Es war ein guter Sprint für Max Verstappen gewesen, doch 0,63 Sekunden ruinieren am Ende einen hart erkämpften dritten Platz. Bei einem späten Virtuellen Safety Car verschätzte sich Verstappen beim Versuch, noch Platz zwei zu ergattern. Das resultiert in einer Strafe von fünf Sekunden sowie einem Strafpunkt.

Das VSC war zwei Runden vor Schluss kurz für einen liegengebliebenen Nico Hülkenberg ausgerufen worden. Nach schneller Bergung wurde auf der letzten Runde der Sprint noch einmal freigegeben. Verstappen war zu dem Zeitpunkt Dritter direkt hinter dem McLaren von Oscar Piastri. Wohl wissend, dass er nur mehr eine Chance hatte, sich Platz zwei zu schnappen, versuchte der Niederländer daraufhin die grüne Flagge zu antizipieren.

Denn freigegeben wurde erst auf der langen Geraden hinunter zu Kurve vier, sprich dem letzten realistischen Überholspot. Verstappen zog hinter Piastri noch unter dem Virtuellen Safety Car das Tempo an, schloss auf, und scherte sogar aus. Aber die grüne Flagge kam zu spät. Somit unterschritt Verstappen die Mindestzeit, die jeder Fahrer während einem VSC einhalten muss, um 0,63 Sekunden.

Das ist ein glasklarer Verstoß. Das nüchterne Fazit der Stewards nach kurzer Ermittlung war, dass Verstappen sich dadurch relativ zum Beginn des VSC einen sportlichen Vorteil erarbeitete. Verstappen hielt bei der Anhörung noch fest, dass er eine Warnung bekam, dass er unter der Mindestzeit war. Da war es jedoch schon zu spät, um erneut zu verlangsamen und den Fehler zu korrigieren, ehe der Sprint wieder freigegeben wurde.

Verstappens harter Fight mit Charles Leclerc von Strafe entwertet

Die fünf Strafsekunden kosten Verstappen einen hart erkämpften dritten Platz im Sprint. Nur 4,159 Sekunden war er vor dem Ferrari von Charles Leclerc ins Ziel gekommen, mit dem er sich über die 18 Runden lange duelliert hatte und ihn schließlich überholte. Leclerc erhält den dritten Rang dank der Strafe kampflos zurück. Verstappen verliert als Vierter einen weiteren Punkt in der WM auf Sprint-Sieger Lando Norris. Der Strafpunkt für den Zwischenfall ist Verstappens siebter.

Positiv war dafür die Rennpace. "Die war sehr gut, weil wir mit dem DRS die ganze Zeit den Anschluss halten konnten, und das freut mich sehr", so Verstappen. Nur hing er in einem DRS-Zug zu lange hinter Leclerc fest, um den McLaren davor gefährlich zu werden: "Er hatte ein paar Fehler im Rennen, dann einen in Kurve 1, und ich kam gut aus Kurve 3 raus, und konnte ihn mir holen. Nur leider etwas zu spät."

Auch für das Rennen am Sonntag hängt Verstappen bereits jetzt eine Strafe an. Nach einem Motorwechsel muss er um fünf Startplätze nach hinten: "Ich rechne damit, dass McLaren über eine Runde sehr schnell sein wird, aber ich hoffe, ich kann mit den fünf Strafplätzen den Schaden in Grenzen halten."