Bei Haas scheiden sich weiterhin die Geister. Auch am Formel-1-Wochenende in Abu Dhabi bevorzugt Nico Hülkenberg die alte Version des VF-23, während Kevin Magnussen lieber das B-Auto fährt. Bereits beim Las-Vegas-GP vollzog der Rennstall diese Trennung. Dort landete Hülkenberg im Qualifying hinter seinem Teamkollegen. Für den Deutschen bleibt dennoch klar, dass er vom B-Auto lieber die Finger lässt.

"Mit der alten Version habe ich mehr Abtrieb in den Highspeed-Kurven", erklärt Hülkenberg. "Es ist schlussendlich einfach das bessere Auto." Die erhoffte Besserung brachte das in Austin eingeführte Upgrade nicht. "Wir verstehen unser Reifenproblem sehr gut, aber wir können es nicht beheben", so der Deutsche. "Dafür bräuchte es Upgrades und mehr Abtrieb. Leider haben wir mit dem B-Auto nicht mehr Abtrieb gefunden, also haben wir die Reifenprobleme weiterhin."

Es bleibt daher bei Hülkenbergs Ablehnung des B-Autos. Eine weitere Chance, etwa bei den anschließenden Testfahrten in Abu Dhabi, möchte er der neuen Spezifikation nicht geben. "Ich bin die neue Version auf drei Rennstrecken gefahren, es gibt nichts mehr darüber zu lernen", so der Haas-Pilot. "Wir haben alle Daten und Eindrücke gesammelt. Das Upgrade hat keine Probleme gelöst, also gibt es da nichts mehr auszuprobieren."

Magnussen argumentiert: Neues Auto nicht schneller, aber…

Magnussen wird, anders als sein Teamkollege, weiterhin auf das B-Auto setzen. "Für mich ist es interessant, die Auto-Spezifikation aufzuteilen", so der Däne. "Ich habe nicht viel darüber nachgedacht, welches Modell schneller ist. Ich wollte einfach den Vergleich sehen und Nico war sehr erpicht darauf, die alte Version zu fahren. Ich denke, wir haben da unterschiedliche Perspektiven."

Haas-Fahrer Kevin Magnussen
Bei Magnussens B-Auto sind die Seitenkästen dem Red Bull ähnlicher, Foto: LAT Images

Auf dem Papier ist das alte Auto, das schnellere. Magnussen bliebt jedoch bei seiner Entscheidung. Anstelle von mehr Geschwindigkeit und Abtrieb bringe die neue Version des VF-23 andere Vorteile.

"Die neue Version des Autos stimmt mehr mit dem Konzept überein, das wir für nächstes Jahr planen", erklärt der Däne. "Es stimmt, dass das B-Auto nicht mehr Abtrieb oder Geschwindigkeit bringt, aber es ist besser zu fahren. Es ist leichter, damit die richtige Balance zu finden und es ist konsistenter. Daher sehe ich das Upgrade nicht als einen Rückschritt, obwohl wir damit weniger Abtrieb haben. Wir müssen im Winter in diese Richtig weiterentwickeln."