Haas kündigte bereits beim Singapur-GP an, dass in Austin ein großes Upgrade-Paket kommen soll. Nichts weniger als ein rundum erneuerter Haas mit einem neuen Fahrzeug-Konzept wurde für den Circuit of the Americas angekündigt. Man rechnet zwar nicht mit einer großen sofortigen Leistungssteigerung, dafür soll das Paket mit Blick auf 2024 Verbesserungen bringen.

Doch in Austin belässt es Haas nicht bei diesen technischen Änderungen am Boliden. Dafür erstrahlt der VF-23 auch optisch in neuem Glanz. Der Wagen von Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg geht mit einer eigenen USA-Lackierung ins Heimrennen. Auffälligstes Merkmal ist dabei der Seitenkasten, der in den Farben der US-Flagge gehalten ist. Aber auch die restliche Fahrzeug-Flanke erstrahlt in den US-Farben.

Haas im USA-Design: So sieht die Sonderlackierung aus

Rendering der Spezial-Lackierung von Haas beim F1-Wochenende in Austin.
Den Haas ziert in Austin eine US-Flagge am Seitenkasten, Foto: Haas F1 Team/LAT Photo

Noch nicht genannte kleinere Anpassungen soll es außerdem für den Titelsponsor Moneygram geben. Die Partnerschaft mit der texanischen Firma wurde vor einem Jahr in Austin verkündet. Zuvor war Haas die ganze Saison ohne einen Titelsponsor unterwegs gewesen. Bereits in der vergangenen Woche präsentierten Magnussen und Hülkenberg die speziell für dieses Rennwochenende designten Rennanzüge, die ebenfalls die us-amerikanische Herkunft des Teams betonten.

Sportlich interessanter sind hingegen die Informationen dazu, was sich am Haas technisch alles ändern soll. "Das lang erwartete Update-Paket für den VF-23 ist ganz auf die Aerodynamik ausgerichtet. Nahezu die gesamte Karosserie wurde überarbeitet", heißt es in einer Aussendung des Teams.

Konkret wurden dabei Veränderungen am Unterboden, an den Seitenkästen, der Motorabdeckung, sowie an den hinteren Seitenpaneelen erwähnt. Haas will damit auf ein Konzept umsatteln, das sich mehr am Red Bull orientiert. Das Downwash-Prinzip am Seitenkasten, wie es etwa der RB19 hat, bildet die maßgebliche Gangrichtung der B-Version des VF-23.

Günther Steiner: Konzeptänderung für 2024

Teamchef Günther Steiner erklärte die Zäsur folgendermaßen: "Das Upgrade für den VF-23 ist aerodynamisch bedingt. Wir haben das Konzept des Autos geändert, mit dem wir im letzten Jahr in das neue Reglement gestartet sind, denn wir konnten keine Leistungssteigerungen mehr erzielen. Mehr Abtrieb und weniger Luftwiderstand zu erzeugen, war einfach nicht mehr möglich."

Die Upgrade-Armut von Haas in dieser Formel-1-Saison spielt ihnen jetzt in die Karten und lässt diese radikalen Anpassungen so spät in der Saison zu. Die meisten anderen Teams bringen aufgrund des Budget Caps keine großen Upgrades mehr und entwickeln nur noch für nächstes Jahr.

Nico Hülkenberg hofft: Lösung für Reifenverschleiß-Problem?

Nico Hülkenberg hofft, dass die Anpassungen dabei helfen die Achillesferse des Teams zu bekämpfen. "Es soll den Reifenverschleiß und die Beständigkeit verbessern, und eine bessere Performance zulassen", sagte er. Obwohl das Team versuchte die Erwartungen an eine kurzfristige Leistungssteigerung zu dämpfen, hofft Hülkenberg auf Verbesserungen schon in diesem Jahr.

"Hoffentlich gibt es einen großen Leistungssprung, aber wir müssen auch wissen, welche Richtung wir mit dem Auto im nächsten Jahr gehen", betonte der Deutsche. Haas hat eine Trendwende bitter nötig. In den letzten Monaten ist das Team unterm Strich das wohl langsamste in der Formel 1, seit dem Monaco-GP im Mai sammelten die vorletzten der Konstrukteurs-WM gerade mal einen Punkt.