Es hatte sich bereits in FP1 abgezeichnet, und im 2. Training wies Charles Leclerc der Formel 1 bei seinem Heimrennen in Monaco relativ deutlich den Weg. Wenngleich Lewis Hamilton auch am Nachmittag einen starken Eindruck hinterließ. Wie Red Bull und Max Verstappen den schwächelnden Eindruck weiter untermauerten.

Das Ergebnis: Leclerc fuhr erst auf Medium, dann auf Soft Runde um Runde neue Bestzeiten, mit 1:11,278 war er am Ende schon schneller als die letztjährige Pole. Obwohl Mercedes nur mit gebrauchten Soft-Reifen fuhr, kam Hamilton dem Ferrari jedoch bis auf 0,188 Sekunden nahe. Allerdings auch mit einer Runde, die zehn Minuten später gefahren wurde. Dritter wurde ein in FP2 wieder erstarkter Fernando Alonso, aber mit schon 0,475 Sekunden Rückstand.

Nicht einmal unter eine halbe Sekunde schaffte es Max Verstappen. Red Bull haderte weiter mit einem auf den Bodenwellen hüpfenden Auto. Verstappen schaffte es immerhin noch, vor Lando Norris, Carlos Sainz und Lance Stroll zu bleiben. Sainz im zweiten Ferrari bekam von seinem Teamkollegen fast sieben Zehntel zum Nachdenken.

Sergio Perez fehlten auf P8 schon über acht Zehntel, Alex Albon und George Russell komplettierten die Top-10. Russell konnte mit der starken Pace seines Teamkollegen ebenfalls nicht mithalten. Oscar Piastri landete nur hinter Yuki Tsunoda auf P12, war aber anders als der Fünfte Norris keine Runde auf Soft gefahren. Auch die Racing Bulls und Sauber verzichteten auf Soft.

Red Bulls Freitags-Misere geht in Monaco im 2. Training weiter

Die Zwischenfälle: Sergio Perez küsste als erster die Leitplanken, links innen in Massenet rubbelte er ohne Folgen an der Wand. Lance Stroll (zwei Mal), Yuki Tsunoda, Lando Norris und Max Verstappen eingangs im zweiten Teil des Schwimmbads, beide Alpine am Ausgang, Logan Sargeant in der letzten Kurve, Tsunoda später am Ausgang von Ste. Devote.

Oscar Piastri erwischte innen im ersten Teil des Schwimmbads die Wand mit hohem Tempo und kam kurz zum Check an die Box, aber ohne Schaden. Elf Minuten vor Schluss verschätzte sich schließlich auch Leclerc in Ste. Devote, konnte aber ohne Mauerberührung im Notausgang umdrehen.

Verstappen klagte weiterhin über miserable Fahrqualität im Red Bull: "Ich hüpfe wie ein Känguru, Mann. Da kriege ich Kopfschmerzen." Perez stimmte wenig später zu: "Ich kann den Scheitelpunkt von Kurve 3 nicht sehen." Auf seinem zweiten Soft-Versuch ging Verstappen vor Portier mit Gewalt zu Werke und touchierte auch noch nachhaltig die Wand.

Russell haderte zu Beginn mit massiven Lenkvibrationen beim Anbremsen zur Hafenschikane, kürzte dort einmal ab. In der Pause vor den Qualifying-Simulationen wurde tief im Vorderwagen gearbeitet. Später meldete er seltsame Gefühle beim Lenkungs-Drehmoment auf den Geraden.

Das Wetter: Den ganzen Freitag lang zitterte die Formel 1 vor dem drohenden Regen. FP2 begann wieder bei Bewölkung und nur 20 Grad Lufttemperatur, sowie 32 Grad Streckentemperatur. Die Regenwahrscheinlichkeit wurde mit 20 Prozent beziffert, es blieb aber trocken.