Sechs Monate - so lange wollte sich Sergio Pérez Zeit nehmen, um über seine Zukunft zu entscheiden. Nach dem Aus bei Red Bull Racing zu Saisonende 2024 kommt für den Mexikaner eine Rückkehr in die Formel 1 nur in Frage, wenn alles zu 100% passt. "Wenn ich ein Projekt finde, das mich voll und ganz motiviert zurückzukehren, wo das Team an mich glaubt und meine Karriere, meine Erfahrung und alles, was ich in das Team einbringen kann, schätzt, dann wäre es sehr attraktiv, darüber nachzudenken", erklärte Pérez im Interview mit formula1.com.

Nach 281 Rennen und 14 Jahren in der Formel 1 weiß er, was er will und was er nicht mehr will. "Wenn man einen Schritt zurücktritt, merkt man, wie viel man im Leben aufgibt, um in diesem Sport zu sein. Ich brauche diese Motivation, um mich voll und ganz der Formel 1 zu widmen", erzählte Pérez. Seit seinem letzten F1-Rennen in Abu Dhabi 2024 sind bereits mehrere Teams an den 35-Jährigen herangetreten. In der schnelllebigen Formel 1 keine Selbstverständlichkeit. "In der Formel 1 haben die Leute ein kurzes Gedächtnis. Nach ein paar Rennen vergessen sie, was man geleistet hat", weiß auch Pérez.

Pérez: Einige Teams haben Interesse

In seine Zukunft blickt er optimistisch. "Jetzt, wo die Saison begonnen hat, werden sich in den kommenden Monaten einige Möglichkeiten ergeben", meinte Pérez. Tatsächlich kann sich 2026 für den Mexikaner ein Cockpit auftun. Einerseits steigt Cadillac ein, andererseits könnte sich ein bestehendes Team überlegen, auf den erfahrenen Mexikaner zu setzen, falls einer ihrer aktuellen Fahrer die Erwartungen nicht erfüllt. Auch die aktuelle Personalrochade bei Red Bull lässt die Leistungen von Pérez in einem anderen Licht erstrahlen. So bezeichnete Ex-Red-Bull-Pilot Mark Webber ihn als Magier.

Liegt es also doch nicht am fehlenden fahrerischen Können des zweiten Fahrers, sondern vielmehr an der Red-Bull-Strategie, alles auf Max Verstappen zu setzen? F1-Experte Christian Danner ist davon überzeugt, wie er in diesem Video erklärt:

Red Bull: Lawson-Rauswurf? Danner: Verstappen ist das Problem! (33:36 Min.)

Wurde Pérez Leistung unterschätzt?

"Die Leute erkennen, dass meine Position in der Formel 1 nicht die einfachste war - und ich habe insgesamt sehr gute Leistungen erbracht", verwies Pérez auf seine Rolle beim Gewinn der Konstrukteurstiteln in den Jahren 2022 und 2023. "Vor allem im letzten Jahr konnte ich nicht zeigen, was ich als Fahrer kann. Jetzt merken die Leute plötzlich, wie schwierig das Auto zu fahren ist." Sein Nachfolger Liam Lawson hat es bereits nach zwei Rennen erwischt, er wurde zu den Racing Bulls degradiert.

"Es ist ziemlich schwierig, das Auto zu 100% auszureizen und Vertrauen in das Auto zu gewinnen", weiß Pérez aus eigener Erfahrung. Die Dinge, mit denen ich zu kämpfen hatte, hat sogar Adrian Newey angesprochen." Auch seine Vorgänger hätten sich schwergetan alles aus dem Boliden herauszuholen. Die Personalrochaden im zweiten Red Bull trat Daniel Ricciardo 2018 los. Der Australier ergriff 2019 die Flucht in Richtung Renault. Sein Ersatz, Pierre Gasly, musste nach 12 Rennen das Red-Bull-Cockpit wieder abgeben. Nachfolger Alex Albon hielt 26 Grands Prix durch. Von 2021 bis 2024 bekleidete Perez den Posten der Nummer zwei.

Ab dem Großen Preis von Japan bekommt Yuki Tsunoda seine Chance neben Max Verstappen zu bestehen. Pérez drückt dem Japaner und seinem Ex-Rennstall die Daumen: "Yuki hat das Talent, die Geschwindigkeit und darüber hinaus die Mentalität, um damit zurechtzukommen. Ich hoffe, dass sie erfolgreich sein werden."

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