Ende wieder schneller und es klappte nicht", beschrieb Fernando Alonso seine letzte Attacke. "Für die WM ist das dennoch perfekt. Meine engsten Rivalen waren vor dem Wochenende Fisichella und Räikkönen und ich habe beiden Punkte abgenommen."

Für ähnlich viel Aufsehen sorgten einige Kommentare, die der Spanier im Vorfeld des Grand Prix gegenüber britischen und spanischen Journalisten zu Protokoll gab. "Wenn ich gegen Ende des Jahres ein paar technische Probleme bekommen sollte, dann kann ich sicher nicht damit rechnen, von Renault große Unterstützung zu bekommen", überraschte Alonso am Donnerstag.

Den Tifosi gefiel das Rennen auch ohne Überholmanöver., Foto: Sutton
Den Tifosi gefiel das Rennen auch ohne Überholmanöver., Foto: Sutton

Am Freitag wurde er sogar noch ein bisschen deutlicher: "Ich will ja keine Polemik betreiben, aber ich habe in den letzten vier oder fünf Jahren keine Hilfe von Renault bekommen. Dafür gibt es Beispiele beim Testen, beim Funk... Also erwarte ich in diesem Jahr auch kein anderes Verhalten."

Wiederum einen Tag später kam die Rolle rückwärts: Alonso sei missverstanden worden und habe das Team nicht kritisieren wollen. Stattdessen wünsche er sich während des Rennens einfach detailliere Informationen über das Renngeschehen. Chefrenningenieur Pat Symonds hält dies jedoch für überflüssig.

Außerdem wünscht sich Fernando einige neue Mitglieder für seine Crew, die er ebenfalls nicht erhielt. Er wolle, dass man auf ihn eingeht und ihm dadurch Wertschätzung zeigt, Respekt für seine Leistungen und seinen Einsatz - und dieses Gefühl habe er eben nicht, unter anderem deswegen wohl auch der frühzeitige Deal Ende letzten Jahres mit McLaren-Mercedes.

Flavio Briatore konnte sich jedenfalls eine weitere Stichelei nicht verkneifen: "Vielleicht verwechselt uns Fernando ja mit seinem nächstjährigen Team. Die zahlen ihm zwar mehr Geld, aber mit Sicherheit dürfte er dort nicht so offen Kritik üben wie er es hier im Moment tut." Tatsächlich war aus Silberkreisen zu hören: "Wenn bei uns ein Fahrer so etwas tatsächlich sagen würde, dann gäbe es schon ein internes Gespräch."

Rennanalyse: Taktik oder Thriller?

Wie das bei Fortsetzungen eben so ist: Die Originalität des Originals fehlt in den meisten Fällen. So stellte der San Marino GP des Jahres 2005 wahrhaftig einen Thriller dar. Bei der Neuauflage 2006, wussten aber nicht nur die Beteiligten nur allzu gut aus dem Vorjahr, dass es ohne einen Fehler zu keinerlei Positionswechsel kommen würde. War der vierte Saisonlauf somit ein Thriller oder doch nur das übliche taktische Asphaltschach?

Die Überholmanöver hätte selbst eine Ente an ihren Fingern abzählen können: Es gab schlichtweg keine. Nach drei spannenden und für moderne F1-Verhältnisse mit Überholmanövern gespickten Auftaktrennen, war die Art der aktiven Positionwechsel in Imola wie gewohnt vom Aussterben bedroht.

Dafür gab es an der Tankstelle jede Menge Spannung. Aber auch hier nicht im üblichen Sinne einer Taktikschlacht: Die Zwischenfälle und Probleme bei Honda und BMW Sauber sorgten bei den Tankstopps und Reifenwechseln für einige wenige Spannungsmomente.

Alonso begnügte sich mit Rang 2 und 8 Punkten., Foto: Sutton
Alonso begnügte sich mit Rang 2 und 8 Punkten., Foto: Sutton

Dabei hätte der Tankunfall von Jenson Button sogar ein böses Ende nehmen können. In der Renault-Box dürften einige an alte Benetton-Zeiten zurückgedacht haben, als Jos Verstappens Auto in Hockenheim 1994 Feuer fing. Die Honda-Mechaniker blieben von einem solchen Zwischenfall glücklicherweise wie durch ein Wunder verschont.

Teamanalyse: Das Ende der großen Zuversicht

Renault Fernando Alonso traf die Situation nach Rennende auf den Kopf: Auf jeder anderen Rennstrecke, hätte er das Rennen wohl gewonnen. In Imola verhinderte jedoch die Überholfeindliche Streckencharakteristik den vierten Renault-Erfolg des Jahres. Die Franzosen dürfen trotzdem zufrieden sein: Sie führen noch immer beide WM-Wertungen mit großem Vorsprung an. Eine kleine Enttäuschung war hingegen das Abschneiden von Giancarlo Fisichella. Das Team verkalkulierte sich im zweiten Qualifying-Abschnitt und verlor den Italiener somit vorzeitig. Im Rennen hatte er erwartungsgemäß kaum eine Chance weiter als auf Rang 8 nach vorne zu fahren.

