Haas tappte in der vergangenen Formel-1-Saison mit einem Groß-Update in Austin in eine selbst gestellte Falle. Trotz hoch angesetzter Hoffnungen an die Neuerungen, die beim USA-GP ans Auto kamen, fand Haas damit keine Performance. Bis zum Saisonende funktionierte es nicht wie geplant und wurde schließlich als Fehlschlag verworfen.

In der Formel 1 2024 wiederholt sich das Spiel – zumindest der erste Schritt davon. Denn erneut hat Haas noch exakt ein Update in der Pipeline für die restliche Saison und erneut wird es in Austin ans Auto kommen, wie Teamchef Ayao Komatsu beim Italien-GP verriet. Dass die Neuerungen beim USA-GP im Oktober kommen, ergibt sich aus dem Rennkalender.

Haas erklärt Planung: Warum kommt das Upgrade ausgerechnet in Austin?

"Nach diesem Rennen [Italien] gehen wir nach Baku und Singapur. Dort macht es keinen Sinn, ein Paket zu bringen. Die nächste Möglichkeit danach ist Austin", erklärte Komatsu. "Das passte gut zum Zeitpunkt des Shutdowns. Denn nachdem wir das Austin-Paket fertig haben, sind wir frei, um uns auf 2025 zu konzentrieren", fügte er hinzu.

Eine Planung, die wohl nicht nur bei Haas so getroffen werden wird. Das erste Rennen des Amerika-Tripleheaders scheint der perfekte Zeitpunkt zu sein, um noch die letzten Upgrade-Pakete des Jahres ans Auto zu bringen.

Wie Komatsu anmerkt, stehen im September nur noch zwei Rennen auf Stadtkursen auf dem Programm, die vom Asphalt und vom Streckenlayout her sehr speziell sind. Anschließend begibt sich die Formel 1 in eine knapp vierwöchige Herbstpause. Viel Zeit zum Entwickeln also, und wenig Möglichkeiten, um die Entwicklungen auch ans Auto zu bringen.

Haas-Fahrer Nico Hülkenberg
2023 enttäuschte das große Update von Haas beim USA-GP, Foto: LAT Images

Erst am Wochenende vom 18. bis zum 20. Oktober geht der USA-GP über die Bühne. Der Japaner hofft natürlich, dass die Upgrades in diesem Jahr besser funktionieren als noch vor einer Saison. Vor allem, weil es bei Haas in den vergangenen Jahren ein wiederkehrendes Muster war, dass die Performance des eigenen Boliden im Laufe der Saison einen negativen Trend aufwies.

Formel-1-Entwicklung 2024 besser: Fortsetzung an Silverstone-Updates

2024 war bislang anders. Haas konservierte nicht nur seine Leistungen des Saisonbeginns, sondern konnte in den Sommermonaten sogar einige der besten Rennen des Teams abliefern. Vor allem das Silverstone-Upgrade lieferte einen veritablen Schritt nach vorne. Dort wurde sowohl der Unterboden grundlegend und in praktisch allen Komponenten geupdated, außerdem auch die Motorabdeckung, die Hinterachse und weitere Kleinigkeiten.

Komatsu kündigte gegenüber Motorsport-Magazin.com an, dass die Austin-Upgrades eine Art Fortsetzung dieser Updates sein sollen. "Die Haupt-Prioritäten sind ähnlich wie Silverstone. In Silverstone haben wir am Unterboden und an der Karosserie Hand angelegt und dabei Performance gefunden. Die Annahmen, die wir im Windkanal und aus den CFD-Daten fanden, sind eingetroffen. Es ist eine Fortsetzung dessen."

"Dazu kommen noch eine Reihe weiterer Ideen, die wir hatten", so Komatsu. Der VF-24 erwies sich bei den Grands Prix in Österreich, Silverstone und Monza als das beste Auto aus dem Verfolgerfeld. Gleichzeitig blieb das Auto aber in Ungarn, Belgien und Zandvoort hinter den Erwartungen zurück.

Das schwache Abschneiden in Spa überraschte etwas, die andere beiden Niederlagen passten zu den Schwachstellen des Boliden. "Wir haben die Highspeed-Kurven klar verbessert, aber mittelschnelle Kurven sind immer noch schwach. Auch in langsamen Geschwindigkeiten sind wir einigermaßen wettbewerbsfähig", fasste Komatsu zusammen. Doch das komplette Bild sei um einiges komplizierter als das, denn in Zandvoort schwächelte Haas auch in den Kurven 9 und 10. "Ich kann nicht so tun, als ob wir alles verstehen. Aber wir arbeiten daran."

Beim nächsten Formel-1-Rennen in Baku muss Haas übrigens ohne Kevin Magnussen auskommen. Warum dem so ist: