Im letzten Jahr brachen Red Bull und Max Verstappen unzählige Rekorde: Verstappen erreichte den Meilenstein von 10 Siegen in Folge, Red Bull gewann 21 der 22 Rennen und belegte zum ersten Mal in der Geschichte des Teams die Plätze eins und zwei in der Fahrerwertung. Eine Saison später ist das Team aus Milton Keynes performance-technisch kaum noch wiederzuerkennen. Von Rennsiegen konnten die Bullen in den letzten sechs Rennen der Formel-1-Saison 2024 nur träumen. Beide Titel sind in Gefahr!
Personalwechsel als mögliche Ursache für mangelnde Leistung?
Red Bull hätte sich den Start in die F1-Saison mit Sicherheit anders vorgestellt - jedoch nicht einmal im Bereich Performance. Während auf der Strecke noch alles rund lief, kam es im Hintergrund immer wieder zu Unruhen. Unser Motorsport-Magazin.com -Experte Christian Danner hält unter anderem diese Unstimmigkeiten, die Anfang des Jahres im Hause Red Bull begannen, für einen von mehreren Gründen dafür, dass es aktuell ungewohnt schlecht bei den Weltmeistern läuft.
"Wenn ein Auto dominant ist und durch den Weggang von Ingenieuren, durch politische Querelen, durch Unruhen innerhalb des Teams Ärger in das System kommt, dann ist es nicht so, dass das Auto gleich die Performance verliert", betont Danner in der Monza-Episode des AvD Motorsport-Magazins. "Das dauert normalerweise länger."
Unser Motorsport-Magazin -Experte meint, dass der Abgang von Technikguru Adrian Newey eine weitere Ursache für die aktuelle Problemlage sein könnte. "Wo immer er hinging, ging es bergauf und sie haben gewonnen. Wo immer er wegging, ging es danach bergab", mahnte Danner. Erschwerend komme auch noch hinzu, dass viele Ingenieure Red Bull verlassen hätten oder abgeworben worden seien. Diese Abgänge könne man nicht eins zu eins ersetzen. "Und jetzt ist Christian Horner dran", fordert Danner. " Er [muss] zeigen, wie er dieses Team in einer kritischen Situation wieder zusammenstellt."
Warum ist der Red Bull auf einmal so schlecht?
Red Bull hat im Moment mit Problemen in puncto Reifenverschleiß und Fahrbarkeit zu kämpfen. Während diese Probleme des RB20 Sergio Perez schon länger plagen, scheinen sie den aktuellen Formel-1-Weltmeister Verstappen nun auch zu ereilen.
Christian Danner vermutet, dass das Zusammenspiel aus Fahrwerkskinematik (Bewegung der Radaufhängung und Aktivierung der Stoßdämpfer und Federn) und der Aerodynamik nicht gut sei. Man habe die Kombination nicht mehr im Griff. "Und das ist auch das, was wir von Verstappen immer hören. Er hat kein Gefühl, das Auto lenkt nicht ein."
Wie unser Experte, Christian Danner, die Notwendigkeit einer Teamorder bei Verstappens größten Konkurrenten, McLaren, und die Rennsperre von Kevin Magnussen sieht, könnt ihr in der Monza-Ausgabe des AvD Motorsport-Magazins herausfinden. Jetzt ansehen:
Neue Saison, neues Glück? Regeländerungen bereiten Verstappen Kopfschmerzen
Ab dem ersten Januar 2025 ist es den Teams erlaubt, Ideen im Bereich Aerodynamik für die anstehenden Reglementänderungen 2026 zu entwickeln. Dieser Umstand könnte für Verstappen und seine Titelambitionen für das kommende Jahr ein Dorn im Auge werden.
"Bei allen Teams [wird] einfach das existierende Zeug übernommen und ab 2025 fast nur noch für 2026 entwickelt. All das, was man jetzt hat, bleibt dann 2025 mehr oder weniger so bestehen." Danner meint, es sei Verstappens größtes Bedenken, "dass er nächstes Jahr dieselbe Möhre unterm Hintern hat."
Für Red Bull ist es also allerhöchste Zeit, die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen, um realistische Chancen auf die WM in diesem und im nächsten Jahr zu haben.
Fängt sich Red Bull diese Saison wieder? Lasst uns eure Meinung dazu gerne in den Kommentaren wissen.
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