Mercedes hat Petronas, Ferrari hat HP und Haas hat Moneygram. All diese Teams vereint eins. Sie haben einen Titelsponsor, der selbst in der Namensgebung des Teams mitintegriert ist. McLaren hingegen fehlt so etwas. Dabei ist McLaren seit einigen Jahren für ihre vielen Sponsorendeals bekannt. Doch für McLaren-Racing CEO Zak Brown ist das der falsche Ansatz. Er will nicht von einem Titelsponsor abhängen.

Brown: F1-Titelsponsor kann große Lücke hinterlassen

Dabei wird das Titelsponsor-Modell in der Königsklasse immer gängiger. Nicht nur Ferrari, Haas und Mercedes praktizieren das Modell. Auch Red Bull mit Oracle, Sauber (noch) mit Stake, oder auch Alpine mit BWT. Tendenziell gehört McLaren eher zu den Ausnahmen der Königsklasse.

"Ich wollte von Tag eins an, dass wir nicht von einem Sponsor abhängig sind. Wenn man sich unsere Partner so anschaut, sind wir das auch nicht“, so Zak Brown. "Wenn du einen Titelsponsor hast, so wie manche Teams, dann ist das gefährlich. Denn wenn dieser Sponsor dich verlässt, hast du eine große Lücke zu füllen", erklärt der US-Amerikaner.

Ein Paradebeispiel dafür wären wohl Haas und Rich Energy 2019. Das US-Team verließ sich auf den neuen Hauptsponsor, doch der überwies nie die volle Summe und verließ das Team nach einer durchwachsenen Saison. Haas war daraufhin finanziell aufgeschmissen.

Brown will keinen Rückfall in frühere Zeiten

So soll McLaren unabhängig bleiben. Brown will damit aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. 2017 und 2018 stand das Team äußerst schlecht dar. Die Performance fehlte, mit Motorenpartner Honda gab es Streit im Übermaß, und auch die Sponsoren sprangen der Reihe nach ab. Dazu boomte die Formel 1 lange nicht so wie sie es heute tut. Das Auto wirkte im Vergleich zu heute nahezu nackt.

"Wir müssen am Boden bleiben, denn wir wissen, wo wir herkommen. Wir haben uns das auf die harte Art und Weise verdient und ich denke, das war sogar gut so", erklärt Brown.

"So wissen wir, wie es sich anfühlt. Dadurch arbeiten wir noch härter daran, dass das nicht wieder passiert und wir irgendetwas für garantiert halten."

Früher verließ sich das Team auf Woking gerne auf einen Hauptsponsor. Das war in den frühen 90ern Marlboro, später West und in den späten 2000ern Vodafone. "Ich mag die Herangehensweise, die wir gewählt haben. Es müsste die richtige Marke und die richtige Partnerschaft sein, dann wären wir für so etwas offen", so Brown.