Das Feld für die Formel-1-Saison 2024 steht beinahe zur Gänze. Das sind nicht nur für Mick Schumacher schlechte Neuigkeiten, der versucht wieder einen Weg zurück in ein Stammcockpit zu finden, sondern auch für sämtliche Nachwuchsfahrer aus der Formel 2. Einige davon bestritten am Freitag das FP1 in Mexiko in der Königsklasse. Jack Doohan etwa für Alpine.

Der Test- und Ersatzfahrer der Franzosen will ebenfalls einen Stammplatz in der Formel 1 ergattern. Doch für 2024 wird sich das nicht mehr ausgehen. Stattdessen muss er sich umschauen. Wo er im kommenden Jahr fährt, ist noch offen. Doohan ist sich einer Sache sicher: Eine vierte Saison in der Formel 2 wird er nicht mehr bestreiten.

Jack Doohan: Le-Mans-Start nach Formel-2-Aus?

"Es wäre nicht viel zu gewinnen, aber alles zu verlieren", bekräftigt Doohan. Denn sogar ein Titel in der Nachwuchsserie wird im vierten Jahr in der Formel 1 kaum Beachtung finden. "Meine drei Jahre in der Formel 2 sind nicht ganz nach Plan gelaufen. Aber zwischen den ganzen Höhen und Tiefen habe ich einen guten Job erledigt, denke ich", bilanzierte der Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Jack Doohan seine F2-Laufbahn.

Stattdessen könnte ein Cockpit in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC winken. Es erscheint als logsicher Schritt. Denn 2024 kehrt Alpine in die Rennserie rund um das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen von Le Mans zurück. Die Fahrerformation ist noch vollkommen offen. Mitte Oktober testete etwa Mick Schumacher den LMDh-Boliden der Franzosen.

Doohan könnte sich mit einem Start in der WEC durchaus anfreunden. "Ich würde mich freuen, falls sich eine Möglichkeit in diese Richtung zu gehen, eröffnet. Denn dadurch kann ich meine Kenntnisse in verschiedenen Bereichen erweitern", so Doohan. Er hofft vor allem darauf, Techniken wie Lift-and-Coast oder das Management von technischen Problemen besser verstehen zu können. Zwei Aspekte, die auch in der Formel 1 gefragt sind.

WEC nur als Zwischenlösung: Ziel bleibt Formel 1

Denn am Ende der Straße hat er noch immer ganz klar die Königsklasse im Blick. Der Vierte der laufenden Formel-2-Saison sagte: "Ich bin nach wie vor in erster Linie an der Formel 1 interessiert und versuche dort alles auszuloten. Selbst falls ich in die WEC gehen würde, wäre es mein Plan 2025 einen Weg zurück in die Formel 1 zu finden."

Dass mit Mick Schumacher ein guter Kindheitsfreund von Doohan möglicherweise ebenfalls für Alpine in der WEC starten würde und die beiden damit Teamkollegen wären, ist für ihn allerdings nicht von Interesse. "Ich will nicht etwas für die Presse oder jemanden gut aussehen lassen, dafür habe ich genügend Zeit später in meiner Karriere. Im Moment will ich nur tun, was das Beste für mich ist und wovon ich am meisten profitieren werde und vor allem, was mir die beste Möglichkeit eröffnet, ein Formel-1-Cockpit für 2025 zu bekommen", so der 20-Jährige.

Wie stark sein Fokus auf die Königsklasse ist, betont Doohan auch durch eine weitere Statistik: 2023 war er bei allen Formel-1-Wochenende zugegen, auch bei jenen als nicht die Formel 2 am Start war. Als Alpine-Reservemann könnte sich schließlich die Chance eröffnen, kurzfristig doch noch zu einem Formel-1-Einsatz zu kommen. Eine Chance, die ihm aufgrund des gleichzeitigen WEC-Programms 2024 möglicherweise durch die Lappen gehen könnte.