Nach einem verzockten Qualifying legte Oscar Piastri im Formel-1-Rennen von Las Vegas eine erstklassige Aufholjagd hin. Von der letzten Startreihe in den Grand Prix gestartet, lag der Rookie zwischendurch sogar auf Podest-Kurs. Doch ein Kontakt mit Lewis Hamilton machte dem McLaren-Rookie einen Strich durch die bis dahin perfekt aufgehende Strategie.
Piastri kollidiert mit Hamilton: Beide mit Reifenschaden
Oscar Piastri ging als einer von drei Piloten auf der harten Reifenmischung in das Rennen, einfach "um etwas anderes zu machen", wie der Rookie erklärte. Die Strategie ging zunächst perfekt auf, denn nach mehreren Drehern und Kollisionen in Kurve 1 wurde der McLaren-Pilot bis auf P12 vorgespült. "Das Chaos in Kurve 1 habe ich erwartet. Von hinten zu starten war doch nicht so schlimm, wie zunächst angenommen", erklärte er mit einem Grinsen im Gesicht.
Als sich Teamkollege Lando Norris in Runde 3 mit einem Crash ebenfalls aus dem Rennen verabschieden musste, hatte Piastri auf einmal Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton im Rücken. Die Beiden pflügten daraufhin durch das Feld, bis es in Runde 16 zur Kollision zwischen dem Supertalent und dem Altmeister kam.
Hamilton wagte ein Manöver auf der Innenseite von Kurve 11. Dabei berührten sie sich, wenn auch nur leicht, Piastris linkes Vorderrad und Hamiltons rechtes Hinterrad - beide Pneus waren dadurch beschädigt. Piastri bemerkte den Plattfuß sofort und bog umgehend in die Box ab, Hamilton musste sich noch eine komplette Runde mit dem Schaden herumschlagen.
"Das war nichts Wildes. Ich bin innen reingestochen und dabei gab es einen kleinen Kontakt. Das war eben ein Rennunfall", kommentierte Hamilton die Szene. Piastri entgegnete: "Das war ein bisschen komisch. Keiner konnte sich komplett festlegen auf das Manöver. Ich habe versucht zurückzuziehen, aber er hat ein wenig Untersteuern bekommen und mir ist die Strecke ausgegangen." Die Stewards stimmten dem Urteil von Hamilton zu und untersuchten den Vorfall nicht weiter.
Strategie-Zwickmühle: Piastri betet für Safety Car
Der ungeplante Reifenwechsel warf Piastris Strategie komplett über den Haufen. McLaren kam in eine Zwickmühle. "Wir mussten durch den Kontakt mit Hamilton früher an die Box kommen als geplant", erklärte McLaren-Teamchef Andrea Stella. "Das Timing des Safety-Cars war für alle ein Problem, die auf den harten Reifen gestartet sind, weil man dann noch einen Stopp am Ende gebraucht hätte."
"Es wäre zu früh für den Medium-Reifen gewesen und Oscar war in einer guten Position. Deshalb wollten wir die Position auf der Strecke halten. Auf den Mediums wären wir am Ende des Rennens in große Schwierigkeiten geraten", fügte der Italiener hinzu.
Piastri blieb nichts anderes übrig, als erneut einen Satz harte Reifen aufzuziehen. Das bedeutete aber auch: Einmal wird der McLaren-Pilot noch stoppen müssen, um auch einen Satz nicht-harter Reifen zu benutzen. "Ich habe für ein Safety Car gebetet, aber es kam nie", ärgerte sich der Australier. In Runde 43 gab McLaren nach und holte Piastri an die Box, der dadurch vorerst aus den Punkterängen viel.
Immerhin konnte er sich in den letzten Runden bis auf Platz 10 vorarbeiten - inklusive schnellster Rennrunde. Zwei Punkte mehr auf dem Konto des Rookies. "Es war schade, dass ich nochmal stoppen musste. "Wir hätten locker bis zum Ende durchalten können, das wäre der vierte Platz für mich gewesen", sprach Piastri. "Schade, dass es nicht für uns funktioniert hat, aber an diesem Wochenende lief ohnehin nicht viel für uns. Das ist eben Vegas."
diese Formel 1 Nachricht