Haas wird ab dem Heim-GP in Austin, Texas mit einem rundum erneuerten VF-23 in die letzten fünf Rennen starten. Schon vor dem Singapur GP gab der US-amerikanische Rennstall bekannt, dass das große Upgrade-Paket kommen wird. Damit macht es Haas als letztes Team Red Bull gleich und führt Downwash-Seitenkasten ein. Mit dem Last-Minute-Update will das Team 2023 aber keine Bäume mehr ausreißen, stattdessen will Haas mit dem Paket eine Abkürzung in Richtung 2024 nehmen.

Schreibt Haas Saison 2023 ab? Update-Paket für VF-24

"Der Hauptfokus liegt auf dem nächsten Jahr. Das Auto wird nächstes Jahr einen kompletten Konzeptwechsel erfahren", sagte Günther Steiner. Und dabei spielt bereits das Austin-Paket eine große Rolle. "Das Paket resultiert aus der Entwicklung, die wir für 2024 gemacht haben", erklärt der Haas-Teamchef. "Das Ziel war, dass wir schon diese Saison etwas über das Auto lernen."

2023 befand sich Haas im freien Fall: Im Qualifying blühte der VF-23 auf, im Renntrimm versagte er wegen des hohen Reifenverschleißes aber gnadenlos. Ein kompletter Designwechsel war während der Saison unmöglich: "Wir haben uns in ein paar Sackgassen manövriert, wie beim Kühler oder der seitlichen Crash-Struktur." Ein Performance-Aufschwung war somit aussichtslos. Deshalb folgten nur noch kleine Updates, aber auch die brachten dem US-Team keine Erfolge ein.

Als Resultat bildet Haas in Sachen Update-Kampf 2023 das Schlusslicht. "Bei unserem aktuellen Auto wissen wir, wo wir stehen", gab Steiner zu. "Wir haben dieses Jahr nicht viel Geld in Updates investiert, weil wir keine Performance gefunden haben. Dann macht es keinen Sinn, das Geld auszugeben." Schlussendlich hatte das US-amerikanische Team aber noch reichlich Budget zur Verfügung.

"Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, damit wir für das nächste Jahr besser vorbereitet sind", sagte der Haas-Teamchef. So will Steiner einen Fehler der vergangenen Jahre vermeiden: "Nicht, dass wir in Bahrain aufschlagen und dann erst einmal fünf Rennen brauchen, um das Paket zu verstehen. Wir versuchen eine Abkürzung zu nehmen."

Update keine Garantie für schnelleren Haas VF-23

Von einer B-Spezifikation soll aber nicht die Rede sein. "Wir beschreiben es nicht wirklich als B-Spec-Auto. Es handelt sich um eine Veränderung der Karosserie, des Seitenkasteneinlasses und des Unterbodens. Es ist also ziemlich umfangreich", sagte Ayao Komatsu, Trackside Engineering Director. Einen neuen Front- und Heckflügel wird es in Austin hingegen nicht geben.

Zudem sei das Update keine Garantie, dass der VF-23 2023 schneller wird. "Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass die Qualifikations-Performance oder die Renn-Pace um ein Vielfaches schneller sein wird", so Komatsu. Für Haas steht erst einmal der Lern-Faktor im Mittelpunkt, um für 2024 so viele Erkenntnisse wie möglich zu sammeln.

Trotzdem hofft Steiner, dass der Haas durch das Update an einigen Ecken und Kanten besser wird: "Hoffentlich bekommen wir ein stabileres Auto. Das aktuelle Auto ist sehr temperamentvoll, der Abtrieb kommt und geht wieder." Ob das neue Designkonzept in dieser Hinsicht von Erfolg gekrönt ist, wird dann ab dem 20. Oktober beim USA GP in Austin, Texas ans Licht kommen.

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