Pierre Gasly, Alexander Albon und nun auch Sergio Perez. Seit 2019 konnte keiner dieser Fahrer neben Max Verstappen im Red Bull bestehen. 2025 wird Liam Lawson diese Mammutaufgabe im scheinbar verfluchten Formel-1-Cockpit neben dem Niederländer in Angriff nehmen. Warum hat bisher kein Fahrer Land gegen den vierfachen Weltmeister sehen können?

"Erstens, muss man einfach das Talent von Max anerkennen", merkt Alexander Albon an. "Der zweite Grund ist, dass es nicht immer angenehm ist, dieses Auto zu fahren. Er mag das Auto ganz anders und für andere Fahrer ist es nicht leicht, sich daran anzupassen."

Durch diese Anpassungsschwierigkeiten kommt es dann zu einer Negativspirale. "Du stehst ständig im Rampenlicht, und das ist eine schwierige Situation", so der Thai-Brite. Er ist sich sicher: "Es wird für niemanden einfach sein, sein Teamkollege zu sein."

Kann Max Verstappen Red-Bull-Probleme besser umfahren?

Zuletzt traf es Sergio Perez. Liegen die Probleme der zweiten Fahrer bei den Bullen an der Stärke von Max Verstappen oder an einem Boliden, der eher an die Stärken des Niederländers angelegt ist?

"Es geht in beide Richtungen", glaubt der Williams-Fahrer. "Wenn man sich Checo [Perez, d. Red] zu Jahresbeginn [2024] anschaut, hat sich das Auto für ihn stabiler angefühlt. Verglichen zu den Top-Teams hat er einen guten Job gemacht", blickt er auf die Leistung des Mexikaners. "Er konnte sich in den Top-5 oder sogar Top-3 qualifizieren und aufs Podium fahren."

Max Verstappen und Alexander Albon
Max Verstappen stellte viele Teamkollegen in den Schatten, bis sich ihr Weg trennte, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

"Und dann ist es ihm einfach entglitten. Als die Updates kamen, hat sich Max vielleicht nicht unbedingt wohl gefühlt, aber er konnte damit umgehen. Checo hatte etwas mehr damit zu kämpfen. Max mag das Auto in einer speziellen Weise und das Team kann ihm das geben", so Albon. "Ich weiß nicht, ob es das auch härter für das Team macht. Ich denke, es geht in beide Richtungen."

Warum war der Red Bull RB20 2024 plötzlich auch für Max Verstappen so schwer zu fahren? In unserer Print-Ausgabe spricht Technik-Chef Pierre Waché im Detail über die Probleme, auf die man bei der Weiterentwicklung gestoßen ist.

Die Personalrochaden im Cockpit neben Verstappen trat Daniel Ricciardo 2018 los. Durch das aufstrebende Talent zunehmend in den Schatten gestellt, ergriff der Australier 2019 die Flucht in Richtung Renault. Sein Ersatz, Pierre Gasly, belegte den zweiten Sitz wegen mangelnder Leistung nur 12 Rennen, Nachfolger Alex Albon hielt 26 Grands Prix durch. Von 2021 bis 2024 bekleidete Perez den Posten der Nummer zwei.