Zwei Rennen, null Punkte, dafür zwei rekordverdächtig langsame Boxenstopps: Nach großen Hoffnungen kommt das Schweizer Uhrwerk nicht in die Gänge. Dabei wäre laut Sauber eigentlich Potenzial im C44. Besonders die Performance beim Reifenwechsel bereitet dem Team Kopfzerbrechen. Erste Maßnahme zur Abhilfe bereits in Australien.

Baustelle Boxenstopps: Neue Teile und Anweisungen für Bottas und Zhou

"Wir haben das Potenzial unseres Autos in den ersten beiden Rennen nicht nutzen können, weil wir an beiden Autos zwei Probleme bei den Boxenstopps hatten", ist sich Saubers Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi sicher. "Wo wir um Punkte kämpfen hätten können."

Sauber-Fahrer Guanyu Zhou
In Bahrain hatte Sauber den langsamsten, in Jeddah den zweitlangsamsten Stopp, Foto: LAT Images

52,44 Sekunden dauerte Valtteri Bottas' Boxenstopp in Bahrain, 28,71 Sekunden der von Zhou Guanyu in Saudi-Arabien. Grund des Übels war jeweils eine klemmende Radmutter. "Wir haben seit Jeddah sehr hart gearbeitet, um das Problem zu lösen. Das ist allerdings nicht so leicht, weil es sich nicht um eine einzelne Komponente handelt", so Bravi.

"Aber wir haben einige Lösungen gefunden, die das Problem entschärfen", erklärt der Teamrepräsentant. Bereits in Australien hat Sauber an der Nabe und den Radmuttern Modifikationen vorgenommen. Im Boxenstopp-Equipment gibt es vorerst keine Änderungen. Die endgültige Lösung wird noch ein paar Rennen dauern, weil das Problem-Teil neu entworfen (und produziert) werden muss.

Sauber: Langsame Stopps okay, nur keine Katastrophe

Teil der Entschärfungs-Maßnahmen in Melbourne sind auch Valtteri Bottas und Zhou Guanyu. "Einige Anweisungen gibt es auch für die Fahrer, wie sie die Boxenstopps angehen sollen. Und natürlich für die Mechaniker", erklärt Bravi. "So werden wir vielleicht etwas langsamer sein, aber für uns ist es erstmal Konstanz wichtig, und dass wir das Auto wieder aus der Box zu bringen."

Eigentlich wollte Sauber 2024 ihre Achillesferse Boxenstopps ausmerzen. "Wir haben alle Komponenten überarbeitet, von der Nabe bis zu den Muttern, um unsere Boxenstopps zu verbessern", so Bravi. "Und unsere Ausrüstung geändert."

Dabei ist ein Problem aufgetreten, das die Schweizer so nicht am Schirm hatten. "Bei den Wintertests haben wir noch nichts gesehen, ebenfalls nie in der Fabrik. Somit war es eine kleine Überraschung im ersten Rennen", meint Xevi Pujolar. "Beim zweiten Rennen wurde dann offensichtlich, dass es immer das gleiche Problem ist.