Die Formel-1-Saison 2024 ging für Sauber nicht ganz nach Plan los. Der Schweizer Rennstall steht nach zwei Rennwochenenden immer noch mit null Punkten da. Doch das ist angesichts der krassen Zweiklassengesellschaft in der Königsklasse wohl nur das kleinere Übel. Das Größere ist die Art und Weise, wie das zukünftige Audi-Team bislang performte.
Denn abgesehen von Guanyu Zhous elftem Platz in Bahrain konnte Sauber noch bei keinem einzigen Rennen das Potenzial zeigen, das im Auto steckte. In Saudi-Arabien machte ihnen bereits zum zweiten Mal im zweiten Rennen eine defekte Radmutter einen Strich durch die Rechnung. Erneut klemmte sie beim Boxenstopp. Während in Bahrain ein derartiger Defekt das Rennen von Valtteri Bottas zerstörte, erwischte es in Jeddah Teamkollege Guanyu Zhou.
Aktenzeichen Sauber: Radmutter-Problem ungelöst
Valtteri Bottas forderte eine schnelle Behebung des Problems. "Es macht uns mit Sicherheit Sorgen, denn es war wieder dasselbe Problem. Aber innerhalb von einer Woche konnten wir natürlich nicht sehr viele Dinge ändern", so der Finne. Er hofft, dass bis Australien eine Lösung gefunden wird: "Wir haben jetzt zwei Wochen bis zum nächsten Rennen. Es ist ein entscheidendes Problem und das Team arbeitet schon daran."
Boxenstopps sind aber allgemein eine Baustelle in Hinwil. In Saudi-Arabien klemmte es auch bei einem Reifenwechsel von Bottas. Dieser ging über eine Dauer von über fünf Sekunden. Der dritte und damit schnellste Sauber-Stopp des Rennens dauerte 3,62 Sekunden an, was in der modernen Formel 1 ebenfalls über dem Durchschnitt liegt.
Ein weiteres Problem, das sich im Laufe des Formel-1-Rennens herauskristallisierte, war die mangelnde Performance auf dem Hard-Reifen, die vor allem von Valtteri Bottas kritisiert wurde. Der Finne konnte im zweiten Stint keine Fortschritte machen. Aus Verzweiflung schob das Team bei ihm auf P17 liegend einen zweiten Reifenwechsel ein. Das Gefühl auf den Soft-Reifen war wiederum besser, am Ergebnis änderte das jedoch nichts mehr.
Guanyu Zhous vermurkstes Wochenende: Unfall und Boxenstopp-Pleite
An der Nullnummer von Guanyu Zhou war allerdings nur zur Hälfte das Team schuld. Denn durch seinen Unfall im dritten Freien Training am Freitag erwies der Chinese sich und seinem Team einen Bärendienst. Obwohl er kurz auf die Strecke geschickt wurde, war das Qualifying deshalb schon vorbei, bevor es überhaupt begonnen hatte.
Im Rennen blieb dem Team dann nur noch übrig, auf eine Risiko-Strategie zu setzen und während der Safety-Car-Phase nicht die Box anzusteuern. Dass P11 dennoch lange realistisch schien, lag in erster Linie an der Blockier-Strategie von Kevin Magnussen und Haas. Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi betonte dennoch: "Zhous Rennen wurde von konstanter und guter Performance charakterisiert." Doch spätestens der verpatzte Boxenstopp zog einen Schlussstrich unter das ohnehin schon verkorkste Rennen.
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