Logan Sargeant kam nach dem Formel-1-GP in Austin unverhofft zu seinem ersten Punkt in der Königsklasse. Der US-Amerikaner wurde durch die Disqualifikationen von Lewis Hamilton und Charles Leclerc von P12 bis auf die zehnte Position gespült. Von seinem Glück erfuhr er allerdings nicht mehr an der Strecke, zu diesem Zeitpunkt saß der Williams-Pilot bereits im Flugzeug.

"Ich war auf halbem Weg meiner Reise von Austin nach Florida, wo ich Familie für ein paar Tage besuchte", erklärte Sargeant die Umstände, unter denen ihm sein erster Punktgewinn mitgeteilt wurde. Teamchef James Vowles persönlich habe ihn angerufen, um ihn davon zu berichten. "Ich ahnte schon etwas, weil jemand mir zuvor eine Textnachricht zu den Anhörungen geschrieben hatte", so Sargeant.

Logan Sargeant: Erster Punkt die Kirsche auf der Torte

Doch der Punktgewinn ist seiner Meinung nach nicht einmal der Hauptgrund, warum das Wochenende sportlich so heraussticht. "Es war nur die Kirsche auf der Torte nach einem richtig guten Sonntag. Ich war schon ziemlich glücklich mit dem Rennen. Ich hatte das Gefühl, dass ich richtig gut performt hatte", freute sich Sargeant, der nur etwas mehr als eine Sekunde hinter seinem Teamkollegen Alex Albon die Linie überquert hatte.

Sargeant erklärte, dass ein großer Teil dieses starken Wochenendes darauf zurückzuführen sei, dass er besser mit den Tools am Lenkrad vertraut ist, mit denen man aus dem Cockpit heraus an der Fahrzeugbalance arbeiten kann. "Ich konnte eine viel bessere Balance treffen, während ich Dinge in jeder Kurve und in jeder Runde umstellte und so das Auto in jeder Kurve in einem guten Fenster hielt", so der 22-Jährige.

Sargeant baut auf Erfahrungsgewinn: Geht in die richtige Richtung

Mit der zunehmenden Erfahrung mit den Setup-Utensilien, die ihm im Cockpit zur Verfügung stehen, hofft Sargeant auch in der restlichen Saison noch einen großen Sprung hinlegen zu können. "Das Wichtigste ist, an dem ich arbeiten muss, sind diese kleinen Dinge, die man in den Junior-Serien nie machen würde. So wie etwa diese Tools, die man mehr nutzt und früher am Wochenende damit anfängt", sagte er.

Was Sargeant ebenfalls positiv vom Circuit of the Americas mitnimmt: "Dass es mir gelungen ist, an einem Sprintwochenende auf einer sehr kniffligen Strecke, die ich nicht sehr gut kenne, nicht über das Limit zugehen und keinen Fehler zu machen. Es geht alles in die richtige Richtung, was das angeht."

Williams-Fahrer Logan Sargeant
Logan Sargeant am Circuit of the Americas, Foto: LAT Images

Mit der Erfahrung kommt am Steuer eines Formel-1-Autos auch eine bessere Einschätzungsfähigkeit der Situation. Sargeant berichtet, wie ihm das während dem USA-Rennen klar wurde: "Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass wir zu viel Zeit verlieren und dass das Risiko zu groß ist". Sargeant verlangte lautstark nach einem Boxenstopp. In früheren Rennen, so meint der US-Amerikaner habe er sich das noch nicht getraut.

Das Ziel das Fahrers aus Florida für die restliche Saison ist es nun auch einmal auf der Strecke sportlich Punkte einzufahren. Die Erwartungen sind aber dennoch nicht sehr hoch. "Wenn unsere Pace nur P16 oder P17 hergibt, dann ist das nicht ideal. Wir müssen nur dann da sein, wenn P9 oder P10 möglich ist", sagte Sargeant. In Mexiko kommt er einmal mehr auf eine Strecke, die er aus dem Nachwuchs nicht kennt. Dafür allerdings an diesem Wochenende mit einem normalen GP-Programm mit drei Trainings anstatt wie in den USA oder in Katar einem Sprint-Wochenende.