Haas sendete beim Formel-1-Qualifying in Las Vegas mal wieder ein Lebenszeichen. Die gute Pace aus dem Training ließ sich auch am Freitagabend (Ortszeit) in schnelle Zeiten ummünzen. Doch es war nicht Nico Hülkenberg, der auf dem 6,2-Kilometer langen Strip Circuit die Kohlen für das Heimteam aus dem Feuer holen konnte.
Stattdessen zog Kevin Magnussen in Q3 ein und konnte dabei in den letzten Minuten des zweiten Qualifying-Segments sogar auf ein zweites Outing verzichten. Hülkenberg hingegen ärgerte sich. Nicht darüber, dass er eine andere Spezifikation des VF-23 fuhr, sondern über einen Eigenfehler. "Meine zweite Runde war nicht sehr großartig. Ich verbockte es im zweiten Sektor, als ich mich in Kurve 7 verbremste", fasste er zusammen.
Nico Hülkenberg verbremst Q3-Einzug
Gemessen an seinem ersten Versuch verlor er in Sektor 2 etwa zwei Zehntelsekunden, wenn man die Zeiten- und Streckenentwicklung miteinbezieht, summierte sich der Fehler wohl auf etwas mehr. Nicht viel, aber im engen Feld der diesjährigen Formel-1-Saison zu viel. Denn Hülkenberg reihte sich am Ende von Q2 0,170 Sekunden hinter dem Zehntplatzierten, Valtteri Bottas, ein.
Richtiggehend schlussfolgerte er. "Dieser Fehler hat uns Q3 gekostet, denn wir beide hatten die Pace dazu." Keine Vorwürfe gab es gegen die etwas unkonventionelle Wochenende-Strategie des Teams aus Kannapolis. Hülkenberg fährt in Las Vegas mit dem älteren Paket des Haas-Boliden, während Magnussen zu Testzwecken für nächstes Jahr die neue Ausbaustufe pilotiert.
"Es klingt viel dramatischer als es ist, wenn man die alte und die neue Ausbaustufe vergleicht. Die Unterschiede sind sehr subtil", relativierte er diese Herangehensweise. "Ich bin glücklich mit dem, was ich derzeit habe", ergänzte der Deutsche und unterstrich, dass er aufgrund seines Fahrfehlers rausgeflogen sei, nicht etwa aufgrund des Pakets.
Insgesamt sind sich beide Haas-Piloten in einem Punkt sogar einig: Die Hülkenberg-Spezifikation ist auf dem Papier die Schnellere der beiden. Die neue Version kommt jedoch Magnussens Fahrstil mehr entgegen.
Fragezeichen Longrun: Wie gut ist die Haas-Pace in Las Vegas?
Für das Rennen rechnet sich Hülkenberg trotz Startplatz 13 einiges aus. Und das, obwohl Haas aus der Vergangenheit eigentlich gewarnt sein müsste, dass die Rennpace aufgrund des hohen Reifenverschleißes häufig weit hinter jener des Qualifyings zurückliegt. "Hier haben wie vielleicht eine bessere Chance als zuletzt um einen Punkt zu stehlen", erhofft Hülkenberg sich dennoch.
"Die kalten Temperaturen könnten gegen unsere Überhitzungsprobleme helfen. Denn hier ist eher das Graining ein Problem und wir werden erst morgen sehen, wer besser damit zurechtkommt", so seine Erklärung. Teamkollege Magnussen ist trotz Startposition 8 weit weniger optimistisch. "Wir waren schon öfter im Qualifying schnell und konkurrenzfähig und hatten dann im Rennen mehr Probleme. Inzwischen haben wir gelernt, unsere Erwartungen zu kontrollieren."
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