McLaren Bei McLaren Mercedes schieden sich an diesem Wochenende die Geister: Die einen sahen die Performance der Silberpfeile als enttäuschend an, die anderen - in Person von Norbert Haug - wollten nichts von Schadensbegrenzung hören. Fakt ist: In Imola war McLaren Mercedes nicht siegfähig. Zudem erschwerte ein Qualifying-Fehler von Kimi Räikkönen dem Finnen die sonst übliche Aufholjagd. Somit war es diesmal Juan Pablo Montoya, der als bester Chrompfeil auf dem Podest winken durfte. Vielleicht ist dies die Initialzündung, die der Kolumbianer nach seinem schwachen Saisonstart benötigt.

Todt hatten den Weg aufs Podium schon vergessen..., Foto: Sutton
Todt hatten den Weg aufs Podium schon vergessen..., Foto: Sutton

Ferrari Bis zur Rennmitte lief bei Ferrari alles nach Plan: Trainingsbestzeiten, Pole-Rekord für Schumacher und viel Zuversicht für den ersten Saisonsieg. Danach schlug wieder einmal das schwächste Glied in der roten Kette zu - die Reifen. Im Gegensatz zum Vorjahr oder dem Rennen in Australien, konnte Ferrari diesmal dank einer starken Performance des verbesserten 248 F1 sowie der Streckencharakteristik die Reifenprobleme ausgleichen. Für die nächsten Rennen gilt es allerdings diese Probleme abzustellen. Denn auf normalen Rennstrecken mit Überholmöglichkeiten, hätte Schumacher keine Chance gegen Alonso gehabt. Genauso erging es Felipe Massa: Nach seinem starken Auftakt in Bahrain, zog der Brasilianer auch in Imola klar den Kürzeren gegen seinen Teamkollegen. Nach dem Qualifying wurde noch vermutet, dass Massa wegen seines fast eine Sekunde großen Rückstands schwerer als der Deutsche unterwegs wäre, aber die Tankstopps enthüllten: Massa war sogar leichter!

Honda Ein Jahr nach der Tankaffäre von Imola erlebte Honda erneut ein katastrophales Wochenende - so rein aus Sicht der Tankvorgänge. Diesmal lag das aber nicht, an einer Grauzone im Benzinkollektor. Stattdessen streikte die Tankanlage von Rubens Barrichello und wurde Jenson Button bei seinem zweiten Stopp zu früh losgelassen, weshalb er den Tankstutzen aus dem Auto riss. Damit waren beide Honda aus dem Rennen um die vorderen Plätze. Aus Performancesicht hätte man ihnen diese nach dem Qualifying durchaus zugetraut. Vorher waren sie allerdings erstaunlich wenig konkurrenzfähig. Immerhin stimmte eine der vielen Vorhersagen der Beigen: Rubens Barrichello begann endlich seine Saison. Nach drei Rennen zum Vergessen, war der Brasilianer in Imola erstmals konkurrenzfähig.

Nick hatte schon am Freitag ein schlechtes Bauchgefühl., Foto: Sutton
Nick hatte schon am Freitag ein schlechtes Bauchgefühl., Foto: Sutton

BMW Sauber Vor dem Imola-Wochenende zeigte sich Mario Theissen wegen der Zuverlässigkeit seines Motoren besorgt. Im Rennen mussten dann auch beide Fahrer mit niedrigeren Drehzahlen fahren. Auf diese Weise erreichten beide das Ziel, kamen aber nicht über die enttäuschenden Ränge 12 und 13 hinaus. Aber auch mit voller Drehzahl hätten die Weiß-Blauen in Imola keine Rolle im Kampf um WM-Punkte gespielt. Dafür waren sie einfach zu langsam. Für Nick Heidfeld kam erschwerend hinzu, dass er sich seit einigen Tagen mit einer Mageninfektion herumplagte und somit sicherlich nicht in Topform war.

Williams Beim Saisonauftakt waren Williams und Nico Rosberg die großen Stars. Nach einigen Rennen scheint sich nicht nur die Euphorie um die beiden Aufsteiger des Jahres gelegt zu haben. Zwar konnte Mark Webber beweisen, dass Williams für WM-Punkte gut ist, doch bei Rosberg lief an diesem Wochenende nicht viel zusammen. Immerhin scheinen Williams und Cosworth die technischen Probleme der zurückliegenden Grand Prix überwunden zu haben. Jetzt gilt es mehr Speed zu finden.

