Zehn Teams mit zehn F1-Boliden in London: Am 18. Februar 2025 findet in der O2-Arena erstmals in der Geschichte der Königsklasse ein gemeinsames Launch-Großevent aller Formel-1-Rennställe statt. "Hoffentlich bin ich an dem Tag krank", sagte der frischgebackene viermalige Weltmeister Max Verstappen scherzhaft. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht dem Event hingegen positiv entgegen.

"Es ist großartig. Es ist fast wie ein Rennwochenende. Die Teams und die Fahrer werden präsentiert, es wird neue Lackierungen geben", freut sich der Mercedes-Chef. Aus sportlicher Sicht sollten die Erwartungen der Fans jedoch nicht zu hoch angesetzt werden: "Manche Hardcore-Fans könnten ein bisschen enttäuscht sein, weil sie dort nicht das Endprodukt sehen werden", gesteht Wolff. "Allerdings wird man das auch nicht bis zum Ende der Testfahrten sehen."

Was der Österreicher damit meint: die Teams präsentieren in London nur ihre neuen Fahrzeuglackierungen, nicht die 2025er Boliden selbst. Angesichts des großen Regelumbruchs 2026 sind in der kommenden Saison aber ohnehin keine bahnbrechenden Änderungen am Fahrzeugkonzept zu erwarten. Andererseits wurden auch in der Vergangenheit schon öfter Vorjahresautos bei Teampräsentationen gezeigt. Kein Konkurrent gibt gern freiwillig Hinweise über essenzielle Innovationen am Auto vor Saisonstart heraus.

Ferrari-Teamboss Fred Vasseur sagt allerdings auch: "Man würde nicht auf die Details der Autos achten, selbst wenn wir das endgültige Auto präsentieren würden." Bei Ferrari steht immerhin bereits fest, dass sie den neuen Dienstwagen von Charles Leclerc und Lewis Hamilton einen Tag nach dem Launch-Event am 19. Februar präsentieren werden.

Während die Technik beim F1 Launch-Event bestenfalls aus dem Vorjahr stammt, sieht es bei den Fahrern ganz anders aus: Lewis Hamilton tritt erstmals im Ferrari-Rennoverall auf und die sechs Rookies rund um Gabriel Bortoleto und Isack Hadjar zeigen sich zum ersten Mal im Rampenlicht der Königsklasse.

Toto Wolff: F1-Fans wünschen sich Launch-Events und Sprintrennen

Eröffnungsfeier in Las Vegas
Die Formel 1 möchte ihren Fans mehr Show bieten wie mit der Eröffnungsfeier des Las Vegas Grand Prix 2023, Foto: LAT Images

Die erste gemeinsame Teampräsentation steht also unter dem Motto: Show statt Neuheiten. "Wir dürfen nicht alles kritisieren", betont Fred Vasseur. Mercedes-Chef Toto Wolff war in jüngerer Vergangenheit auch nicht mit allen Neuerungen in der Formel 1 einverstanden, behält dennoch den Blick auf die Statistiken: "Wir sollten auch bedenken, dass das Event in 40 Minuten ausverkauft war." Das Interesse der Fans am Launch ist also gegeben.

"Ich hätte lieber keine Sprintrennen, aber die Zahlen sagen, dass die Fans die Sprintrennen mögen", fährt Wolff fort. "Die Fans mögen auch diese Events. Wir sind in einem datengetriebenen Sport und wenn die Daten sagen, dass ein Event richtig gut ist, dann sollten wir es probieren."

Auch Alpine-Teamchef Oliver Oakes ist dem Event nicht abgeneigt. Der Brite sieht mit der Veranstaltung, wie im Tagesgeschäft üblich, sogar ein Wettrennen auf sein Team zukommen und witzelt: "Wir alle haben sieben Minuten Zeit für unsere Präsentation. Vielleicht gibt es einen Pokal für die beste."

Dass beim großen Launch-Event keine neue Fahrzeuggeneration vorgestellt wird, ist angesichts des nahenden Saisonstarts verständlich. Bereits acht Tage nach dem Event starten am 26. Februar in Bahrain die Testfahrten und läuten den Beginn der Saison 2025 ein. Was sich in diesem Rennjahr in der Formel 1 ändert, erfahrt ihr im folgenden Video:

Formel 1 2025 erklärt: Neue Regeln, Kalender & Fahrer (15:23 Min.)