Während des Rennwochenendes in Singapur kursierten einige Gerüchte über den Verbleib von Daniel Ricciardo in der Formel 1. Der Honey Badger selbst gab vor dem Grand Prix zu verlauten, nicht zu wissen, wie es um seine Zukunft stehen würde. Nach Rennende ließ er aber Melancholie durchblitzen. "Es war mir klar, dass das mein womöglich letztes Rennen ist und ich habe deshalb versucht, es zu genießen", meinte der Australier mit Tränen in den Augen.

Noch ist die verfrühte Rente des Racing-Bull-Piloten nicht offiziell bestätigt. Es steht jedoch im Raum, dass Red-Bull-Junior Liam Lawson ihn bereits ab dem nächsten Grand Prix in Austin am Steuer des VCARB01 ersetzen wird. Wie reagieren Ricciardos Fahrerkollegen auf das drohende Aus des achtfachen Grand-Prix-Siegers?

Max Verstappen über Daniel Ricciardo: Lebenswerk, auf das man stolz sein kann

Vor dem Nachtrennen in Singapur äußerte sich Max Verstappen zur aktuellen Situation seines ehemaligen Teamkollegen bei Red Bull. In den Jahren 2016 bis 2018 gingen die beiden 58-mal gemeinsam für die Mannschaft aus Milton Keynes an den Start.

"Ich glaube, dass [Daniel] bewiesen hat, dass er ein sehr guter Formel-1-Fahrer ist", zog Verstappen nach Ricciardos 257 bestrittenen Grands Prix Bilanz. "In so einer Situation zu sein, ist niemals schön", ergänzte er. Gerüchte um Ricciardos Zukunft zogen sich bereits durch die gesamte Saison. Schon zu Beginn wurde über ein vorzeitiges Ende seiner Karriere spekuliert.

Vor der Sommerpause machten dann Gerüchte über eine Rückkehr des Australiers zu Red Bull die Runde. Diese kursierten, da Sergio Perez in einem Formtief feststeckte. Am Ende kam der Wechsel jedoch nicht zustande und das Cockpit des zweiten RB20 blieb in den Händen des Mexikaners.

Zu Recht in der Formel 1? Verstappen: Es spielt keine Rolle, ob er es verdient oder nicht!

Der Niederländer entschärfte die Situation um seinen ehemaligen Teamkollegen. "Er muss sich nicht leidtun. Manchmal funktionieren Dinge nicht so, wie man es gerne hätte in bestimmten Phasen einer Karriere. [Er] hat trotzdem viel erreicht, sehr viel mehr als man es sich je erträumen könnte", lobte er die Errungenschaften des 35-Jährigen.

"Also selbst, wenn das jetzt das letzte Rennen sein sollte, kann er immer noch auf etwas Unglaubliches zurückblicken, was nicht viele Leute erreichen können." Über die Zukunft des 35-Järhigen aus Perth macht sich Verstappen keine Sorgen: "Es gibt viele andere Rennserien. Vielleicht kann er sich auch auf der Farm zurücklehnen und viel Spaß haben."

58-mal fuhren Ricciardo und Verstappen gemeinsam für Red Bull, Foto: Red Bull
58-mal fuhren Ricciardo und Verstappen gemeinsam für Red Bull, Foto: Red Bull

Die Frage, ob Ricciardo einen Platz in der Königsklasse zustehen würde, kam im Rahmen des Wochenendes immer wieder auf. "Es ist nicht wichtig, ob man es verdient, hier zu sein oder nicht", schätzte der amtierende Weltmeister die Situation auf dem Fahrermarkt ein. "Viele Menschen verdienen es, hier zu sein, manche nicht. So ist das Leben in allen möglichen Sportarten."

In seiner womöglich letzten F1-Runde wurde Ricciardo Teil eines Skandals, dessen Auswirkungen die Fahrerweltmeisterschaft beeinflussen könnten. Wie unser Motorsport-Magazin.com -Experte Christian Danner zu diesem Eklat steht, seht ihr in der neuesten Ausgabe des AvD Motorsport-Magazins:

Verstappen droht mit Rücktritt! Danner: Strafe ist lächerlich! (35:48 Min.)