Ferrari holte in Saudi-Arabien das zweite Podium, die schnellste Rennrunde und war klar zweite Kraft hinter Red Bull. Die einstige Formel-1-Großmacht Mercedes hängt indes weiter ihren Ansprüchen hinterher. Lewis Hamilton frustriert: Immer selbes Problem!

George Russell: Mercedes wird jedes Formel-1-Rennen langsamer

"In FP1 waren wir auf Anhieb an der Spitze der Zeitentabelle und immer in den Top-3. Danach verloren wir an beiden Wochenenden immer mehr Pace", ärgert sich George Russell. Schrittweise ging es in Qualifying und Rennen immer weiter nach hinten. Noch schlimmer: "Das lag nicht daran, dass unsere Konkurrenten schneller wurden. Sondern wir langsamer."

Nach Saudi-Arabien wird 40 vermutlich nicht George Russells neue Lieblingszahl: 40 Sekunden nach Max Verstappen sah er die Zielflagge, nachdem er sich zuvor 40 Runden lang die Zähne an Fernando Alonso ausgebissen hatte: "Unsere Performances schwankt zu stark. Das Auto hat Potenzial, aber wir konnten es die letzten zwei Wochenenden nicht zeigen, wenn es zählte."

Das Finden des Sweetspots des W15 war eine Herkulesaufgabe, und in Jeddah kehrte auch noch das Bouncing zurück. "Heutzutage ist alles so komplex, die Autos sind so kompliziert", ist George Russell ratlos über die Ursache der schlechten Performance.

Mercedes-Pilot George Russell vor Teamkollege Lewis Hamilton nach dem Start
Mehr als P5 (George Russell in Bahrain) war 2024 für Mercedes nicht drinnen, Foto: LAT Images

"Wir haben keine Highspeed-Performance, das ist die Krux bei der Sache", hat Toto Wolff beim ORF einen Schuldigen ausgemacht. In langsamen und mittelschnellen Kurven kann Mercedes gut mithalten. Achillesferse bleiben die schnellen Kurven. "Seit zweieinhalb Jahren jagen wir dieser grundlegenden Sache nach!"

Lewis Hamilton fährt Formel 2 statt Formel 1

Laut Lewis Hamilton sind es sogar schon drei Jahre. Der einstige Serienweltmeister hat langsam die Nase voll. "Es ist, als ob ich in einer anderen Rennserie fahren würde", hadert er bei Sky nach dem Rennen. In Saudi-Arabien versuchte Mercedes das mit extrem kleinem Heckflügel auszugleichen - erfolglos. Der Zeitverlust durch fehlenden Abtrieb ist zu groß.

Ebenfalls keinen Gefallen taten ihm das Team mit dem Versuch einer Alternativ-Strategie. Mercedes pokerte, und ließ Lewis Hamilton beim Safety Car draußen. Idee gut, Ergebnis bescheiden. "Aus unserer Sicht war es sinnvoll, etwas Eigenwilliges zu versuchen", war das aber nicht seine größte Sorge im arabischen Highspeed-Tempel am Roten Meer.

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"Wir haben vielleicht nicht genug verändert. Wenn man sich die drei Teams vor uns ansieht, haben sie in einigen Bereichen noch immer andere Konzepte als wir", meint Hamilton. In Jeddah fuhr er vor drei Jahren seinen letzten Formel-1-Sieg ein. Max Verstappen ist seitdem dreimal Weltmeister geworden.

Folgen weitere Titel? Wenn ja, mit Red Bull? Wie es zurzeit um Max Verstappens Zukunft steht, könnt ihr hier nachlesen.