Bernie Ecclestone war über Jahrzehnte das Gesicht der Formel 1. Der britische Geschäftsmann leitete bis 2017 die Geschicke der Königsklasse, ehe diese an den derzeitigen kommerziellen Rechteinhaber, Liberty Media, verkauft wurde.
In der Königsklasse war der inzwischen 94-Jährige bereits seit den 1950er-Jahren aktiv. Nach ersten Gehversuchen als Rennfahrer wechselte er schnell ins Management und feierte als Teambesitzer mit Brabham viele Erfolge. Mit dem Rennstall, den ursprünglich Dreifach-Weltmeister Jack Brabham gegründet hatte, gewann Ecclestone zwei WM-Titel.
Bernie Ecclestone trennt sich von F1-Sammlung
In seiner Zeit in der Königsklasse baute sich der milliardenschwere Brite eine umfangreiche Sammlung an Formel-1-Boliden auf. Von dieser trennt sich der einstige F1-Zampano jetzt allerdings. Ein namhaftes britisches Unternehmen, das auf den Verkauf von Luxuswagen, Oldtimern und Rennwagen spezialisiert ist, wurde von Ecclestone mit dem Verkauf seiner Sammlung beauftragt.
Diese besteht aus 69 Grand-Prix-Autos, welche die gesamte Breite der Formel-1-Geschichte abdecken. Es befinden sich sogar Boliden aus der Grand-Prix-Ära vor dem zweiten Weltkrieg darunter. Wenig überraschend beinhaltet die umfangreiche Kollektion jene Brabham-Autos aus der Zeit, in welcher Ecclestone das Team besaß. Darunter befindet sich auch das berühmte 'Fan-Car', das durch Ventilatoren am Heck Abtrieb erzeugte und nach nur einem Rennen – dem Sieg von Niki Lauda beim Schweden-GP 1978 – verboten wurde.
Die wohl teuersten Modelle aus der Sammlung werden aber einige der Ferraris sein, die Ecclestone sein Eigen nennt. Die bekanntesten davon sind unter anderem der Ferrari F2002, mit dem Michael Schumacher seinen dritten WM-Titel mit der Scuderia einfuhr, sowie der Ferrari 312T, mit dem Niki Lauda 1975 die Weltmeisterschaft für sich entscheiden konnte.
Weitere Weltmeister-Auto, die sich in der Sammlung von Ecclestone befinden, sind der Ferrari 246 F1 aus der Saison 1958, mit dem sich Mike Hawthorn den ersten Titel eines britischen Rennfahrers sichern konnte, und der Ferrari 375 F1, mit dem Alberto Ascari 1952 seine erste Meisterschaft gewann und damit auch den ersten Ferrari-Titel in der Formel 1 überhaupt einfuhr.
Warum verkauft Bernie Ecclestone seine Formel-1-Autos?
Doch auch abgesehen von diesen berühmten Boliden befinden sich noch weitere denkwürdige Rennwagen in der Sammlung. "Ich sammle diese Autos seit mehr als 50 Jahren und habe immer nur die besten Exemplare gekauft", sagte Ecclestone. Wie viel die gesamte Sammlung einbringen könnte, lässt sich nur schwer bemessen. Schätzungen bewegen sich bei Summen zwischen 350 Millionen und 600 Millionen Euro.
Als Grund für den Verkauf gab Ecclestone sein hohes Alter an: "Ich liebe alle meine Autos, aber es ist an der Zeit, dass ich darüber nachdenke, was mit ihnen passiert, wenn ich nicht mehr da bin, und deshalb habe ich beschlossen, sie zu verkaufen. Nachdem ich sie so lange gesammelt und besessen habe, möchte ich wissen, wo sie hingehen, und sie nicht meiner Frau überlassen, die sich dann darum kümmern müsste, wenn ich nicht mehr da bin."
Bernie Ecclestone sitzt in der Formel 1 zwar nicht mehr am Ruder, aber er scheut nicht davor zurück, auch seine Meinung zu den aktuellen Entwicklungen in der Königsklasse kundzutun. Vor wenigen Monaten äußerte er seinen Unmut darüber, dass der F1-Zirkus nicht mehr in Deutschland gastiert.
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