Wenn die letzten Wochen eines gezeigt haben, dann, dass in der Formel 1 niemals Stillstand herrscht. McLaren hat in der Weltmeisterschaftswertung in großen Schritten auf Titelverteidiger Red Bull aufgeschlossen. McLaren-CEO Zak Brown hält jetzt sogar den Konstrukteurstitel für erreichbar und identifiziert Red Bulls größte Schwachstelle: "Ich denke, am Ende des Tages wird es von Perez abhängen. Denn es ist davon auszugehen, dass Max das ganze Jahr über bei jedem Rennen Erster, Zweiter oder Dritter sein wird - wahrscheinlich eher Erster als Dritter."

Ein Vergleich der Punkteausbeute an den vergangenen fünf Grand-Prix-Wochenenden beweist eindrucksvoll, dass Max Verstappen bei den Bullen derzeit ein Einzelkämpfer ist, wohingegen das Team aus Woking mit Lando Norris und Oscar Piastri gleich zwei Eisen im Feuer hat. 71 Punkte sammelte Piastri, 70 Punkte sammelte Norris in diesem Zeitraum. Die beiden fahren absolut auf Augenhöhe. Drastisch hingegen fällt die Differenz zwischen den Red-Bull-Teamkollegen aus, wo Sergio Perez an den letzten fünf Wochenenden lediglich 11 Punkte zu den 94 Punkten von Verstappen beisteuern konnte. In der Fahrer-WM sind die McLaren-Piloten dementsprechend schon am Mexikaner vorbeigezogen.

"Die schwache Leistung von Sergio öffnet uns die Tür. Ich denke, wenn wir in den restlichen Rennen des Jahres die gleiche Punkteausbeute haben wie in den letzten sechs Rennen, können wir es schaffen. Dessen sind wir uns bewusst", stellt Brown klar. Allerdings denke das McLaren-Team im Moment noch nicht so groß: "Wir versuchen, jede Session, jede Woche besser zu werden und das Ergebnis wird sich von selbst einstellen."

Zak Brown: Die Meisterschaft wird episch!

Beim Saisonstart in Bahrain vor vier Monaten deutete alles noch auf eine Formel-1-Saison hin, die Red Bull komplett dominieren wird. Dass sich das Kräfteverhältnis so schnell gewandelt hat und es an der Spitze so eng zugeht, ist daher eine große Überraschung, meint Brown. "Jetzt haben wir alle aufgeholt", bemerkt er den schrumpfenden Vorsprung von Red Bull, was die Weiterentwicklung des Autos angeht. Der amerikanische Geschäftsmann bedauert, dass die Saison nicht erst jetzt begonnen hat, wo es einen spannenden Vierkampf gibt. "Es wird eine epische Meisterschaft werden. Ich meine, Mercedes scheint jetzt sehr gut in Form zu sein. Ferrari ist da. Man hat also das Gefühl, dass es vier verschiedene Teams gibt, die in der zweiten Hälfte des Jahres Rennen gewinnen werden", ist der McLaren-CEO begeistert.

Genau aus diesem Grund werden auch die Fragen immer lauter, ob Sergio Perez an der Seite von Max Verstappen noch tragbar ist, jetzt, wo dem Rennstall aus Milton Keynes der Konstrukteurstitel zu entgleiten droht. "Ich wäre sehr besorgt über die mangelnde Leistung", gibt der McLaren-CEO zu. Ist das Ende von Perez bei Red Bull damit schon besiegelt? Motorsport-Magazin.com hat mit dem Formel-1-Experten Christian Danner über dieses Thema gesprochen. Seine Meinung erfahrt ihr in diesem Video:

Kann sich Red Bull Sergio Perez noch leisten? | Danner Q&A (26:58 Min.)