Der Start in die Formel-1-Saison 2024 hätte für Valtteri Bottas kaum schlechter verlaufen können. Ganz nach dem Motto 'Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu' erlebte der finnische Routinier einen Saisonauftakt zum Vergessen. Nach einer Kollision in Kurve 1 mit Nico Hülkenberg, einem elend langen Boxenstopp und einem beschädigten Frontflügel beendete der Sauber-Pilot den Bahrain-GP auf dem vorletzten Platz. Parallel dazu machte die Vorstellung seines Teamkollegen Mut. So verlief der Katastrophen-Nachmittag des Valtteri Bottas.
F1-Saisonauftakt 2024 für Valtteri Bottas: Pleiten, Pech und Pannen
Es dauerte lediglich bis zur ersten Kurve, ehe es bei Bottas in Bahrain das erste Mal krachte. Der 34-jährige fuhr seinem Vordermann Nico Hülkenberg am Scheitelpunkt von Kurve 1 ins Heck, nachdem dieser durch eine Kollision mit Lance Stroll abrupt abbremste. Bottas' C44 trug einen Frontflügelschaden davon.
"In der ersten Kurve war es eine Art Sandwich-Situation. Am Scheitelpunkt war beinahe ein kompletter Stillstand und danach Stop-and-Go-Verkehr", schilderte Bottas die Situation nach dem Rennen. "Jemand hat mich auch von hinten getroffen, also war es ein bisschen wie ein Sandwich. Ich hatte einen Schaden am Frontflügel, der sich aber nicht so groß angefühlt hat."
Bottas Katastrophen-Boxenstopp: Der zweitlängste meiner Karriere
In Runde 30 kam es dann zum endgültigen Debakel, als der Finne auf P15 liegend für seinen zweiten Reifenwechsel an die Box kam. Beim Anschrauben des linken Vorderreifens signalisierte der stationierte Mechaniker plötzlich Probleme, brachte trotz mehrfachen An- und Absetzen den Reifen nicht festgezogen. Die Radmutter hatte sich verkantet. Ein Mechaniker musste mit dem Reifen zurück in die Box laufen, ein weiterer eine neue Mutter für den Schlagschrauber bringen.
Am Ende dauerte der Reifenwechsel geschlagene 52,44 Sekunden. "Das war mein zweitschlechtester Boxenstopp in der Geschichte, also ist es hoffentlich nicht die gleiche Radmutter wie bei Mercedes damals", blieb Bottas nur noch der Galgenhumor, mit dem er auf den Reifenwechsel des Monaco GP 2021 anspielte. Damals noch bei Mercedes unter Vertrag, erlebte Bottas den längsten Boxenstopp der Formel-1-Geschichte - ebenfalls nach Problemen mit der Radmutter. Zu allem Überfluss wechselte Sauber in der Aufregung den kaputten Frontflügel am Bottas-Boliden nicht. Genug Zeit wäre auf jeden Fall vorhanden gewesen.
Undercut als Wunderwaffe: Zhou verpasst Punkte nur knapp
Auf der anderen Seite de Sauber-Garage lief es in Bahrain dafür deutlich besser. Bottas' Teamkollege Guanyu Zhou, der von P17 aus in das Rennen startete, konnte sich im ersten Rennen seines giftgrünen Onlinecasino-Boliden bis auf Platz elf vorarbeiten und verpasste die Punkteränge damit nur knapp. Der Chinese zeigte, dass in dem C44 in Bahrain durchaus einiges an Pace schlummerte.
"Ich bin ziemlich zufrieden damit, so nah an die Punkte herangekommen zu sein", sprach der Chinese nach dem Rennen. "Eine schöne Überraschung für uns. Ich hätte nicht gedacht, so weit vorne im Mittelfeld-Kampf zu sein und offenbar war die Pace da - das war nicht schlecht."
Der Schlüssel zum Zhou-Erfolg lag dabei in der Sauber-Strategie. Nachdem Zhou dem Chaos in Kurve 1 rund um seinen Teamkollegen Bottas und Nico Hülkenberg auf der Außenseite gekonnt ausweichen konnte, fand sich der 24-jährige am Ende von Runde 1 bereits auf P13 wieder. "Ich bin sehr tief in die Kurve und sehr spät in die Bremsen gegangen. Dadurch hatte ich eine ziemlich gute Linie und konnte mir das Chaos anschauen", kommentierte Zhou die Geschehnisse der ersten Kurve.
Ab da an entwickelte sich im hinteren Teil des Mittelfeldes ein langer DRS-Zug. Um diesem zu entfliehen, holte Sauber seinen Piloten bereits in Runde neun für seinen ersten Reifenwechsel an die Box und schraubte einen frischen Satz harte Reifen an den C44. Nach dem Startunfall-Opfer Nico Hülkenberg war Zhou der erste reguläre Reifenwechsler im gesamten Feld.
Der Undercut in Kombination mit zwei Runden freier Fahrt zahlte sich aus. Als die unmittelbare Konkurrenz rund um Haas, Williams, Aston Martin und den Racing Bulls mit frischen Reifen wieder auf die Strecke kam, war Zhou bereits auf P9 und damit in die Punkteränge gefahren. Schlussendlich sollte die Sauber-Pace allerdings nicht für Punkte reichen und Zhou musste sich von beiden Aston Martins noch überholen lassen.
"Zu Beginn mit mehr Sprit konnte ich die Aston Martins noch hinter mir halten, aber als der Sprit weniger wurde, schienen sie mit dem leichteren Auto einen Vorteil uns gegenüber zu haben", analysierte Zhou. "Wir müssen an dieser Inkonstanz arbeiten, auf eine Runde hängen wir noch immer hinterher."
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