Ausgerechnet Esteban Ocon aus dem krisengebeutelten Alpine-Team sorgte für das frühe Ende von Nico Hülkenbergs Qualifying in Australien. Der Emmericher war schon das ganze Wochenende unzufrieden mit dem VF-24. Keine gute Strecke für Haas, keine saubere Runde für ihn im Qualifying und dann war da auch noch Sergio Perez.

Hülkenberg: Zuerst Sergio Perez, dann er selbst das Problem

"Er hielt, glaube ich, gerade mexikanische Siesta und hat nicht in den Spiegel geschaut", ärgerte sich Nico Hülkenberg über Sergio Perez. Der Red-Bull-Pilot stand ihm in Kurve 13 auf seinem ersten schnellen Versuch im Weg, und wird für sein Vergehen drei Startplätze nach hinten gereiht.

Haas-Fahrer Nico Hülkenberg nach dem Qualifying im Parc Ferme
Nico Hülkenberg ärgert sich über ein verpatztes Qualifying, Foto: LAT Images

Auf seinem zweiten Run stand sich Hülkenberg dann selbst im Weg. "Ich brachte keine saubere Runde zusammen", ärgerte sich der Emmericher. Drei bis vier Zehntel schneller als zuvor, habe sich in Kurve sieben dann plötzlich der Wind verändert. Als er sich mit einem Fehler in Kurve neun die Vorderreifen kaputt fuhr, war sein Schicksal besiegelt. "Dann hatte ich so viel Untersteuern, dass ich all meine gewonnene Zeit verloren habe."

Aber schon seit Runde eins im 1. Freien Training fehlt dem VF-24 im Albert Park die richtige Balance. Zu wenig Abtrieb, zu wenig Grip. "Das Auto fühlt sich in den schnellen Kurven nicht wohl. Gefühlt sind wir schon das ganze Wochenende einen Tick hinterher", erklärt der 36-Jährige. "Wir stehen insgesamt mit dem Rücken zur Wand."

"Wir haben keinen Puffer im Auto und sind aus eigener Kraft nicht schnell genug", führt Hülkenberg aus. Im Qualifying musste er sich auch noch Kevin Magnussen geschlagen geben. Dieser war 0,267 Sekunden schneller und startet beim Australien-GP von P14 aus.

Magnussen war zufriedener mit der Balance seines Haas, wenn auch nicht mit dem Grip. "Wir haben einfach nicht das Level an Downforce für diese Strecke", meint er. Kommende Updates sollen das verbessern. "Auf der positiven Seite sind wir effizienter auf den Geraden. In den Jahren zuvor waren wir weder das eine noch das andere."

Auch dem Rennen sieht der Däne optimistischer entgegen: "Wir hatten bisher zwei gute Rennen in Bezug auf Reifenmanagement." In Saudi-Arabien erzielte Nico Hülkenberg durch Kevin Magnussens (Anti-)Heldentat mit P10 den ersten Punkt für Haas und verschiffte das Team in der Konstrukteurs-Wertung auf P6.

Mit P7 fuhr Hülkenberg in Australien 2023 sein bestes Ergebnis ein, Foto: LAT Images
Mit P7 fuhr Hülkenberg in Australien 2023 sein bestes Ergebnis ein, Foto: LAT Images

Im Gegensatz zum Teamkollegen ist Hülkenberg auch bezüglich Rennen etwas pessimistischer: "Sehr schwierig. Da muss schon viel passieren, dass sich das ausgeht." Nachsatz: "Aber vielleicht wird es mit Graining noch spannend." Gut für Haas: Pirelli reiste eine Reifenmischung weicher als im Jahr zuvor nach Melbourne.