Sergio Perez' Freude über einen zweiten Top-3-Startplatz in Folge währte nach dem Qualifying in Australien nur kurz. Zwei Stunden später schickten ihn die FIA-Stewards in der Startaufstellung um drei Positionen auf Platz sechs nach hinten. Denn Perez hatte schon zu Beginn des ersten Segments Nico Hülkenberg blockiert.
Auf Hülkenbergs Ergebnis hatte die Blockade zwar keinen Einfluss. Es war auf seiner ersten fliegenden Runde geschehen. Hülkenberg legte später noch einmal nach. Dass er auf dem 16. Platz in Q1 hängenblieb, hatte also mit Perez nichts zu tun.
"Er hat wohl mexikanische Siesta gemacht denke ich", war Hülkenberg über die Aktion trotzdem unglücklich. "Hat nicht in den Spiegel geschaut. Bei der Geschwindigkeit durch Kurve 12, dort ist man inzwischen so schnell. Wenn du nicht aufpasst, passiert es sehr leicht, aber das sollte es natürlich nicht."
Die Perez-Strafe erklärt
Perez war zum Zeitpunkt des Zwischenfalls gerade auf seiner Outlap und dabei, im letzten Sektor seine erste fliegende Runde vorzubereiten. Dabei bummelte er in Kurve 13 auf der Ideallinie. Hülkenberg, der bereits auf Zug durch Kurve 12 angeflogen kam, lief dann genau am Scheitelpunkt der Kurve auf den Red Bull auf. Die bei der Untersuchung evaluierte Telemetrie bestätigte, dass er vorzeitig vom Gas gehen und früher bremsen musste.
Auch die Red-Bull-Boxenmauer tat Perez keinen Gefallen. Der Fokus am Funk lag auf dem Auto vor Perez. Man gab ihm Lücken durch, damit er auf seiner eigenen schnellen Runde gleich nicht zu nah dran sein würde. Dabei verabsäumte man die rechtzeitige Warnung vor Hülkenberg. Erst eine Sekunde vor der Ankunft des Haas kam die Warnung.
Zwar räumen die Stewards ein, dass das Management des Verkehrs an der Stelle eine "dynamische Situation" erzeugte, aber letztendlich ist der Zwischenfall ein glasklarer Fall einer unnötigen Behinderung. Drei Strafplätze sind also die logische Konsequenz.
Strafe macht solides Perez-Qualifying zunichte
Für Perez sind das bittere Nachrichten, wäre er doch sonst zum zweiten Mal in zwei Rennen auf dem dritten Startplatz gestanden. So rücken Lando Norris, Charles Leclerc und Oscar Piastri je um einen Platz auf. Alles starke Autos, mit denen Perez jetzt im Rennen zu kämpfen hat.
Schon vor der Strafe ärgerte sich Perez ohnehin, dass er die Chance auf den zweiten Startplatz vergeben hatte: "Ich denke, in Sektor 1 habe ich wohl einen kleinen Fehler gemacht. Da war etwas mehr drin." 89 Tausendstel hatten ihm auf den zweitplatzierten Carlos Sainz gefehlt. "Platz zwei war möglich, aber die Runde von Max war recht stark", ist Perez über seine Chancen ehrlich. 0,359 Sekunden hatten ihm auf Pole-Mann Max Verstappen gefehlt.
Zumindest eines stimmt Perez positiv: Die seit gestern vorgenommenen Setup-Änderungen am Red Bull scheinen alle zu funktionieren. Das Australien-Wochenende hatte er noch mit Balance-Defiziten begonnen: "Wir haben einiges geändert auf der Jagd nach der Balance. Das sollte dem Verschleiß für morgen helfen." Da hat Carlos Sainz andere Vorstellungen. Mehr dazu hier:
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