Cadillac macht Ernst in der Formel 1: Nach der Verpflichtung von Valtteri Bottas und Sergio Perez für die erste F1-Saison des Rennstalls gibt es eine weitere spektakuläre Personalie: Adam Baker, der ehemalige Boss der Audi Formula Racing wird nach Informationen von Motorsport-Magazin.com COO bei Cadillacs Motorenschmiede.

In den ersten Jahren startet das elfte Formel-1-Team mit Power Units von Ferrari, doch ab 2029 will man mit einem eigenen Triebwerk im Heck fahren. 2026 wird in der nähe von General Motors' Technical Center in Charlotte, North Carolina eine Motorenfabrik für die Formel 1 eröffnet.

Mit Baker konnte Cadillac den perfekten Mann für das Projekt gewinnen. Der gebürtige Australier, der seit 2018 deutscher Staatsbürger ist, verantwortete den Aufbau der Audi Formula Racing GmbH in Neuburg an der Donau, war von Stunde Null an mit dabei.

Binotto statt Baker: Audi zentralisiert Macht

Baker wechselte lange bevor Audis Formel-1-Projekt offiziell beschlossen wurde von der FIA zu Audi, um dort die Motorenabteilung aus der Taufe zu heben. Vor seinem Job als Safety Director bei der FIA war der Motoreningenieur viele Jahre bei BMW und blieb den Bayern auch nach deren Formel-1-Ausstieg lange treu.

Als Mattia Binotto die Leitung des gesamten Audi F1-Projekts im Mai 2025 übernahm, hat Baker das Projekt 'im beiderseitigen Einvernehmen' verlassen, wie es offiziell hieß. Binotto holte dafür Christian Foyer vom Ingenieurs-Beratungsunternehmen RiverRouge als COO ins Unternehmen, mit dem er zuvor schon bei Ferrari zusammengearbeitet hatte.

Audi F1-Motorenchef raus! Der Formel-1-Umbruch erklärt (10:52 Min.)

Bei Cadillac kann Baker nun erneut eine Motorenabteilung für die Formel 1 aufbauen. In Charlotte trifft er auf Russ O’Blenes, der die Geschicke bei GM Performance Power Units als CEO leitet.

Welchen Formel-1-Motor entwickelt Cadillac?

Fraglich ist aber noch, welche Motoren in den USA überhaupt entwickelt werden. 2026 tritt ein neues Motorenreglement in Kraft, das im Vorfeld bereits stark kritisiert wird. Diskussionen über ein vorzeitiges Ende des Reglements werden bereits geführt. Eigentlich sollen die neuen Motoren bis einschließlich 2030 gefahren werden.

Selbst wenn der Reglements-Zyklus planmäßig bis 2030 läuft, stellt sich die Frage, ob sich die Entwicklung eines F1-Motors für zwei Saisons rentiert. Das eigene Motorenprogramm war aber ein wichtiges Argument für Cadillac, die Formel 1 zu einer Aufnahme als elftes Team zu bewegen. Einem Werksteam konnte man die Tür nicht zuschmeißen.

Cadillac ist deshalb von einer zeitigen Abkehr des 2026er Motors nicht abgeneigt. Wohin es danach geht, steht aber noch in den Sternen. Eine Rückkehr der V10-Sauger scheint derzeit genauso möglich wie ein Wechsel auf V8-Turbomotoren. Dass die Elektro-Komponente wieder geringer ausfallen wird, scheint sicher. Alle Details zu den aktuellen Motor-Diskussionen gibt es hier: