Mercedes wurde beim Formel-1-Rennen in Bahrain wieder in die Realität zurückgeholt. Von der starken Trainings-Performance war am Renntag sowohl bei George Russell als auch bei Lewis Hamilton nichts mehr zu sehen. Stattdessen machten nach einem guten Start Motor-Probleme Sorgen.

Im ersten Stint schien Russell auf Kurs zu einer Podiumsplatzierung zu sein. In der zweiten Runde übernahm er sogar Platz 2 von Charles Leclerc, den er kurz nach dem ersten Boxenstopp wieder an Sergio Perez abgeben musste. Doch da hatten die Probleme schon begonnen. Das Team stellte fest, dass die Power Unit zu überhitzen drohte. Um die Temperaturen zu kontrollieren, musste man Leistung rausnehmen. Russell betrieb für den Großteil des Rennens Lift-and-Coast, um seine Antriebseinheit ausreichend zu kühlen.

Heißer Motor gibt Rätsel auf: Woher kam das Problem?

Ein rätselhaftes Problem, wie Teamchef Toto Wolff feststellte: "Leider mussten wir den Motor stärker kühlen, als wir erwartet hätten. Wir können nicht verstehen, wo das herkam. Eines unserer Kundenteams, Williams, hatte dasselbe Problem. Die anderen beiden nicht."

"Bereits am Anfang ohne Verkehr waren wir über dem Limit. Wir hatten mehr oder weniger dieselben Kühl-Einstellungen als in den Longruns an den Tagen zuvor und [die Motor-Temperaturen] schlugen weiter nach oben aus, als wir erwartet hätten. Ich glaube auch nicht, dass irgendein anderes Team die Kühlung weiter geöffnet hat als zuvor", rätselte der Wiener.

Mercedes-Pilot George Russell vor Charles Leclerc im Ferrari und Sergio Perez im Red Bull
Im ersten Stint lag George Russell noch auf Kurs zu Platz 2, Foto: LAT Images

"Zeitweise waren es insgesamt fünf bis sechs Zehntelsekunden, die wir aus dem Auto rausnehmen mussten", bezifferte Wolff den Zeitverlust. Russell kalkulierte mit etwa vier Zehnteln. Er vermutete nach dem Rennen, dass sein Team schlicht und ergreifend eine zu aggressive Kühlungs-Konfiguration gewählt hatte.

Mit diesem Problem musste Russell im zweiten Stint abreißen lassen und konnte die Pace des Ferrari-Duos nicht mitgehen. Sainz überholte Russell kurz nach dem ersten Stopp. Leclerc, der seinerseits zu Rennbeginn an einem Brems-Problem gelitten hatte, schnappte sich den Briten im letzten Stint. Die Schadensbegrenzung schlug sich mit Platz 5 im Ergebnis nieder.

Lewis Hamilton: Batterie war tot

Die Messe für Lewis Hamiltons Formel-1-Rennen in Bahrain war zum Teil schon am Freitag nach dem Qualifying gelesen. Der Mercedes des Rekord-Weltmeisters war mehr auf den Renntrimm abgestimmt worden. Dass es für ihn deshalb nur für Startplatz 9 reichte, war jedoch nicht geplant gewesen. Der Poker scheiterte am Renn-Samstag. Hamilton konnte keine schnelleren Zeiten als Russell fahren und befand sich für dne Großteil der Renndistanz nur in einem Kampf gegen das McLaren-Duo.

Doch auch er wurde dabei von der Power Unit gebremst. "Wir hatten einige Batterie-Probleme. Meine Batterie war eine Zeit lang einfach tot und ich hatte De-Rating auf der Geraden. Dadurch verlor ich viel Zeit auf die McLarens." Erst nachdem dieses Problem gelöst war, fand er wieder zurück ins Rennen.

Zu allem Überfluss brach während dem Bahrain-GP auch noch sein Sitz. "Die linke Seite sank ab und bewegte sich in den Bremszonen", beschrieb er das Fahrer-Sitz-Problem. Hamiltons Rennen endete auf der siebten Position, nachdem er Oscar Piastri durch einen Fehler des Australiers nach dessen Boxenstopp überholen konnte.