Zweites Rennen, erste Updates: Trotz back-to-back-Rennen bringen die Teams neue Teile mit nach Saudi-Arabien. Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Streckencharakteristik in Dschidda gänzlich anders als jene in Bahrain ist. Trotzdem verzichten Alpine, Sauber und Haas auf spezielle Pakete mit wenig Luftwiderstand. Viele Teams gehen einen Kompromiss ein: Während der Heckflügel nicht allzu klein ist, schrumpfen dafür die Beamwings. Nur Mercedes und die Racing Bulls haben richtig kleine Flügel im Gepäck.

Red Bull: Während die Konkurrenz in Bahrain Kühlprobleme an Motor und Bremsen beklagte, fuhr Red Bull ohne Wenn und Aber vorne weg. In Saudi-Arabien macht Red Bull den RB20 weiter zu. Die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit in Verbindung mit wenig Low-Speed-Passagen führt dazu, dass die Öffnung hinten an der Motorabdeckung kleiner ausfallen kann. Die Aerodynamik wird dadurch noch effizienter.

Technik-Details: Red Bull
Red Bulls Heckflügel mit weniger Luftwiderstand, Foto: Motorsport-Magazin.com

Wie bei allen Teams kommt auch bei Red Bull eine aerodynamische Konfiguration mit weniger Luftwiderstand zum Einsatz. Konkret heißt das bei den Bullen: Heckflügel und Beamwing stehen nicht so steil im Wind wie noch in Bahrain.

  • Öffnung der Motorabdeckung verkleinert
  • Heckflügel mit weniger Luftwiderstand
  • Beamwing mit weniger Luftwiderstand

Mercedes: Die Silberpfeile kommen mit einer interessanten Neuerung nach Dschidda. Am F1 W15 wurden die hinteren Bremsbelüftungen leicht angepasst. Der untere Deflektor steht nicht mehr so steil im Wind, um bei verschiedenen Bodenfreiheiten zuverlässiger zu funktionieren. Spezielle Anpassungen für den arabischen Highspeed-Tempel gibt es laut FIA-Liste nicht, doch auch Mercedes hat einen Heckflügel mit weniger Luftwiderstand im Gepäck. Warum der Flügel nicht in der FIA-Liste auftaucht, bleibt ein Geheimnis. Der Mercedes-Flügel zählt aber zu den kleinsten im Feld.

Technik-Details: Mercedes
Der Mercedes Heckflügel ist in Saudi-Arabien besonders klein, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • Deflektor hintere Bremsbelüftung

Ferrari: Die Scuderia hat den Low-Drag-Heckflügel der Vorsaison ausgegraben. Die große Stärke des Vorgängers des SF-24 waren Highspeed-Strecken. Im Vergleich zur Bahrain-Version steht das obere Flügelelement deutlich weniger steil im Wind. Dazu gibt es zwei Beamwing-Optionen. Eine Variante sieht nur einen einzelnen Beamwing vor, bei der anderen Variante ist der untere Beamwing weniger angewinkelt, um den Luftwiderstand zu reduzieren.

Technik-Details: Ferrari
Ferrari hat für Saudi-Arabien zwei Beamwing-Optionen, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • 2023 Low-Drag Heckflügel
  • 2 Beamwing-Varianten mit wenig Luftwiderstand

McLaren: Der britische Traditionsrennstall war 2023 das Gegenteil von Ferrari. Sobald es darum ging, Luftwiderstand vom Auto zu nehmen, hatte McLaren Probleme. Die Ingenieure haben über den Winter viel Ressourcen investiert, um auf schnellen Strecken besser zu werden. Ein neuer Heckflügel soll nun die erhoffte Effizienz bringen. Passend dazu gibt es auch einen neuen Beamwing, - bei dem laut FIA-Liste beide Elemente neu angeordnet wurden. Tatsächlich hatte McLaren aber nur ein einzelnes Beamwing-Element montiert. Das soll den verhältnismäßig großen Flügel ausgleichen.

Technikdetails: McLaren
Auch McLaren brachte nach Saudi-Arabien einen neuen Heckflügel, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • Heckflügel mit weniger Luftwiderstand
  • Beamwing mit weniger Luftwiderstand

Aston Martin: Während Mercedes an der hinteren Bremsbelüftung Hand anlegte, konzentrierte sich Aston Martin auf die Vorderachse. Ein-, Auslass und Deflektorhalterungen wurden neu gestaltet, um die verwirbelte Luft der Vorderräder besser abzufangen. Dazu gibt es standesgemäß einen neuen Heckflügel mit weniger Luftwiderstand. Aston Martin hatte - ähnlich wie McLaren - 2023 Probleme auf Highspeed-Kursen.

  • Heckflügel mit weniger Luftwiderstand
  • Vordere Bremsbelüftung

Alpine: Keine Updates.

Williams: Williams hat keinen speziellen Low-Downforce-Heckflügel im Angebot, dafür aber einen speziellen Beamwing, der auf weniger Abtrieb getrimmt wurde. Dazu gibt es eine weitere Variante für die Vordere Bremsbelüftung. Der Abluftkanal fällt kleiner aus, weil die Bremsen in Dschidda weniger stark beansprucht und dabei noch besser gekühlt werden.

Technik-Details: Williams
Williams setzt in Saudi-Arabien auf einen speziellen Beamwing, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • Beamwing mit weniger Luftwiderstand
  • Vordere Bremsbelüftung verkleinert

Racing Bulls: Red Bulls Schwesterteam bringt numerisch das größte Paket. So gibt es nicht nur einen neuen Low-Downforce-Heckflügel, sondern auch die entsprechenden Anpassungen am Frontflügel. Der Heckflügel ist ähnlich wie bei Mercedes besonders klein. Laut Simulationen ist das die beste Variante für Dschidda. Trotzdem hat man noch eine Backup-Lösung mit einem Downforce-Level zwischen Saudi- und Bahrain-Spezifikation im Gepäck.

Technik-Details: Racing Bulls
Der Heckflügel der Racing Bulls ist besonders klein, Foto: Motorsport-Magazin.com

Außerdem gibt es noch Änderungen am Bodywork. Die Seitenkästen und die Mulden darin bekamen eine leicht angepasste Form, um den Luftfluss zum Heck zu verbessern. Gleichzeitig gibt es auch die Möglichkeit, zusätzliche Kühlkiemen einzubauen.

  • Heckflügel mit weniger Luftwiderstand
  • Frontflügel mit weniger Luftwiderstand
  • Seitenkästen
  • Kühl-Kiemen

Sauber: Keine Updates.

Haas: Keine Updates.

Alle Technik-Details der F1-Boliden in Saudi-Arabien gibt es in unserer Bildergalerie noch genauer zu sehen: