Das 2. Freie Training der Formel 1 in Australien wird zu einer richtig starken Vorstellung von Ferrari. Das gilt besonders für Charles Leclerc. Der war auf eine Runde in FP2 unantastbar. Weder für seinen Teamkollegen, noch für einen unverhältnismäßig lange in der Box stehenden Max Verstappen. Bei Williams wird es brenzlig.

Das Ergebnis: Leclerc fuhr zwei Qualifying-Sims auf dem Soft-Reifen. In seinem zweiten Versuch markierte er mit 1:17,277 eine dominante Bestzeit. Die war zu viel für Verstappen, obwohl der seine Runde fast 10 Minuten später bei deutlich besseren Bedingungen auf vergleichbaren Reifen fuhr. Verstappen hechelte um 0,381 Sekunden hinterher, schlug nur knapp den nach seiner Blinddarm-OP noch angeschlagenen Carlos Sainz.

Verstappen hatte erst nach 23 Minuten das Training gestartet. Davor war lange in der Garage an seinem RB20 gearbeitet worden. Von ihm abwärts ging es eng zu, die Plätze zwei bis zehn trennten knappe fünf Zehntel. Starke Aston Martin wussten aufzuzeigen, obwohl beide Fahrer auf ihren ersten Soft-Versuchen Fehler einstreuten. Auf dem zweiten war Lance Stroll marginal schneller als Fernando Alonso. Beide blieben knapp vor George Russell. Russell war vorne Mercedes-Einzelkämpfer. Lewis Hamilton verzweifelte mit wiederholten Fehlern, kam nicht über P18 hinaus und urteilte schließlich: "Irgendwas stimmt nicht."

Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton mit Problemen
Ein bislang schwieriges Australien-Wochenende für Lewis Hamilton, Foto: LAT Images

Die Top-10 komplettierten Oscar Piastri, Sergio Perez, Lando Norris und Yuki Tsunoda. Beide McLaren hatten zu Beginn auf dem Medium-Reifen besser ausgesehen, auf dem Soft taten sie sich schwerer. Sauber und die Racing Bulls kämpften um den letzten Top-10-Platz, Alpine und Haas lagen einen kleinen Schritt zurück.

Die Zwischenfälle: Ein Zwischenfall aus dem vorangegangenen Training hatte kostspielige Folgen. Alex Albon hatte seinen Williams bei seinem Abflug in Kurve 7 nachhaltig beschädigt und konnte daher am 2. Training nicht teilnehmen. Obendrauf ist sein Wochenende mangels Ersatzchassis jetzt in Gefahr. Er selbst war immerhin unverletzt geblieben. Mehr dazu hier:

Der zweite Williams entging nach 14 Minuten in FP2 in Kurve 11 dem nächsten Desaster. Am Ausgang kam Logan Sargeant mit der linken Fahrzeugseite ins Kiesbett und legte einen Dreher hin. Nur knapp verhinderte er einen Einschlag in die Betonwand auf der anderen Seite der Strecke.

Ausritte nach Fahrfehlern gab es auch sonst zuhauf. Sargeant musste später auf seinem Longrun in Kurve 1 durchs Kies. Die Linie testeten auch Leclerc, sowie Russell. Der tat sich im Mercedes zwar leichter als Hamilton, doch auch bei ihm lag das Heck oft unruhig.