Sergio Perez erlebte 2023 keine einfache Saison. Obwohl der Mexikaner Vizeweltmeister wurde und somit im Hinblick auf die WM-Platzierung das beste Jahr seiner Formel-1-Karriere hinter sich hat, geriet Perez aufgrund des über weite Strecken enormen Rückstands auf Teamkollege Max Verstappen (durchschnittlich über eine halbe Sekunde Rückstand im Qualifying!) zunehmend in die Kritik.

Im Rahmen der Präsentation des neuen RB20 in der Teambasis in Milton Keynes, zeigte sich Perez jedoch optimistisch, dass 2024 im vierten Jahr als Red-Bull-Pilot die Wende gelingen kann: "Ich habe über den Winter daran gearbeitet, zu verstehen, warum die schwierigen Rennen so schwierig waren. Auch warum die Richtungen, die wir mit dem Auto genommen haben und wie wir Dinge überkompensiert haben, das Auto nicht zwangsläufig schneller gemacht haben. Ich denke bei all diesen Dingen haben wir es geschafft, eine Menge zu lernen."

Das Teamduell bei Red Bull 2023
Sergio Perez wurde 2023 von Max Verstappen deutlich geschlagen, Foto: LAT Images / Motorsport-Magazin.com

Perez: Haben 2023 Performance aus dem Auto genommen

Zu Beginn der Saison konnte der Mexikaner Verstappen noch teilweise unter Druck setzen, dann aber gelang ihm immer weniger. "Wir hatten einige Probleme, als sich das Auto entwickelt hat und wir haben versucht, diese Probleme zu verbessern", erinnert sich Perez. "Aber wir haben einfach nur Performance aus dem Auto genommen", so sein ernüchterndes Resümee.

So sei es zwar gelungen, den RB19 angenehmer zum Fahren zu machen, aber schneller sei das Auto damit nicht zwangsläufig geworden. Daraus hätten er und das Team für 2024 gelernt, so Perez weiter.

Startunfall von Red Bull-Fahrer Sergio Perez
Die Saison 2023 von Perez soll sich nicht wiederholen, Foto: LAT Images

Ein Schritt nach vorne ist im neuen Jahr auch dringend nötig. Seit dem sensationellen Wechsel von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Ferrari ist ordentlich Bewegung auf dem Transfermarkt. Über die Hälfte des Feldes hat noch keinen Vertrag für 2025 und mit Carlos Sainz ist nun auch ein erfahrener Top- Pilot auf dem Markt - auch wenn eine Rückkehr zu Red Bull angesichts des in der Vergangenheit angespannten Verhältnisses zwischen den Familien Verstappen und Sainz als unwahrscheinlich gilt.

Perez peilt Vertragsverlängerung mit Red Bull an

Fest steht: Schon im vergangenen Jahr erhöhte Red-Bull-Teamchef Christian Horner den Druck auf Perez und forderte eine Steigerung 2024, besonders im Qualifying. Perez wiederum ist nicht gewillt, seinen Platz beim Weltmeisterteam kampflos herzugeben. "Idealerweise werden wir noch mehrere Jahre in diesem Team weitermachen", so die klare Ansage des 34-jährigen Familienvaters.

Doch auch Perez ist sich bewusst, dass der Schlüssel zur Vertragsverlängerung in seiner eigenen Performance liegt: "Der Rest erledigt sich dann von selbst." Die klare Niederlage gegen Verstappen in den vergangenen Jahren, bedeute für ihn jedoch nicht, zum Start in die Saison 2024 tiefzustapeln - im Gegenteil. "Wir haben alle dieselben Möglichkeiten und für uns alle ist das Ziel, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", zeigte sich Perez kämpferisch.

Sergio Perez beim Sprint von Brasilien
Sergio Perez steht vor dem Start in die Saison 2024 unter Druck, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Der 257-fache GP-Starter war jedoch darum bemüht, den Druck für einen guten Start in die neue Saison zu lindern, denn: "Es ist so eine lange Saison, dass es eigentlich keine Rolle spielt, was in den ersten drei oder vier Rennen passiert." Stattdessen lege sein Fokus darauf, sich in der Saison weiterzuentwickeln - ein Gegenentwurf zu den vergangenen beiden Jahren, in denen Perez jeweils stark begann, im Laufe der Saison dann aber drastisch abfiel.

Perez: Wissen, dass es zu viele Rennen sind

Zugleich übte Perez an dem exzessiven Rennkalender 2024, der mit 24 Rennen und sechs Sprints eine Rekordanzahl an Rennen beinhaltet, deutliche Kritik: "Wir wissen, dass es zu viele Rennen sind. Es wird brutal für alle, die in den Sport involviert sind, sein." Qualität sei wichtiger als Quantität, so der Mann aus Guadalajara, der 2024 vor seiner 14. Formel-1-Saison steht.

Aufgrund des Rekordkalenders sei auch die physische Verfassung immer wichtiger, erklärte Perez, weshalb auch dieser Aspekt ein Fokus seiner Vorbereitung über den Winter gewesen sei.

Red Bull-Fahrer Sergio Perez im Interview
Ist kein Fan des ausufernden Rennkalenders: Sergio Perez, Foto: LAT Images

Eine erste Bestandsaufnahme zum möglichen Kräfteverhältnis 2024 erfolgt bereits nächste Woche. Dann finden vom 21. bis zum 23. Februar in Bahrain die offiziellen Vorsaison-Testfahrten statt. Der Saisonstart erfolgt rund eineinhalb Wochen später an selber Stelle, wobei in diesem Jahr das Rennen bereits am Samstag, 02. März, stattfindet.

Während Sergio Perez also noch um sein Cockpit kämpft, ist die Zukunft von Lewis Hamilton bekanntlich bereits geklärt. Was Red-Bull-Teamchef Christian Horner und die beiden Red-Bull-Fahrer zum Wechsel zu sagen haben, lest Ihr in diesem Artikel: