Nico Hülkenberg kämpfte in Mexiko das ganze Wochenende mit seinem, seit dem Texas-Grand-Prix überarbeiteten, Haas-Boliden. Im Qualifying stellte der Deutsche sein Arbeitsgerät noch auf P12, ließ Teamkollege Magnussen um mehr als eine halbe Sekunde hinter sich. Hülkenberg zeigte sich von dieser Leistung selbst überrascht. "Damit habe ich nicht gerechnet", erklärte der Deutsche am Samstagabend. Doch die Euphorie in Aussicht auf das Rennen hielt sich stark in Grenzen, zu groß waren die Probleme mit dem fehlenden Grip und dem stark schwankenden Rhythmus.
Starker Rennstart, Rote Flagge zerstört Strategie
Das Rennen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez begann für Hülkenberg sehr positiv. Nach einer starken Anfangsphase fand sich der 36-Jährige in den Top10 auf Position acht wieder. Bis zu seinem ersten Boxenstopp in Runde 23 konnte 'Hülk' diesen achten Platz auch verteidigen. In Runde 35 kam es dann zum folgenschweren Crash des Haas-Teamkollege Magnussen, der eine Rote Flagge nach sich zog. Nach dem Neustart des Rennens musste Hülkenberg ganze 37 Runden auf den Medium-Reifen abspulen. "Ja, die Reifen sind uns dann einfach komplett eingegangen", erklärte Hülkenberg nach dem Rennen. "Das war einfach ein zu langer Stint für uns auf diesem Reifen. Aber wir hatten leider keine andere Wahl. Die Rote Flagge kam für uns zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Aber zum Glück geht es Kevin [Magnussen] gut, das ist das Wichtigste", so Hülkenberg.
Langer Kampf um Punkte - ohne Erfolg
Im zweiten Teil des Rennens fand sich Hülkenberg in einem langen Duell gegen die Alpine-Piloten wieder. Bis zur Runde 66 konnte der Deutsche seine Kontrahenten Esteban Ocon, Pierre Gasly und Yuki Tsunoda hinter sich halten. Doch mit dem Anbruch der finalen fünf Runden des Mexiko-Grand-Prix brachen die Reifen des Deutschen komplett ein. Auch Logan Sargeant ging noch an Hülkenberg vorbei, ehe er in der letzten Runde das Auto an der Box abstellen musste. Hülkenberg wurde nach 71 Runden auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez als 13. abgewunken. "Ich bin den anderen da sicher ordentlich auf die Nerven gegangen. Ich bin mir sicher, es war frustrierend für sie, so lange Zeit meinen Heckflügel zu sehen. Das hat mir echt gefallen", schmunzelt Hülkenberg.
Günther Steiner: Lob für Hülkenberg
Somit gelang dem Haas-Team in Mexiko auch bei Hülkenbergs Jubiläums-GP, dem 200. F1-Rennen des Deutschen, kein Punktgewinn. Durch das starke Wochenende und den siebten Platz des Konkurrenten Daniel Ricciardo ist man nun in der Teamwertung auf den letzten Platz hinter AlphaTauri zurückgefallen. Teamchef Günther Steiner hat nach der kämpferischen Leistung seines Schützlings einige nette Worte für Hülkenberg aufgehoben: "Nico war wirklich gut unterwegs, er war auf Punktekurs. Aber mit der Roten Flagge konnten wir dann einfach nicht unsere Reifen halten. Unser Auto kann die Reifen nicht so am Leben halten, wie es andere Autos tun", ist sich Steiner bewusst.
"Wir konnten fast über die gesamte Distanz mit den anderen Teams kämpfen, aber 'fast' ist eben nicht genug", so Steiner. "Ich weiß, dass das ganze Team großartige Arbeit geleistet hat und Nico fanstastisch gefahren ist. Er hat wirklich probiert, etwas herauszuholen."
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