Der Höhenflug von Sergio Perez in der Formel 1 hielt nicht lange an. Nachdem der Mexikaner in Baku vor einer Woche zu seiner Bestform zurückgefunden hatte, holte ihn im Qualifying in Singapur am Samstag die Realität ein. Max Verstappen sorgte als Zweiter hinter Pole-Setter Lando Norris für ein starkes Lebenszeichen aus dem Red-Bull-Lager. Perez tat sich auf dem Stadtkurs anders als zuletzt in Aserbaidschan wieder schwerer. Im Q2 ereilte ihn mit Platz 13 der vorzeitige K.o. Die Aussichten auf ein für die WM-Chancen des Teams ertragreiches Rennen sind düster. Nur magische Strategie kann helfen.
"Es wird ein sehr schwieriges Rennen. Hoffentlich können wir bei der Strategie irgendwie zaubern und nach vorne kommen. Das wird für uns der Schlüssel sein. Das Überholen wird hier sehr schwer sein, deshalb müssen wir mit der Taktik alles versuchen", so Perez über die Chancen, im WM-Kampf gegen McLaren am Sonntag noch wertvolle Punkte für Red Bull zu holen. In Baku verloren die Titelverteidiger die Führung in der Konstrukteurswertung an McLaren und liegen vor dem 18. Saisonrennen 20 Punkte zurück. Zum sechsten Mal in dieser Saison verpasste Perez jedoch das Q3.
"Ich war im Q2 einfach langsamer. Ich bin viel mehr gerutscht und habe die Reifen einfach nicht auf Temperatur bekommen", erklärt er sein Aus in der zweiten Runde. In den Trainings hatte ihm auf dem 4,940 Kilometer langen Marina Bay Street Circuit bereits der Anschluss an Verstappen gefehlt. Im Q1 reichte es zwar zu Platz fünf, doch der Teamkollege war als Zweiter schon hier eine knappe halbe Sekunde schneller. Im Q2 matchte Verstappen bis auf wenige Hundertstel die Bestmarke von McLaren-Fahrer Oscar Piastri, während Perez es nicht in die Top-10 schaffte.
Perez und Red Bull biegen beim Setup falsch ab
Seine Rundenzeit war mit 1:30.579 Minuten nur eine halbe Zehntelsekunde schneller als im ersten Teil. "Ich hatte im Q2 Schwierigkeiten mit der Bremse und den Reifen. Die Bremsen waren zu heiß und haben nicht richtig zugepackt", erklärt der 34-Jährige, der 2022 in Singapur einen seiner sechs Grand-Prix-Siege einfuhr. Doch die Straßen der Metropole waren für ihn unter diesen Voraussetzungen diesmal nicht zu meistern.
Die Vorbereitung der Reifen auf die fliegende Runde erwies sich in Kombination mit der enormen Track Evolution während des Qualifyings als entscheidender Faktor. Ferrari-Fahrer Carlos Sainz crashte im Q3, als er in der letzten Kurve Anlauf für seine schnelle Runde nahm und mutmaßte noch im Funk, dass zu kalte Hinterreifen zu dem Unfall geführt haben könnten. "Die Reifen waren im Q2 einfach nirgends. In den zwei Runden, die ich gefahren bin, hatte ich überhaupt keinen Grip", klagt Perez.
Am Freitagabend hatte er sich noch mehr erhofft. Im zweiten Training war er das einzige Mal an diesem Wochenende schneller als Verstappen gewesen. "Wir haben am Auto ziemlich viel verändert. Ich denke, wir sind damit wohl in die falsche Richtung gegangen. Das ist momentan noch nicht ganz klar, aber wir waren gestern einfach in einem viel besseren Fenster und haben viel Konkurrenzfähigeit eingebüßt", erklärt Perez.
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