McLaren hat die Lücke zu Red Bull geschlossen. Die Update-Erfolge begannen bereits Mitte der Saison 2023, als McLaren zu den vorderen Teams wie Mercedes und Ferrari aufschloss. Nun sind die Papayas auf Red-Bull-Level. Doch weitere Super-Updates mit riesigen Performance-Sprüngen wird es wohl kaum geben, denkt McLaren-Teamchef Andrea Stella. Die Entwicklung der Formel-1-Autos der Ground-Effekt-Ära wird schwieriger. Updates werfen die Teams teils sogar zurück.

Andrea Stella: Haben einen Punkt erreicht, an dem es schwierig wird

Bestes Beispiel für eine stagnierende Entwicklung sind derzeit die beiden Red-Bull-Teams. Während die Racing Bulls weiterhin mit einem in Spanien eingeführten Update zu kämpfen haben, sind die einstigen Dominatoren von Red Bull mittlerweile kaum schneller als die Konkurrenz.

"Ich finde es interessant, denn es sieht so aus, als ob wir einen Punkt erreicht haben, an dem die Entwicklung schwierig wird. Es ist mehr als ein Team, dass davon betroffen ist und die sagen: Wir haben erwartet schneller zu sein oder haben ein Problem nicht antizipiert", so McLaren-Teamchef Andrea Stella.

Formel-1-Teams treten auf der Stelle

Ähnliches gilt für Aston Martin. Das Team aus Silverstone brachte diese Saison die meisten Updates ans Auto, und bewegt sich dennoch konstant weiter nach hinten ins Feld, statt nach vorne. Während Fernando Alonso zu Beginn der Saison noch auf Augenhöhe mit Mercedes war und gar verlautbarte, dass ein Wechsel zu den Silberpfeilen kein Fortschritt wäre, liegt Aston Martin nun satte 153 Punkte hinter Mercedes.

Auch Ferrari tritt derzeit auf der Stelle. Die in Imola gebrachten großen Updates brachten zwar sichtbare Änderungen ans Auto, aber keinen sichtbaren Schritt in der Performance. Mercedes scheint die Italiener überholt zu haben.

Technik-Details: Ferrari
Ferrari brachte in Imola ein großes Paket inklusiver neuer Seitenkastenöffnung ans Auto, ohne großen Erfolg, Foto: Motorsport-Magazin.com

Weniger Updates scheinen mehr zu sein. Mercedes brachte zuletzt in Monaco ein großes Update ans Auto. Haas, das mit wenig Budget und damit auch tendenziell weniger Updates, zu kämpfen hat, scheint im Performance-Ranking vorerst an den Racing Bulls vorbeigezogen zu sein.

"Was wir sehen, ist, dass man definitiv vorsichtiger sein muss, was das Verstehen der neuen Teile angeht. Denn die Aerodynamik dieser Autos ist sehr komplex und sie fordert selbst unsere Werkzeuge für die Entwicklung heraus", erklärt Andrea Stella. Große Sprünge wie noch 2023 scheinen daher nahezu ausgeschlossen.

Neue Updates an das eigene Auto zu bringen scheint mittlerweile auch mit einem Risiko verbunden zu sein. Ein neues Problem am Auto, eine stagnierende Performance oder gar einen Rückschritt kann sich im derzeit so engen Feld in der Königsklasse niemand erlauben. "Du musst deine gesamte Expertise nutzen, Selbstbewusstsein sammeln und dann den grünen Knopf drücken. Und du musst sichergehen, dass die Entwicklungsstufe ausgereift ist", erklärt Stella.