Noch ist die aktuelle Formel-1-Saison nicht vorbei, aber 2025 zeichnet sich bereits am Horizont ab. In drei Monaten werden alle Teams wieder ihre Autos und Designs für das neue Jahr präsentieren. Das findet 2025 mit einem revolutionären Format statt: Erstmals organisiert das F1-Management mit allen 10 Teams ein gemeinsames Show-Event.
Für Dienstag, den 18. Februar 2025 ist die große Show angesetzt. In der O2-Arena in London wird ab 21:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit vor Fan-Publikum jedes Team eine Lackierung, beide Fahrer und den Teamchef hinstellen. Auch "Special Guests" sind angekündigt, mehr Infos sollen noch folgen. Die große Show wird genauso online im Livestream gezeigt. Was dabei aber wohl fehlen wird, sind die echten Autos.
Keine Autos bei F1-Launch: Präsentieren die Teams nur mit Showcars?
Das Showcar-Syndrom ist in den letzten Jahren in der Formel 1 sowieso schon bestens bekannt. Auch wenn die Teams selbst ihre Präsentationen organisieren, so fallen die allzu oft dünn aus. Entweder wird nur eine rudimentäre Form des echten Autos als Computer-Render gezeigt. Wenn es ein Event gibt, steht dort oft bloß ein Vorjahres-Auto oder ein Showcar in der neuen Lackierung.
Das hat mehrere Gründe. Zuallererst wollen die Teams die immer kürzer werdende Winterpause so gut wie möglich nutzen. Jeder Tag an Entwicklung kann wertvoll sein. Stichwort "Just-in-Time": Manchmal wird das finale Auto gar erst wenige Tage vor den offiziellen Testfahrten in Bahrain dort für einen Shakedown zum ersten Mal zusammengebaut.
Hinzu kommt, dass F1-Teams notorische Geheimniskrämer sind, die so viel wie möglich so lange wie möglich vor der Konkurrenz verstecken wollen. Bei einem selbst organisierten Launch, oder einem selbst organisierten privaten Shakedown, hat man die Bilder selbst unter Kontrolle. Bei einem großen Event, vor Hunderten Kameras, allen Teams und der gesamten F1-Presse wäre das unmöglich.
So bestätigt etwa auch Mercedes direkt mit der Ankündigung des Launch-Events lediglich, dass "unsere Lackierung für das kommende Jahr" enthüllt werden würde. Die Formel 1 selbst spricht in nur von einem "Season Launch", bei dem Teams ihre "2025-Lackierungen und Fahrerpaarungen vorstellen". Mit dem 18. Februar als Termin findet die Show nur acht Tage vor Beginn der offiziellen Wintertests in Bahrain (26. bis 28. Februar 2025) statt. Wer was zeigt bleibt also abzuwarten.
Gemeinsamer F1-Launch für Teams nicht ideal: Kommt noch mehr?
Für die F1-Teams ist eine gemeinsame Präsentationen nicht nur logistisch nicht ideal. Per Ankündigung ist eine zweistündige Show geplant. Da bleibt nicht allzu viel Zeit für Individuelles. Aber für die Teams sind ihre Präsentationen oftmals perfekte Gelegenheiten, um Sponsoren Dienste zu erweisen. Halbstündige Launch-Livestreams, die nur aus Showcars und Interviews bestehen, ziehen inzwischen hunderttausende F1-Fans an.
So bleibt abzuwarten, ob die Teams es bei der gemeinsamen Show belassen oder auch noch selbst separate Events planen. Genauso ist nicht auszuschließen, dass Teams ihre echten Autos vorab auf Shakedowns schicken. Mercedes nutzt etwa seit Jahren verlässlich einen der vom Reglement erlaubten Filmtage im Februar in Silverstone.
Für konkrete Pläne ist es jetzt, im November, ohnehin noch sehr früh. Üblicherweise wurden die ersten Launch-Termine erst im Dezember angesetzt. In den Vorjahren gab es stets eine bunte Mischung an Formaten. Manche Teams starteten mit Shakedowns, manche mit Events, manchmal mit, manchmal ohne Showcars, manche schickten nur Presseaussendungen mit computergenerierten Bildern. Das Highlight der jüngeren Vergangenheit: Ferraris Vorstellung des SF-23 mit einem Live-Shakedown bei vollen Tribünen auf der Hausstrecke in Fiorano.
Mit der London-Show will sich die Formel 1 natürlich auch nicht lumpen lassen. Zusammengestellt wird die Show von Brian Burke, der mit seinem Team auch für die Eröffnungs- und Schluss-Zeremonien des ersten Las-Vegas-GP 2023 zuständig gewesen war. Dabei waren etwa am Donnerstagabend alle Fahrer auf Bühnen vorgestellt worden.
Wer das Event besuchen will, der kann ab dem 15. November Tickets dafür erwerben. Die Preise beginnen bei 70 Euro, und gehen bis 137 Euro.
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