Formel-1-Weltmeister Red Bull hatte Ferrari im Qualifying in Las Vegas am Samstag nichts entgegenzusetzen. Max Verstappen scheiterte letztendlich nur an der Scuderia, Sergio Perez dafür schon am Q3. Der Mexikaner schied in der zweiten Runde des Zettrainings als Zwölfter sang- und klanglos aus. Als die Konkurrenz zur letzten Attacke ansetzte, stand er in der Box und war machtlos. Die Strategie-Pleite war eine reine Teamleistung, die ihm angesichts des Rückstands auf die Konkurrenz allerdings nicht allzu schwer im Magen liegt.
"Wir hatten die Strategie vor dem Qualifying mit dem Team besprochen. Natürlich ist dieser Ort neu für uns. Wir dachten, dass es für uns das beste Programm ist und gingen diesen Weg. Hinterher ist es natürlich leicht, zu wissen, dass es ein Eigentor war", erklärt Perez, der bereits zum neunten Mal in diesem Jahr den Einzug ins Q3 verpasste. Als Zwölfter fehlten ihm nur 0,046 Sekunden für das Ticket ins Finale.
Verstappen war im Q2 mit einer drei Zehntelsekunden schnelleren Runde als Fünfter weitergekommen. Der Niederländer war in der Schlussphase auf der Strecke und lief zu keinem Zeitpunkt Gefahr auszuscheiden. Perez hingegen stand längst in der Garage. "Mir war nicht bewusst, dass wir so früh schon aufhören", zeigt sich der 33-Jährige trotz der zuvor abgesteckten Taktik etwas überrascht.
Zum Fehlschlag trug er laut Dr. Helmut Marko allerdings auch seinen Teil bei. "Das Timing war nicht optimal. Es ging recht eng zu, dann war auch das Reifenaufwärmen entscheidend, das hat er alles nicht zusammengebracht und dann musste er auch noch auf die Waage. Das ist alles unglücklich gelaufen", erklärt der Grazer am Mikrofon von ServusTV.
Unterschiedliche taktische Ansätze waren im 21. Qualifying der Saison allgegenwärtig. Zuweilen wurden bis zu vier Aufwärmrunden für die Reifen absolviert, um die Temperaturen für die fliegende Runde ins Fenster zu bekommen. "Das Qualifying war keine klare Angelegenheit. Die Leute sind viele unterschiedliche Programme gefahren. Ein paar gehen dabei unter und wir zählten dazu."
Perez macht sich nichts aus Q2-Aus: Red Bull sowieso zu langsam
Bei ihm war es mit Platz 13 schon im ersten Segment eng geworden. Dort entging er dem K.o. um nur eine Zehntelsekunde. "Wir hatten im Q1 schon etwas Glück, denn wir haben die letzte Runde gar nicht fertig bekommen, weil wir an die Box zurückkehrten", so Perez, der wenig später nicht das Glück auf seiner Seite hatte: "Im Q2 haben wir unsere Session einfach etwas zu früh beendet, obwohl es noch etwas Track Evolution gab waren wir in der Box."
Dass es den Weltmeistern auf dem Stadtkurs in Las Vegas nicht leicht von der Hand geht, zeigte auch Verstappens Auftritt im Q3. Der dreifache Weltmeister scheiterte mit drei Zehntelsekunden Rückstand nicht nur deutlich an den Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz, er brach seinen letzten Versuch nach verpatzten Sektoren sogar ab.
"Uns scheinen hier die letzten Zehntelsekunden sowieso zu fehlen, wir haben einfach nicht die Pace. Wir waren hier noch nie und haben das nicht erwartet, aber es ist wie es ist", so Perez, der auf Chancen im Rennen hofft. "Der Reifenabbau könnte hier wirklich hoch sein, deshalb gibt es einige Dinge, die wir morgen beachten müssen."
Er sieht Red Bull was das angeht in einer guten Position. "Wir sollten im Rennen deutlich schneller als bei der Qualifying-Pace sein", sagt er. Gegenüber seinem Qualifyingergebnis hat er durch die Startplatzstrafe für Carlos Sainz bereits eine Position gewonnen. Er wird am Sonntag von Platz elf aus unmittelbar vor dem Spanier in den Grand Prix gehen.
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