Der Ablauf eines Haas-Wochenendes war 2023 in 90 Prozent der Fälle gleich. Im Qualifying sahen Kevin Magnussen und oft konkurrenzfähig aus, am Sonntag fielen beide Autos jedoch weit zurück. Oft sogar auf die letzten Plätze. Egal welches Update das US-Team an den VF-23 brachte, die Rennschwäche blieb. 2024 ist das jedoch Geschichte, berichtet Teamchef Ayao Komatsu. Die Leiden des jungen Hülkenberg im Rennen sollen ein Ende haben.

Haas-Teamchef: Können gegen zwei oder drei F1-Teams kämpfen

Unter Berücksichtigung der großen Schwäche 2023 spult Haas bei den Testfahrten ein eher ungewöhnliches Programm ab. Der Fokus liegt voll auf den Rennsimulationen. Schnelle Runden mit wenig Benzin oder Qualifying-Simulationen? Nicht bei Haas. Testtag Nummer zwei beendeten Kevin Magnussen auf den Plätzen 15 und 16. Auf Pierre Gasly auf Platz 14 fehlten über drei Sekunden.

"Ich bin ziemlich zufrieden. Wir haben ungefähr 90 Prozent unserer Ziele erreicht. Ich fühle mich so, als hätten wir Fortschritte gemacht. Es war nicht perfekt, aber gut", zeigt sich Teamchef Ayao Komatsu dennoch positiv. "Wir hatten ein paar Probleme, keine großen, aber es war auch nicht perfekt."

Ein guter Platz im Zeitentableau ist demnach gar nicht das Ziel des US-Teams, die vorderen Plätze können Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen wohl sowieso nicht attackieren. Dafür will Haas 2024 auch im Rennen kämpfen können, zumindest um Punkte.

Die Erinnerungen an den Reifenfresser VF-23 plagen Komatsu noch immer. "Ich kann mich an letztes Jahr in Abu Dhabi erinnern, Nico hat sich auf P8 qualifiziert, aber wir wussten alle, dass er am Sonntag keinen Punkt holen würde."

2024 sollen Hülkenberg und Magnussen jedoch von der Rennschwäche befreit werden. "Das wird nicht mehr der Fall sein, basierend auf dem, was wir sehen", sagt Komatsu. "Ich denke, wir können das Rennen überleben und gegen ein paar Autos kämpfen. Ob wir gegen ein Team, oder zwei oder drei, das weiß ich aber nicht", so Komatsu. Einen genauen Verdacht, welche Teams das sein könnten, wollte der Teamchef jedoch nicht äußern.

Komatsu: Aerodynamische Plattform des F1-Autos jetzt besser

Doch wie genau ist Haas Herr des Reifenproblems geworden? Laut Komatsu soll die grundsätzliche Plattform des Autos konstanter sein. "Egal was wir mit dem letztjährigen Auto gemacht haben, das Endresultat war grob immer dasselbe. Das diesjährige Auto ist konstanter. Die Basis ist jetzt gut genug", erklärt der Haas-Teamchef.

Haas-Fahrer Nico Hülkenberg in der Box
Nico Hülkenberg hofft 2024 auf ein besseres Paket, Foto: LAT Images

Dennoch gilt bei den Erkenntnissen aus den Tests immer Vorsicht. Einen Verkehr wie im Rennen, konnte das Team bei den Tests natürlich nicht simulieren. "Die Daten sind im Vergleich zu einem Rennen mit ganz vielen Autos und schmutziger Luft nicht völlig repräsentativ, aber wenn wir uns auf einer freien Strecke verbessern, verbessern wir uns auch etwas im Verkehr", findet Komatsu.

Auch die Updates sollen 2024 endlich zünden. 2023 versuchte das Team mit einer neuen Spezifikation noch das Reifenproblem zu lösen. Doch diese stellte sich als kaum schneller als die ursprüngliche Spezifikation des Autos heraus.

"Wir müssen das dieses Jahr besser machen und als Team zusammenarbeiten. Das haben wir letztes Jahr auch versucht. Aber es hat nicht so gut funktioniert. Sonst würdest du keine Updates bringen, die auf der Strecke nicht funktionieren." Hier könnt ihr nachlesen, wie der zweite Testtag bei den anderen Teams lief