Toyota Wenn die Leistungen eines Teams in diesem Jahr unvorhersehbar sind, dann sind es jene von Toyota. Beim Saisonstart erlebten die Japaner ihr persönliches Waterloo. In Malaysia ging es nur wenig besser. Aber in Australien standen sie mit Ralf Schumacher auf dem Podium. In Imola erwarteten sie sich deshalb erneut WM-Zähler. Am Ende erlebten sie nach einem überraschend guten Qualifying einen Ausfall und einen Rang außerhalb der Punkteränge. Das Toyota-Bridgestone-Paket gibt momentan also nicht nur dem Team Rätsel auf. Die unerwartet hohen Temperaturen hätten ihnen eigentlich in die Reifen spielen müssen, doch letztlich bleibt ihr bisher bestes Ergebnis, jenes aus Australien. Also von einem Rennen, vor dem sie wegen der kühlen Temperaturen nichts erwartet hatten...

Die roten Bullen verloren ihre Hörner., Foto: Sutton
Die roten Bullen verloren ihre Hörner., Foto: Sutton

Red Bull Racing Die roten Bullen haben zwar das größte Motorhome, aber auf der Strecke läuft es derzeit alles andere als rund. Nachdem man die Motoren- und Kühlungsprobleme endlich behoben zu haben glaubt, streiken jetzt der Reihe nach diverse andere Teile. In Imola waren es die Hydraulik und die Antriebswelle. RBR bezahlt momentan also den Preis für die schlechte Saisonvorbereitung, in welcher man kaum Long Runs und Zuverlässigkeitstests fahren konnte, da der Motor zu stark überhitzte.

Scuderia Toro Rosso Das zweite Red Bull Team steht zwischen den Plätzen: Sie sind zu gut für MF1 Und Super Aguri, aber nicht schnell genug, um es mit Williams, Honda & Co aufnehmen zu können. In Imola freute man sich darüber, dass man genauso schnell wie BMW Sauber und das Schwesterteam RBR war, aber letztlich konnte man sich dafür auch nichts kaufen: Denn diese beiden blieben weit unter ihrem Leistungsvermögen. Angesichts der Fortschritte gegenüber dem Vorgängerteam Minardi, dürfen die Jungbullen aber mit ihren Leistungen zufrieden sein.

MF1 Racing Das Rennwochenende von MF1 verlief beinahe wie gewohnt: Nach den Trainings freute man sich über große Fortschritte und eine geschlossene Lücke zu den Konkurrenten, im Rennen lief aber wieder einiges schief. Tiago Monteiro wurde von Problemen geplagt und Christijan Albers überstand die erste Runde nicht, da er von Yuji Ide abgeschossen wurde. Für den Niederländer eine unhaltbare Situation: Er beschwerte sich, dass die Super Aguri Piloten beim Start viel zu aggressiv zu Werke gingen und zu große Risiken eingingen.

Nein, das ist einmal nicht Yuji Ide., Foto: Sutton
Nein, das ist einmal nicht Yuji Ide., Foto: Sutton

Super Aguri Bei den Japanern sieht man die Kritik der Midland-Truppe gelassen. Teamchef Aguri Suzuki gab am Samstag sogar öffentlich die Devise aus am Start an den beiden Midland-Boliden vorbeizugehen und diese Position zu halten. Geschafft haben Ide und Sato das nicht. Bis zum Debüt des heiß ersehnten neuen Autos, dürfte der Kampf am Ende des Feldes also weiter mit ungleichen Waffen und viel Einsatz geschlagen werden.

Ausblick: Zurück im Titelkampf?

Ist Ferrari mit dem Sieg von Imola zurück im Titelkampf? In Maranello blickt man den anstehenden Aufgaben jedenfalls zuversichtlich entgegen. Allerdings betont man klipp und klar, dass man gar nicht "weg" gewesen sei. Stattdessen hätten einige Fehler und unglückliche Umstände in den letzten beiden Rennen eine Fortsetzung des erfolgreichen Auftaktwochenendes von Bahrain verhindert.

Ferrari-Kritiker sagen hingegen, dass die Scuderia nur bei ihrem Heimspiel in Imola so stark gewesen sei, weil Bridgestone dort schon seit jeher im Vorteil ist. "Ich gehe davon aus, dass es an den Reifen gelegen hat", ist sich Keke Rosberg sicher. "Michelin hat diesmal etwas mehr daneben gegriffen als Bridgestone. Aber ich glaube nicht an Wunder", sieht er "keinen Wendepunkt" in der roten Titelattacke.

Ex-GP-Pilot Christian Danner sieht dies ganz anders. "Ich hoffe einmal, dass dies ein Wendepunkt ist und es keine Geschichte ist, die nur in Imola funktioniert", so der RTL-Kommentator. "Wenn wir uns die ersten Rennen ansehen, dann war der Ferrari nicht generell schlecht, sondern man hatte einfach ein, zwei fundamentale Probleme oder Fehler. Deshalb gehe ich davon aus, dass Ferrari ein Titelkandidat ist und Alonso das Leben schwer machen kann."