McLaren gilt nach seiner Sensationswende im Vorjahr als einer der Kandidaten für die Formel-1-Spitze, oder zumindest Rang Zwei hinter Red Bull. Am zweiten Testtag in Bahrain äußerte sich Teamchef Andrea Stella zum neuen MCL38, und gab ein Technikproblem beim Traditionsteam zu.

Benzinsystem verhindert Rennsimulation bei McLaren

In der Nachmittagssession wurde der McLaren in der Box aufgeschraubt und Lando Norris musste für eine Weile zusehen. Das war alles andere als planmäßig, wie Andrea Stella erklärte: "Wir mussten heute Nachmittag etwas am Benzintank überprüfen. Es hat uns noch erlaubt eine Rennsimulation zu beginnen, aber wir mussten sie abbrechen. Wir konnten das heute nicht durchziehen, weil wir ins Benzinsystem reingehen mussten."

Zum Glück war die Pause nicht allzu lang: "Wir haben ein paar Teile ausgewechselt und das Auto war wieder in Fahrzustand." Stella ist optimistisch, dass die Kinderkrankheit des McLaren behoben werden kann. "Es war ein kleiner Rückschlag, aber wir haben es [das Problem] schon identifiziert und werden uns ansehen, was der genaue Grund dafür war", gab der Italiener an. Norris beendete den Testtag als Viertplatzierter der Tageswertung und ohne weitere Probleme.

Kein Testalbtraum mehr für McLaren: MCL38 liefert wie erwartet

Trotz der verpassten Rennsimulation laufen die Tests für Woking bisher gut: "Von diesem kleinen Problem mit dem Benzinsystem abgesehen, war die Session relativ reibungslos. Oscar [Piastri] und Lando haben so ziemlich alles gelernt, was wir in zwei Tagen lernen konnten." In der Ground-Effekt-Ära ist dies eine neue Erfahrung für McLaren. 2022 hatte das Team mit massiven Bremsproblemen zu kämpfen und konnte kaum mehrere Runden am Stück fahren.

Andrea Stella ist mit dem neuen McLaren zufrieden, Foto: LAT Images
Andrea Stella ist mit dem neuen McLaren zufrieden, Foto: LAT Images

2023 lief das Auto zwar, doch die Mannschaft wusste bereits zuvor aus ihren Simulationen, dass es zu langsam war. Das ist 2024 anders: "Was die Leistungsfähigkeit angeht, liefert das Auto entsprechend unseren Erwartungen. Da gab es keine große Überraschung, was gute Nachrichten sind. Es gab ein paar innovative Teile am Auto und wir wollten sehen, ob sie auch auf der Strecke funktionieren. Sie stimmen mit unseren Erwartungen überein."

Erneut starke Weiterentwicklung bei McLaren? Gute Basis vorhanden

Auch wenn Red Bull wohl wieder einmal den anderen einen Schritt voraus ist, so ist Stella zufrieden. Er baut auch auf die im Vorjahr gezeigte Weiterentwicklung während der Saison. Für diese stehe McLaren dieses Jahr gut da: "Das Auto ist eine gute Basis für Weiterentwicklung und ein Schritt nach vorne im Vergleich zum Vorjahreswagen."

Bevor die ersten Updates den MCL38 noch schneller machen sollen, steht am Freitag und in den ersten Rennen die Arbeit mit dem Basispaket an. Einer seiner beiden Schützlinge wird dabei noch wichtige Erkenntnisse sammeln können: "Es gibt morgen noch etwas zu tun, vor allem für Oscar. Er hat die Nachmittagssession noch nicht gefahren. Da gibt es noch einiges aufzuholen, denn die Strecke verbessert sich dramatisch ab etwa 4 Uhr. Was du morgens machst, ist relevant, aber nicht wirklich repräsentativ." An den ersten beiden Tagen fuhr jeweils Piastri am Morgen und Norris am Nachmittag.