Ferrari erlebte in Singapur ein Wochenende zum Vergessen. Charles Leclerc und Lewis Hamilton beendeten das Formel-1-Rennen auf den Plätzen sechs und acht. Lewis Hamilton war allerdings schon auf dem Weg zu Platz fünf. Doch seine Bremse links vorne gab den Geist auf, ehe er Kimi Antonelli wirklich attackieren konnte. Christian Danner sieht Ferrari in der Pflicht. Er findet: Das Team aus Maranello war nicht richtig auf den Singapur GP vorbereitet.
Hamilton schleppte sich nach dem Bremsversagen in den letzten Runden noch ins Ziel. Dabei verlor er noch eine Position an Teamkollege Charles Leclerc und seinen Vorsprung von über 40 Sekunden auf Fernando Alonso. Dieser wütete nach dem Rennen am Funk. Mehr dazu gibt es in diesem Artikel:
Hamilton bekam im Nachgang für Verstöße gegen die Track Limits eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt und verlor damit seinen Position wieder an Alonso. Hamilton kürzte in den letzten Runden gleich mehrere Male ab - kein Wunder ohne Bremsen. Eine Situation, die nicht nur Danner als Sicherheitsrisiko empfand. "Er konnte nur noch vor sich hin rollen. Wenn eine Bremsscheibe explodiert, ist sie nicht mehr da. Das ist der Wahnsinn. Du kannst doch nicht sagen, ein Auto mit drei Bremsscheiben um die Strecke fahren zu lassen, sei sicher. Das muss normalerweise sofort stehen bleiben, auch bei nur noch einer Runde", so Danner. "Da war ich entsetzt."
Ferrari hat Fehler in der Konstruktion der Bremskühlung
Den Schuldigen hat Christian Danner schnell ausgemacht. "Ganz klar Ferrari. Der Rennleiter kann das Ausmaß eines Bremsproblems ja nicht bewerten. Ferrari sehr wohl." Entsprechend nahm der frühere Rennfahrer auch Alonso in Schutz, der in Singapur mehrfach am Funk explodierte.
Ferrari hat Fehler in der Konstruktion der Bremskühlung
Doch nicht nur Hamilton hatte ein Problem mit den Bremsen, sondern auch Charles Leclerc kämpfte das gesamte Rennen über mit seinen Bremstemperaturen. Dazu nutzte er "Lift and Coast", ging also schon etwas früher vom Gas, um weniger bremsen zu müssen. Nur dank dessen überlebten seine Bremsscheiben. "Es kann doch nicht sein, dass man nach Singapur, wo der Grand Prix zum ersten Mal 2008 stattgefunden hat, im Jahr 2025 kommt und Bremsprobleme hat. Da habe ich doch einen kompletten Fehler in der Konstruktion meiner Bremskühlung oder habe sie falsch eingestellt", kritisierte Danner.
Im Gegensatz zu Charles Leclerc pushte Hamilton auf frischen Reifen gegen Rennende, was seine Bremsen allerdings nicht überlebten. F1-Experte Christian Danner hat deswegen nur ein vernichtendes Urteil für Ferrari übrig: "Das Auto war technisch miserabel für Singapur vorbereitet. Punkt."
Christian Danner: Ferrari gehört aufs Podium
Doch auch ohne Bremsprobleme wäre Ferrari erneut weit von der Spitze entfernt gewesen. "Wir haben massive Probleme mit dem Auto", schloss Leclerc nach dem Singapur GP. Schließlich qualifizierte sich die Scuderia schon nur auf den Plätzen sechs und sieben. Russell, Verstappen und McLaren waren weit entfernt. "Die fahren da, wo sie immer fahren. Völlig egal, was los ist. Ausrutscher nach vorne sind bei Ferrari nicht mehr üblich. Was Leclerc sagt, gibt schon zu denken. Der sagt: Wir werden dieses Jahr nicht mehr Richtung Podium kommen. Punkt."
Die Hoffnung auf einen großen Sprung gibt es in Maranello scheinbar wieder erst mit Beginn der neuen Reglement-Periode 2026. "Ich finde das wahnsinnig traurig, weil Ferrari gehört doch dahin", sagt Danner. "Die müssen doch zumindest ums Podium fahren."



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