Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Ferrari-Teststrecke und zweite Heimat. Das letzte Ferrari-Podium war vor dem Emilia-Romagna Grand Prix 2024 allerdings schon einige Jahre her. 18 um genau zu sein. Charles Leclerc setzte dieser Durstrecke heute ein Ende. Der Monegasse sicherte sich den letzten Podestplatz. Auf die Spitze fehlten acht Sekunden. Zufrieden ist Leclerc damit nicht. Siegchance im Qualifying verloren?

Leclerc: Etwas besonderes, in Imola auf dem Podium zu stehen

Der Mythos Ferrari wird wohl an kaum einer anderen Rennstrecke so gelebt wie in Imola. Nur Monza ist vergleichbar. Der letzte Fahrer vor Charles Leclerc, der dort in der Formel 1 auf dem Podium stand, war Michael Schumacher 2006. Der Rekordweltmeister konnte das Rennen damals sogar gewinnen.

"Es ist immer etwas besonderes hier auf dem Podium zu stehen, aber ich bin nie mit Platz drei zufrieden", lautet Charles Leclercs Fazit. Ein Sieg a la Schumacher hätte dem Monegassen wohl noch besser gefallen. "Wenn ich so alles bedenke, haben wir das was hätte sein können, wohl im Qualifying verloren. Wir hatten irgendwie eine andere Leistungs-Strategie und haben viel Zeit auf der Gerade in Richtung Kurve zwei verloren. Das werden wir analysieren.“

Leclerc qualifizierte sich am Samstag hinter Lando Norris, den Platz gegen Oscar Piastri gewann er durch dessen Strafe. "Ich denke, wir waren heute im Rennen alle sehr nah beieinander. Es ging mehr darum, wer wann gepusht hat. Die Position auf der Strecke ist alles, wenn nur eine Zehntel zwischen den Autos liegt", erklärt Leclerc. Im ersten Stint schien Leclerc zunächst gut mithalten zu können, fiel dann aber zurück.

Erst gegen Ende des Rennens startete er wieder eine Offensive und rückte zwischenzeitlich wieder auf zwei Sekunden heran, fiel dann aber wieder ab. Norris machte sich auf die Jagd nach Verstappen an der Spitze, Leclerc konnte das Tempo nicht mitgehen und kam 7,9 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel.

"Zu Beginn des Stints mit den harten Reifen konnte ich mit dem Pace-Vorteil wieder näher heranfahren. Dann bin ich aus dem DRS-Fenster gefallen und Lando [Norris, Anm. d. Red.] hat angefangen zu pushen. Durch diese beiden Dinge bin ich etwas zurückgefallen", erklärt Leclerc.

Leclerc mit Update am F1-Auto und Renningenieur

Mit dem Start der Europa-Saison haben die meisten Teams weitere Updates an ihre Autos gebracht. Dasselbe gilt für Ferrari. Die Roten haben ein umfangreiches Auto an den SF-24 gebracht, das besonders an den Seitenkästen stark an den RB20 erinnert.

Charles Leclerc beim Ferrari-Filmtag in Fiorano
Vor allem die neuen Seitenkastenöffnungen erinnern stark an den RB20, Foto: Massimo Pieri / @maxpieri

"Ich denke, diese Strecke ist nicht die beste, um die Updates zu beurteilen“, findet Leclerc. "Vor allem, weil das Fahren auf den Randsteinen hier so ein großes Thema ist. Wenn du ein Auto hast, dass damit gut umgehen kannst, verschleiert das die reale Rangordnung. Aber es hat genau das gemacht, was wir sollten. Das ist positiv“, so Leclerc.

Das Update am Auto war für Charles Leclerc in Imola aber nicht das einzige. In Imola arbeitete Leclerc erstmals bei Ferrari mit einem neuen Renningenieur zusammen. Bryan Bozzi ersetzte Xavier Marcos. "Er hat sich gut geschlagen. Es ist immer schwierig, wenn du den Renningenieur mitten in der Saison wechselst. Es gab viele neue Dinge, die er lernen musste", so Leclerc. Bei Leclercs Heimrennen in Monaco dürften diese Abläufe bereits routinemäßiger erfolgen.