Es ist Sonntag. Eigentlich Zeit dafür, dass Lando Norris den WM-Führenden Max Verstappen auf der Strecke jagt. Doch nach dem Singapur-GP ist zunächst Ruhe in die Formel 1 eingekehrt. Erst am 20. Oktober findet das nächste Rennen statt, der Grand Prix der USA in Austin. Im Kalender klafft somit eine vierwöchige Lücke - warum?
Absichtlich wurde die sogenannte Herbstpause nicht angesetzt. Stattdessen hat die große Lücke mit dem Aufbau des diesjährigen Rennkalenders zu tun. In der Saison 2023 wurden zwischen den Stopps in Singapur und den USA noch der Japan-GP und der Katar-GP gefahren. Der Platz im Kalender von diesen beiden Rennen hat sich 2024 jedoch geändert.
Neue Termine für die Grands Prix von Japan und Katar
Den Japan-GP bekamen F1-Fans dieses Jahr bereits im April, statt im September zu sehen. Grund für den Vorzug war eine optimierte Reiseroute. Im Nachhaltigkeitsprogramm der Königsklasse wird nämlich das Bündeln von Rennen in den jeweiligen Regionen genannt. Zu Beginn der Saison ging es daher von Melbourne nach Suzuka und anschließend nach Shanghai. Durch die kürzeren Frachtwege ist diese Kalender-Anpassung nicht nur nachhaltiger, sondern spart auch Frachtkosten.
Wie steht es eigentlich um das Vorhaben der Formel 1 klima-neutral zu werden? In diesem Artikel gibt es die Antwort darauf:
Der Termin des Katar-GP wurde für diese Saison ebenfalls geändert, was sich als Glück für die Fahrer entpuppte. 2023 fand das Rennen noch Anfang Oktober statt und mutierte zur Hitzehölle für vielen Piloten. Temperaturen über 30 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit machten etwa Esteban Ocon und Lance Stroll zu schaffen. Der Grand Prix von Katar 2024 ist dieses Jahr deutlich später angesetzt. Erst am 1. Dezember findet das Rennen als vorletzter Saisonlauf statt. Es wird angenommen, dass dadurch eine weitere Hitzeschlacht vermieden werden kann, da es zu dieser Jahreszeit schon deutlich kühler ist.
Formel-1-Herbstpause: Keine echte Pause
Durch diese beiden Terminveränderungen tat sich also die Lücke im Kalender auf. Die Rennen in Singapur oder Austin ebenfalls zu verschieben war nicht möglich. Fixe Verträge, lange Planungs- und Aufbauarbeiten sowie logistische Gründe sprachen dagegen. Somit entstand die Herbstpause, die jedoch keine wirkliche Pause ist.
Anders als während der offiziellen Sommerpause werden die Fabriken der Formel-1-Teams in der Herbstpause nicht für zwei Wochen geschlossen. Stattdessen darf ganz normal weitergearbeitet werden. Etwas Ruhe wird die vierwöchige Auszeit dennoch verschaffen können, bevor es im Schlussspurt der Saison noch einmal stressig wird. Mit den Rennen in Austin, Mexiko und São Paulo steht nach der Herbstpause ein Tripleheader an. Auf diesen folgt nach einer zweiwöchigen Pause gleich der nächste Tripleheader mit Grands Prix in Las Vegas, Katar und Abu Dhabi.
Der Formel-1-Kalender umfasst derzeit 24 Rennen. Ist das zu viel und gar ungesund? Im folgenden Video analysiert Motorsport-Experte Christian Danner die steigende Anzahl der Grands Prix:
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