Formel 1 Austin, Gewinner: Ferrari

Was für eine Rückkehr an die Spitze des Siegertreppchens in der Formel 1. Auch ohne Updates war der SF-24 auf dem Circuit of the Americas nicht zu schlagen. Oder vielleicht sogar genau deswegen. Denn im Gegensatz zu allen anderen Teams, die nur ein Training hatten, ihr Paket zu verstehen, ist die Scuderia mit den neuesten größeren Modifikationen ihres Boliden bereits seit Monza vertraut. Wie dem auch immer sei: Die Art und Weise, mit der Leclerc und Sainz die Konkurrenz im Long Run vorführten, war nicht von schlechten Eltern. Auch ohne Verstappens hilfsbereite Blockade-Aktion am Start wäre Ferrari im Rennverlauf wohl kaum aufzuhalten gewesen. Kein Wunder, dass so eine Performance WM-Träume entfacht.

Formel 1 Austin, Gewinner: Max Verstappen

Das Wochenende hätte für den Weltmeister eindeutig schlechter laufen können. Sprint-Sieg und Podium. Zweimal Lando Norris Punkte abgenommen, für Max Verstappen also definitiv ein Erfolg. Das Upgrade zeigte auch die gewünschte Leistungssteigerung des RB20, sowohl auf dem Soft als auch auf dem Medium. Nur der letzte Stint macht dann doch Sorgen. Auf den Hards zerstörte das Untersteuern die Vorderreifen. Grund dafür war eine missglückte Setup-Anpassung nach dem Sprint, wie Dr. Helmut Marko aufklärte.

Formel 1 Austin, Gewinner: Liam Lawson

Aus der Box gestartet und trotzdem gepunktet. Liam Lawson stellte sich an diesem Wochenende im Qualifying in den Auftrag des Teams und wurde im Rennen aufgrund mehrerer Motorstrafen von Startplatz 19 auf eine 'Mission Impossible' geschickt. Die richtige Strategie mit Hards am Start und eine starke Rennpace verhalfen ihm dann doch zu einem Punkte-Finish. Teamkollege Yuki Tsunoda konnte es am Funk kaum glauben, dass Lawson plötzlich vor ihm war: "Wie ist das denn passiert?" Auch bei den Red-Bull-Verantwortlichen blieb sein Rennen nicht unbemerkt. Bei einer Frage nach Sergio Perez entgegnete Marko: "Können wir das Thema Perez bitte lassen? Reden wir über den Lawson." Bei solchen Leistungen könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Ansage auch bei der Fahrerwahl für 2025 getroffen wird.

Liam Lawson im Racing Bull
Liam Lawson steuerte den VCARB-01 im Rennen von P19 auf P9., Foto: LAT Images

Formel 1 Austin, Gewinner: Haas

Der Trend ist derzeit definitiv der Freund von Haas. Das US-Team sammelt derzeit WM-Punkte (was sich von der direkten Konkurrenz im kleinen Red-Bull-Team nicht behaupten lässt) und hat am Samstag mit dem doppelten Punkte-Finish im Sprint den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM übernommen, am Sonntag wurde der Vorsprung durch den achten Rang von Nico Hülkenberg sogar ausgebaut. Hätte man Kevin Magnussen nicht auf eine aussichtslose 2-Stopp-Strategie geschickt, dann wären sogar noch mehr Punkte drinnen gewesen. Aber sei es drum, bei der derzeitigen Performance erscheint es nur schwer vorstellbar, dass die Racing Bulls im direkten Duell zurückschlagen können.

Formel 1 Austin, Verlierer: Lando Norris

In den Augen von McLaren ist die Sachlage klar: Nicht das Manöver von Lando Norris hat ihnen den dritten Platz gekostet, sondern die Entscheidung der Stewards. Zu der Strafe kann jeder stehen, wie er will. Der WM-Tabelle ist es herzlich egal, dort kommt das USA-Wochenende einfach nur einem Verlust von fünf wertvollen Punkten gleich. Fest steht auch, dass die Woking-Mannschaft nach dem Überholmanöver von Norris auf das falsche Pferd gesetzt hat. Hätte er die Position zurückgegeben, dann wäre eine weitere Attacke jederzeit möglich gewesen. Vergessen wir außerdem nicht den einen Punkt, den Norris in Form des zweiten Platzes spät im Sprint abgab. Die WM-Aussichten sind mit diesem Wochenende jedenfalls nicht besser geworden. 57 Punkte muss Norris aufholen. Das sind im Schnitt 11,4 pro Grand Prix.

USA: Strafe kostet Lando Norris das F1-Podium! War das fair? (09:459 Min.)

Formel 1 Austin, Verlierer: Mercedes

Ist das nächste Update wieder ein Fehlschlag oder waren es nur Einstellungsschwierigkeiten, die den W15 in Austin in eine unkontrollierbare Bestie verwandelt haben? Toto Wolff ist davon überzeugt, dass Zweiteres der Fall ist und man das in den Griff bekommen kann. Bereits im Training verursachte der Dienstwagen von Lewis Hamilton und George Russell mehrfach Probleme. Kurve 19 war schließlich der Endgegner für den Mercedes: Im Qualifying flog dort Russell ab, im Rennen Hamilton. Dazwischen war das Auto im Sprint-Qualifying aber auch der schnellste Bolide. Performance ist also vorhanden. Für Mexiko bleiben die Updates am Mercedes.

Formel 1 Austin, Verlierer: Sergio Perez

40 Sekunden Rückstand auf Verstappen und das, obwohl der Niederländer in einen harten Zweikampf mit Norris verstrickt war? Sergio Perez' Baku-Hoch scheint inzwischen wieder endgültig verflogen zu sein. Mit einem Track-Limit-Vergehen in Q3 legte er bereits den Grundstein zu einem schwachen Grand Prix, in dem ihm letztendlich sogar George Russell, der aus der Boxengasse gestartet war, den Rang ablief. Lawson, ebenfalls von ganz hinten losgefahren, lag im Ziel übrigens nur 14 Sekunden hinter Perez zurück. Die einzige positive Nachricht an ihn: Nächste Woche steht auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez sein Heimrennen an, vielleicht sorgen die mexikanischen Fans beim Lokalmatador ja für die nötige Extra-Motivation.

Formel 1 Austin, Verlierer: Yuki Tsunoda

Nicht nur Perez spürt in seinem Nacken den Atem von Liam Lawson. Auch Yuki Tsunoda muss sich nach nur einem Rennwochenende Sorgen um seine interne Stellung machen. Dass ein Fahrer, der seit über einem Jahr kein Rennen gefahren ist, dem bislang schnelleren RB-Piloten auf Anhieb den Rang abläuft, das zieht an Tsunoda sicher nicht so einfach vorbei. Zumal Lawson vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen war – wenn auch mit besserer Strategie. Die Strafe gegen den Japaner kann da nicht als Erklärung herhalten.