Ein Schockmoment bereitete dem Las-Vegas-GP von Lando Norris ein frühes Ende. Der McLaren-Pilot verlor bereits auf der dritten Runde in Kurve 11 die Kontrolle über seinen Boliden und schlug hart in die Wand ein. Erst nach einem zweiten Einschlag kam er in Kurve 12 zum Stehen. Wie in der Formel 1 üblich, wurde Norris sofort ins Medical Center eingeliefert. Danach wurde er noch für vorsorgliche Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
"Es geht mir sehr gut", betont der McLaren-Fahrer am Donnerstag in Abu Dhabi. Merkliche Folgen soll der Crash in Vegas nicht gehabt haben. "Es war nie schlimm, aber man wollte viele Untersuchungen machen. Das scheint heutzutage die Norm zu sein."
Obwohl Norris nach dem Aufprall am Funk sofort versicherte, dass "alles gut" sei, hörte sich der Brite doch mitgenommen an. "Natürlich war ich durch den Aufprall außer Atem, das hat man auch am Funk gehört", so der McLaren-Pilot. "Ich denke, ich habe zur falschen Zeit ein- oder ausgeatmet und das hat mich überrascht. Es ist alles sehr schnell passiert. Der Aufprall war schon anständig, aber es ging mir gut und hatte keine Probleme. Ich war eher frustriert, dass ich in Las Vegas so bald aus dem Rennen war."
Ungünstige Kombination sorgte für Vegas-Crash
Über die Ursache für den Crash wurde nach dem Grand Prix kurz gerätselt, da die Unfallstelle eher ungewöhnlich war. Kurve 11 in Vegas ist mit Vollgas zu durchfahren und deshalb nicht für Fahrfehler prädestiniert. Schließlich sah es aber doch nach einem Fehler auf Norris' Seite aus. In Abu Dhabi erklärt der McLaren-Pilot den Unfallhergang genauer:
"Es war eine Kombination aus verschiedenen Dinge, die zum Unfall geführt hat. Die offensichtlichste Ursache war, dass dort eine ziemlich große Bodenwelle ist. Zusätzlich hatte ich noch kalte Reifen, wodurch du das Auto generell niedriger fahren musst. Dann war es noch das erste Mal, dass ich dort hinter mehreren Autos hinterherfuhr, wodurch ich noch weniger Abtrieb hatte. Es gab zudem noch ein paar kleine Sachen im Hintergrund, die dafür gesorgt haben, dass die Bodenwelle einen größeren Effekt hatte als sonst."
Direkt nach dem Vegas-Rennen mutmaßte McLaren-Teamchef Andrea Stella bereits, dass die Bodenwelle schuld am Crash gewesen sein könnte und bezeichnete Kurve 11 als eine 'schwierige Stelle'. Eine Änderung dieser Kurve brauche es laut Norris jedoch nicht. "Ich wusste natürlich, dass die Bodenwelle dort ist. Ich muss sie mit einem ungünstigen Winkel erwischt haben, da die Auswirkung viel größer war als zuvor. Es war einfach etwas Pech. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass so etwas dort nochmal passiert. Auch wenn ich es absichtlich versuchen würde, wäre es schwer nachzumachen", so der 24-Jährige.
Norris: Unfälle zu vermeiden eigentlich meine Stärke
Während Norris bereits nach drei Runden aus dem Rennen war, fuhr sein Teamkollege Oscar Piastri mit P10 und der schnellsten Rennrunde zwei Punkte ein. "Der Ausfall war noch frustrierender als ich sah, dass Oscars Pace gut war", gesteht der Brite. "Ich habe versucht, das Rennen im Krankenhaus und auf meiner Heimreise zu verfolgen. Es war auch schade, weil es nach einem spaßigen Rennen aussah, aber Unfälle passieren."
Zuletzt jedoch nicht Norris, der seit Spa 2021 unfallfrei war. "Ich denke, es ist eine meiner Stärken mich aus Dingen rauszuhalten", sagt der McLaren-Pilot. "Das gelingt mir meist sehr gut. Auch diesmal war es kein leichtsinniger Fehler, wie sich zu verbremsen und in jemanden hineinzufahren, es war einfach ein ungünstiger Moment."
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