Der Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft 2025 zwischen Oscar Piastri und Lando Norris spitzt sich zu. Beim Singapur GP kam es am Start sogar zu einer Berührung der beiden McLaren-Teamkollegen: Norris, von Platz fünf gestartet, kam gut weg und positionierte sich auf der Innenseite für die Kurven 1 und 3.
Am Ausgang von Kurve 3 fuhr er leicht auf Verstappen auf und versetzte dadurch nach rechts, wo Piastri neben ihm auf der Außenseite fuhr. Der WM-Leader bekam einen ordentlichen Schlag von Norris und wäre dadurch noch fast in die Mauer gefahren.
"Das war sicherlich nicht sehr teamorientiert", kommentierte Piastri noch in der Startrunde am Funk. "Also ist es okay, wenn Lando mich einfach aus dem Weg schiebt?", wollte er eine Runde später wissen, nachdem es zuvor nur ein "Verstanden" als Reaktion auf seine Beschwerde gab.
McLaren sieht Zwischenfall wie Rennkommissare
Eine Runde später gab es dann eine genauere Auskunft von Renningenieur Tom Stallard: "Wir überprüfen diesen Vorfall noch, aber konzentriere dich nur darauf, was du hier tun kannst." Denn der Australier fiel schon in den ersten Runden etwas zurück, verbremste sich sogar in der ersten Runde und kürzte durch die letzte Schikane ab.
In Runde fünf gab es schließlich wenig erfreuliche Nachrichten für Piastri, denn auch die Rennleitung hatte den Vorfall zumindest notiert. "Vorfall in Kurve 3: Keine weiteren Maßnahmen seitens der Rennkommissare", so Stallard. Damit hätte der Australier noch leben können, doch die interne Beurteilung gefiel ihm weniger.
"Als Team sehen wir es so, dass Lando Verstappen ausweichen musste. Daher werden wir während des Rennens keine Maßnahmen ergreifen. Wir können die Situation nach dem Rennen überprüfen", erklärte Stallard.
Emotionaler Funkspruch, unmotiviertes Rennen
"Das ist nicht fair", lautete Piastris erste Reaktion. Eine Runde später legte er nach: "Wenn er einem anderen Auto ausweichen muss, indem er in seinen Teamkollegen kracht, dann ist das eine ziemlich beschissene Art, auszuweichen."
Für Piastri war das Rennen damit gelaufen. Im ersten Stint musste er Norris auf Platz drei wegziehen lassen, nach einem missglückten Boxenstopp fiel er noch weiter zurück. Von hinten drohte allerdings auch nie Gefahr und so cruiste der WM-Leader das gesamte Rennen über auf Platz vier durch die engen Straßen Singapurs. Durch Überrundungen und den Zweikampf zwischen Max Verstappen und Lando Norris kam Piastri am Ende noch etwas näher, die zwei Sekunden Rückstand auf Norris waren aber schmeichelhaft.
Piastri rudert nach dem Rennen zurück
Nach dem Rennen zeigte sich Piastri zurückhaltender: "Ich muss mir die Wiederholungen genauer ansehen, um genau zu wissen, was passiert ist. Entscheidend ist, dass zwei Autos zusammenstoßen, was wir natürlich nie wollen. Also werde ich mir das genauer ansehen und dann zu meinem Schluss kommen."
Seine ungewöhnlich deutlichen Kommentare am Funk und sein recht unmotiviertes Rennen spielte er später herunter: "Ich glaube, die meisten meiner Kommentare waren in den ersten zwei von 62 Runden. Vielleicht war es im Fernsehen etwas verzögert, aber ich hatte das Gefühl, dass ich etwas später im ersten Stint meinen Rhythmus gefunden hatte und das Tempo ziemlich gut war. Ich hatte nur nicht die richtige Position auf der Strecke, um etwas daraus zu machen."
Angst vor einer teaminternen Benachteiligung hat Piastri nicht. Trotzdem will er dann Fall noch im Detail aufrollen. "Wir werden zweifellos darüber sprechen, aber ich möchte genau sehen, was passiert ist, bevor ich irgendwelche Schlussfolgerungen ziehe", kündigte er an.



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