Williams ist in Monza traditionell stark und machte auch in den Formel-1-Trainings für den Italien GP 2025 wieder eine gute Figur. Carlos Sainz beendete am Freitag beide Sessions auf Platz drei und war in Schlagdistanz zur Spitze. Teamkollege Alex Albon war zwar zuweilen über dem Limit unterwegs, geht aber wie der Spanier mit einem guten Gefühl ins Qualifying am Samstag. Big Points für den Kampf im Mittelfeld sind eigentlich nur Formsache, wäre da nicht die leidige Reifen-Vorbereitung.

"Was die Rundenzeiten und die Performance angeht, sieht es nach einem guten Tag aus. Ich denke, wir haben am Morgen mit dem richtigen Setup gut losgelegt. Die Balance war gut und hat uns ordentliche Rundenzeiten ermöglicht", so Carlos Sainz, der in den vergangenen vier Jahren als Ferrari-Pilot in Monza am Start war.

Carlos Sainz zieht in Monza Vergleich zwischen Ferrari und Williams

"Was das Vertrauen angeht, bin ich noch nicht ganz da. Ich habe in den Kurven 7 und 11 meine Schwierigkeiten beim Einlenken", erklärt der 31-Jährige, der 2023 mit der Scuderia in Italien auf der Pole Position stand. Im ersten Training fehlte ihm eine halbe Sekunde auf die Bestzeit von Lewis Hamilton. In der späten Session kam er auf unter eine Zehntelsekunde an Pace-Setter Lando Norris heran.

"Trotz der guten Resultate bleibt Sainz vorsichtig. "Das Auto fühlt sich hier schon etwas anders als der Ferrari an. Es hat ein paar gute Eigenschaften aber auch ein paar schwierige. Jede Runde versuche ich, mich anzupassen oder sie zu umfahren", zieht er den Vergleich zum Ferrari. "Aber die Pace ist vielversprechend."

Alex Albon kämpft mit Formel-1-Rennstrecke in Monza

Mehr Schwierigkeiten hatte der Teamkollege."Der Tag war ehrlich gesagt ziemlich schwierig. Wir hatten ein dickes Programm, das wir durchgehen mussten. Aber das Auto ist schnell", so Alex Albon, der im zweiten Training sowohl in der ersten als auch in der zweiten Lesmo-Kurve das Kiesbett umpflügte. "Ich war zweimal draußen und habe dabei vielleicht den Unterboden beschädigt. Aber es war trotzdem gut."

In beiden Trainings landete er auf Platz sieben. Im FP2 fehlten ihm drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Mit dieser Performance ist er zuversichtlich, dass Williams es in Monza wie in den vergangenen vier Jahren wieder in die Punktes schaffen kann. "Wir kommen immer mit der Aussicht hierher, das beste Mittelfeld-Team zu sein und ich denke, unser Auto hat dafür eine anständige Pace."

Williams fürchtet nächsten Qualifying-Flop

Bauchschmerzen bereitet einzig die Achillesferse des Williams FW47. Obwohl die Pace des Autos im Verfolgerfeld stets konkurrenzfähig ist, ereilte Albon wegen der kniffligen Reifenvorbereitung des Boliden bereits zwei Mal das Q1-Aus. "Es geht mehr darum, ob wir das [Trainingsleistung] wiederholen können und morgen dasselbe Auto hinbekommen. Wir haben viel daran gearbeitet, und das Auto hat seine guten Seiten. Aber immer wieder haben wir Probleme, die Reifen auf der Out-Lap ins Arbeitsfenster zu bringen. Das wird wieder schwierig", so Albon, der vergangenen Samstag in Zandvoort als 15. im Q2 hängenblieb.

Sainz erwischte das Q1-Aus dieses Jahr schon drei Mal. "Ich muss sicherstellen, dass ich mich auf der ersten Runde auf Soft wohlfühle", sagt er. Beide Williams-Fahrer brauchten im zweiten Training mehrere Runden, um ihre persönliche Bestzeit zu setzen. "Wir müssen am Setup arbeiten und daran, wie wir die Out-Lap angehen, um mehr aus dem Soft-Reifen herauszuholen. Die Rundenzeit ist gut, aber ich bin sie auf der zweiten fliegenden Runde mit dem Soft gefahren. Ich wünschte, ich könnte das auf der ersten machen. Die Reifen und die Balance geben mir noch nicht das Gefühl, das auf der ersten Runde zu machen."

In Zandvoort gab er zu, dass die Vorbereitung der Pirelli-Reifen mit dem Williams ihm nach seinem Wechsel von Ferrari immer noch Rätsel aufgibt: "Ich hatte nicht erwartet, dass dieses Auto in dem Bereich so sensibel ist. Das hatte ich in meinem ganzen Leben so noch nicht und ich versuche schon das ganze Jahr, das zu verstehen und mich anzupassen."

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