Konkrete Maßnahmen: So wird die Formel 1 nachhaltig Klimaneutralität, nachhaltiger Kraftstoff und Inklusion - die Formel 1 erklärt, wie man die gesetzten Ziele konkret erreichen will.

Das Ziel der Formel 1 steht bereits länger fest: Keinen CO₂-Ausstoß ab 2030. Das wichtigste Projekt: Ab 2026 wird mit hundertprozentig nachhaltigem Kraftstoff fahren. Aber der Fahrbetrieb der Autos ist nur für einen Prozent der CO2-Emissionen der Königsklasse verantwortlich, deshalb gibt es einen deutlich umfangreicheren Maßnahmenkatalog.

Seit dem Beschluss leitete die Königsklasse bereits Schritte zur Besserung ein. Am Dienstag berichtete die Formel 1 über den Status quo. Ein wichtiger Schritt war jüngst die Remote-Broadcast-Strategie. Das Worldfeed wird nicht mehr überwiegend an der Strecke, sondern in England produziert. So konnte nicht nur das Personal an der Strecke reduziert werden, auch das Frachtaufkommen wurde minimiert.

Zusätzlich machte die Formel 1 auch Anpassungen in der Logistik. So wurden die Frachtcontainer so umgestaltet, dass Frachflugzeuge des Typs 777F effizienter genutzt werden können. Diese stoßen 19 % weniger Kohlenstoff als die 747F-Varianten aus, die zuvor genutzt wurden. Darüber hinaus stieg man in den Büroräumen zu hundertprozentige erneuerbare Energie um.

Auch beim Rennkalender wird daran gearbeitet, dass die Rennen in den jeweiligen Regionen gebündelt werden. Bislang allerdings mit mangelndem Erfolg, 2023 wurde der Rennkalender nicht wirklich regionalisiert. So geht es zum Beispiel von Aserbaidschan via Miami wieder nach Europa. Am Ende der Saison steht mit Las Vegas und Abu Dhabi ein logistischer Albtraum an.

Außerdem engagiert sich die Königsklasse zusammen mit den Rennveranstaltern, zur Austragung von nachhaltigeren Veranstaltungen. Der Leitfaden, den die Formel 1 ausgearbeitet hat, befasst sich unter anderem mit dem Energieverbrauch, (Plastik-)Müll und der Anreise der Fans. Hierfür wurden bereits 2022 verschiedene Initiativen gestartet. So stellten 70 % der Veranstalter Shuttlebusse zur Verfügung. Über 50 % der Rennveranstalter betreiben ihre Events mit Photovoltaik-Anlagen oder Biokraftstoffen.

Nachhaltiger Kraftstoff nicht nur für die Formel 1

Die Formel-1-Boliden sollen ab 2026 mit nachhaltigen Kraftstoffen angetrieben werden, Foto: LAT Images
Die Formel-1-Boliden sollen ab 2026 mit nachhaltigen Kraftstoffen angetrieben werden, Foto: LAT Images

2022 erhöhte die Formel 1 den Bio-Anteil am Kraftstoff von 5,75 auf 10 Prozent, der nächste Schritt auf 100 Prozent erfolgt erst 2026 mit der neuen Motorengeneration. Formel 2 und Formel 3 werden ihre Boliden bereits in der Saison 2023 mit einem zu 55 % nachhaltigen Kraftstoff antreiben, ab 2027 dann zu 100 %.

Weil der Betrieb der Rennmotoren nur einen geringen Anteil der Emissionen ausmacht, forscht die FIA an nachhaltigen Kraftstoffen für den Straßenverkehr. Besonders wichtig: Die Forschung von 'Drop-in'-Benzin, mit dem man auch bestehende Verbrennerfahrzeuge befüllen kann.

Formel 1: Diversität und Inklusion

Bereits im November gab die Formel 1 die Etablierung der neuen Frauen-Rennserie 'F1 Academy' bekannt. Jungen Frauen soll hier die Chance gegeben werden, sich auf höhere Rennserien vorbereiten zu können. Die Formel 1 steuert hierfür zu dem Projekt eine Summe von 2,25 Millionen Euro bei.

Die Formel 1 machte auch im Hinblick auf die Gender-Pay-Gap einen Fortschritt. Der mittlere Durchschnittswert verbesserte sich von 51,9 % auf 19,1 %. Beim Median veränderte sich der Wert von 26,7 % zu 11,95 %. 2018 lag der Anteil bei den Angestellten des kommerziellen Rechteinhabers noch bei 72 % Männern und 28 % Frauen. Im Jahr 2021 lag der Anteil der Frauen schon bei 30,4 %.

Zusätzlich vergibt die Formel 1 innerhalb eines Programms Stipendien, zur Unterstützung von unterrepräsentierten Gruppen. Dabei wurden seit 2020 zehn Stipendien an angehende Ingenieure vergeben. Außerdem bietet die Formel 1 Ausbildungs- und Praktika-Programme an. Bis 2025 soll 50 Studenten die Gelegenheit gegeben werden, ihren Weg in Formel 1 zu starten.